Bundesliga
Der 1. FSV Mainz 05 hat den DSC Arminia Bielefeld hochverdient mit 4:0 (1:0) geschlagen. Die Tore in der MEWA Arena besorgten Jonathan Burkardt per Doppelpack (1./75.), Moussa Niakhate (65.) sowie Marcus Ingvartsen (79.).
Aufseiten des 1. FSV Mainz 05 wechselte Cheftrainer Bo Svensson im Vergleich zum Nachholspiel gegen Dortmund (0:1) fünfmal. Nach dem Corona-Ausbruch bei den 05ern rückten einige Stammakteure zurück in die erste Elf. Beim DSC Arminia Bielefeld entschied sich Chefcoach Frank Kramer für Nathan de Medina anstelle des gelbgesperrten Cedric Brunner - die einzige Veränderung in der Gäste-Startelf.
Fantasy Heroes: Jonathan Burkardt (18 Punkte) | Moussa Niakhate (17) | Karim Onisiwo (11)
Das Spiel hätte für den FSV nicht besser starten können: Gerade mal 28 Sekunden waren auf der Uhr, da zappelte der Ball im Bielefelder Netz. Eine scharfe, flache Flanke von Silvan Widmer verwertete Jonathan Burkardt leicht seitlich zum Tor stehend vor Amos Pieper eiskalt zum 1:0 - das zweitschnellste Tor der Saison (1.).
Nach rund einer Viertelstunde passierte Kurioses: Nach einer Ecke von der rechten Seite köpfte Moussa Niakhate frei aufs Tor, DSC-Keeper Stefan Ortega flutschte der Ball durch die Beine, doch im Nachfassen griff der Schlussmann auf der Linie zu. Das Spiel lief zunächst weiter, bis Schiedsrichter Felix Zwayer auf seiner Uhr "Tor für Mainz" angezeigt bekam. Der Ball hinter der Linie? Bielefeld reklamierte wild. Und das zurecht: Nach einem Hinweis des Video-Assistenten wurde Zwayer zum Videomonitor geschickt und nahm das mutmaßliche 2:0 anschließend zurück - kein Tor, der Ball war klar auf der Linie (15.).
Mainz blieb die spielbestimmende Mannschaft und hätte durch Dominik Kohr, der einen Ball aus rund elf Metern an die Latte bugsierte, erneut mit 2:0 in Führung gehen können (20.). Die 05er hatten mehr Ballbesitz, mehr Ecken und die gefährlicheren Torchancen bis dato. Und die Arminia? Die sendete erst in Minute 39 ein Lebenszeichen: Masaya Okugawa trieb den Ball auf halbrechts nach vorne und bediente dort Bryan Lasme. Dieser spielte weiter zu George Bello, der die Kugel schnell hergab. Lasme kam wieder ans Spielgerät und setzte den lauernden Okugawa im Rückraum in Szene. Der Japaner verzog per Direktabnahme einen Meter über den Kasten (39.).
Kurz vor der Pause dann die dickste Chance für die Ostwestfalen durch Patrick Wimmer, der einen Querpass von Lasme gut annahm und mit rechts knapp links am Tor vorbeizielte (43.)! Somit ging es mit einer verdienten Mainzer Führung in die Katakomben.
>>> Etwas verpasst? #M05DSC im Liveticker nachlesen
Die Rheinhessen kamen mit 4:0-Torschüssen schwungvoll aus der Pause. Eine davon wurde von rechts durch Widmer initiiert, während in der Mitte Aaron Martin diagonal einlief. Der Linksverteidiger leitete den Ball weiter nach links vor die Füße von Burkardt. Der Blondschopf knallte das Spielgerät halbrechts an die Latte (50.). Zehn Minuten später schoss Karim Onisiwo aus spitzem Winkel anspruchsvoll per Volleyabnahme rechts über das Lattenkreuz (60.).
Von den Ostwestfalen kam weiter wenig bis gar nichts, Mainz hingegen entfachte immer mehr Spielfreude. Zu allem Überfluss unterlief den Gästen durch Manuel Prietl ein Foul im Sechzehner an Leandro Barreiro, der von hinten zu Boden gestoßen wurde. Zwayer zeigte auf den Punkt. Der Kapitän nahm sich der Sache an und verwandelte äußerst präzise rechts im Eck (2:0, 64.). Nur fünf Zeigerumdrehungen später musste Barreiro auf Zuspiel von Onisiwo eigentlich den Sack zumachen, verfehlte im Fallen allerdings klar das Tor (69.). Eine kleine Chance auf den Anschlusstreffer blieb den Gästen also noch, die sie jedoch nicht zu nutzen wussten.
>>> Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker
Stattdessen bekamen die 05er erneut einen Foulelfmeter zugesprochen, nachdem wieder Barreiro durch Andres Andrade gelegt wurde. Diesmal schnappte sich Burkardt die Kugel und versenkte auch diese cool links im Netz - Doppelpack (3:0, 73.)! In der Schlussviertelstunde sollte Zwayer tatsächlich ein drittes Mal auf den Punkt zeigen, weil Prietl erneut zum Übeltäter wurde, indem er Marcus Ingvartsen gegen das Bein trat. Der Gefoulte trat selbst an und schloss trocken oben links ab - der Schlusspunkt (4:0, 79.). Mainz siegte auch in der Höhe gegen viel zu harmlose Arminen hochverdient.
Jonathan Burkardt erzielte nach elf torlosen Bundesliga-Spielen wieder Tore, dabei verwandelte er erstmals in der Bundesliga einen Strafstoß und zum zweiten Mal gelang ihm ein Doppelpack. Der Angreifer nutzte zwei seiner drei Torschüsse und gewann starke 61 % seiner Zweikämpfe.