Bundesliga
Was für ein Finale in Mainz! Erst gab es eine reine Abwehr-Schlacht zu bestaunen, dann köpfte der 19 Jahre alte U23-Spieler Eren Dinkci den SV Werder Bremen zum 1:0 (0:0)-Sieg bei den Rheinhessen.
Spektakuläres Ende einer über weite Strecken zähen Partie: In der 90. Minute köpfte Eren Dinkci den SV Werder Bremen zum 1:0 (0:0)-Sieg beim 1. FSV Mainz 05. Der 19-Jährige, der eigentlich für die U23 der Hanseaten spielt, war drei Minuten vor seinem Treffer eingewechselt worden.
FANTASY HEROES: Marco Friedl (12) | Ludwig Augustinsson (10) | Maximilian Eggestein (10)
Mainz’ Trainer Jan-Moritz Lichte hatte sein Team nach dem ersten Zu-Null-Spiel der Saison unter der Woche in Berlin auf zwei Positionen. Mit Jean-Philippe Mateta rückte der mit Abstand beste FSV-Torschütze (sieben Tore) wieder für Karim Onisiwo in die Startelf, zudem musste Leandro Barreiro für Jean-Paul Boetius weichen.
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Bremens Coach Florian Kohfeldt hatte nach dem 1:2 gegen Borussia Dortmund eine Änderung in der Startaufstellung vorgenommen: Für Jean-Manuel Mbom rückte Romao Schmid in die erste Elf. Für den 20-jährigen Schmid war es nach dem letzten Gastspiel in Leipzig erst sein zweiter Startelfeinsatz in der Bundesliga. Theodor Gebre Selassie wiederum kam zu seinem 250. Bundesliga-Spiel und feiert damit nicht nur ein Jubiläum, sondern auch einen Rekord: So viele Bundesliga-Spiele für die Bremer bestritt bisher nur ein Ausländer: Claudio Pizarro.
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Ob der Peruaner, der seine Karriere längst beendet hat, an dem Spiel in Mainz seinen Spaß gehabt hätte? Die Rheinhessen knüpften im Heimspiel gegen die Hanseaten an die taktischen Vorgaben aus dem Hertha-Spiel an. Die Lichte-Elf stand hoch, presste aggressiv und ließ dem SV Werder nur wenig Raum. Josh Sargent hatte in der 9. Minute den Ansatz einer Torchance, doch Robin Zentner konnte sicher klären.
Nach gut 20 Minuten aber wurde die Partie durchaus unterhaltsam. Maximilian Eggestein versuchte sich mit einem Distanzschuss, den Zentner sicher klären konnte (23.), Sargent köpfte dem Mainzer Keeper den Ball wenig später butterweich in die Arme (26.). Die mit Abstand beste Chance hatte Marco Friedl, dessen Schuss Zentner in höchster Not ins Aus lenken konnte (32.). Mehr gab es aus den ersten 45 Minuten nicht zu berichten - es war eine überaus zähe Angelegenheit.
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Ähnlich wie im ersten ging es auch im zweiten Durchgang weiter. Zwar waren die Mainzer nach dem Seitenwechsel aktiver und darum bemüht, die Ballbesitz-Statstik auszugleichen, aber weiterhin mangelte es an Torraumszenen. Beide Teams achteten extrem darauf, ohne Fehler zu bleiben. Das wirkte sich stark auf den Unterhaltungswert der Partie aus.
05-Coach Lichte brachte in der Schlussphase Onisiwo und Danny Latza, während sich die Hanseaten mehr und mehr zurückzogen und mit dem Punkt zufrieden zu sein schienen. Doch weder die personelle Umstellung noch der Rückzug der Gäste sorgten für Zählbares.
Das glückliche Ende hatten schließlich die Bremer. Als sich die Kohfeldt-Elf wieder mehr und mehr in die Mainzer Hälfte traute, reichte ein genialer Moment: Der eingewechselte Tahith Chong flankte von der rechten Seite vor das Tor, wo Joker Dinkci hochstieg und den Kopfball mustergültig an den Innenpfosten setzte, von wo aus er ins Tor flog (90.).
Eren Dinkci gelang sechs Tage nach seinem 19. Geburtstag bei seinem Bundesliga-Debüt mit seiner ersten Ballbesitzphase sein erstes Tor, das Werder zur Weihnachtspause wichtige drei Punkte bescherte.