Bundesliga

2021-12-19T18:45:00Z

17. Spieltag: Darüber spricht die Bundesliga

Stehen am 17. Spieltag im Scheinwerferlicht: Marco Richter, Jesper Lindström und Thomas Müller
Stehen am 17. Spieltag im Scheinwerferlicht: Marco Richter, Jesper Lindström und Thomas Müller

Der FC Bayern München schließt die Hinrunde mit einer Machtdemonstration ab, Hertha BSC überrascht Borussia Dortmund zum Abschluss, Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld sind die Gewinner des Endspurts, Freiburg überwintert auf Platz drei und führt das spannende Verfolgerfeld an - die Themen des 17. Bundesliga-Spieltags.

1) Machtdemonstration des Münchener Dominators

Die Herbstmeisterschaft war schon zuvor souverän eingefahren, doch der Dominator wollte sich noch einmal mit einer weiteren Machtdemonstration in die Winterpause verabschieden. Und tat das in beeindruckender Manier. Beim 4:0 gegen den VfL Wolfsburg zeigte sich der FC Bayern München zum Jahresabschluss noch einmal in überragender Verfassung. 61 Prozent Ballbesitz und 24:7 Torschüsse sprechen Bände. Das Spiel fand zum größten Teil der Zeit in der Wolfsburger Hälfte statt. "In Anbetracht der vielen Spiele, die wir hatten, in der zweiten Halbzeit nochmal so draufzupacken, ist schon sehr stark", lobte Coach Julian Nagelsmann seine Mannschaft für deren Kampf bis zur letzten Sekunde.

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Und es war ein wahres Feuerwerk, das die Münchner phasenweise abbrannten, obwohl Wolfsburg sehr tief stand. Am Ende wurde es auch für einige Spieler zu einem persönlichen Highlight-Tag. Thomas Müller etwa krönte seine 400. Bundesliga-Partie mit seinem 134. Tor und seinem 13. Assist in der laufenden Saison (Liga-Spitzenwert). Dayot Upamecano bejubelte seinen ersten Treffer im Dress des FCB. Und dann war da natürlich noch Robert Lewandowski, der das Jahr mit dem nächsten unglaublichen Rekord abschloss. Sein spektakuläres 4:0 per Seitfallzieher war sein 43. Tor im Kalenderjahr 2021 - eins mehr als der bisherige Rekordhalter Gerd Müller vor 49 Jahren erzielt hatte.

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Und die Bayern wollen noch lange nicht aufhören, der Hunger nach weiteren Titeln spornt Mannschaft und Trainer auch für 2022 an. "Es war ein perfekter Abschluss des Jahres", sagte Kapitän Manuel Neuer. Und blickte gleich schon voraus: "Wir stehen gut da. Das verspricht viel für die Rückrunde und die heiße Phase im März und April." Dann soll der Trophäenschrank noch weiter gefüllt werden.

2) "Wir wollten es unbedingt": Hertha BSC überrascht den BVB

Am Ende waren sie dann irgendwie doch froh, dass es vorbei ist. Mit 3:2 (0:1) hatte Hertha BSC Borussia Dortmund am Samstagabend niedergerungen, den knappen Vorsprung gerade noch so über die Ziellinie gerettet und einem turbulenten Halbjahr einen versöhnlichen Abschluss verpasst. Nur vier Tage nach dem 0:4 in Mainz zeigten die Berliner im Topspiel des 17. Spieltags die Reaktion, die alle Verantwortlichen bei der "Alten Dame" sehen wollten. "Wichtig war, den Dienstag am Mittwoch abzuschließen", betonte Hertha-Coach Tayfun Korkut: "Egal, wer unser Gegner ist und welche Qualität er hat, wir wollten dranbleiben und dran glauben – das hat die Mannschaft gegen den BVB sehr gut umgesetzt und mit einer tollen Leistung gekrönt", so Korkut, dessen Team die Dortmunder zur Winterpause in eine kleinere Sinnkrise schickte.

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Und sich dabei auch nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen ließ. Kurz nachdem die vermeintliche Berliner Führung durch den VAR aberkannt wurde, schlug Dortmund eiskalt durch Julian Brandt (31.) zu. Doch Hertha warf in der zweiten Hälfte alles in die Waagschale und drehte nach dem Ausgleich durch Ishak Belfodil (51.) angeführt vom überragenden Doppelpacker Marco Richter (57./69.) die Partie zu ihren Gunsten. "Wir wussten, was für eine überragende Dortmunder Mannschaft uns erwartet. Aber wir haben gut dagegengehalten, gepresst, uns Chancen herausgespielt und die Tore gemacht. Deshalb haben wir verdient gewonnen", betonte der Doppel-Torschütze, der nach dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel unter Tayfun Korkut nur ein Ziel kannte: "Wir wollten es unbedingt – mit Blick auf die Tabelle tut dieser Dreier extrem gut. Aber nun freue ich mich auf ein bisschen Urlaub", so Richter. Am Ende waren sie halt irgendwie doch froh, dass es vorbei war.

3) Der Durchmarsch der Eintracht

Es ist gar nicht so lange her, da stand Eintracht Frankfurt nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem FC Augsburg nicht auf dem Relegationsplatz. Nach zehn Spieltagen hatten die Hessen erst ein Spiel gewonnen und nur neun Punkte auf dem Konto. Von der Form der Vorsaison, in der die SGE in die Europa League stürmte, war das Team von Oliver Glasner ein gutes Stück entfernt. Am 11. Spieltag folgte dann aber ein Last-Minute-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth, und der brachte den Adler zum Fliegen. Sechs der letzten sieben Partien hat Frankfurt gewonnen - gemeinsam mit dem FC Bayern ist das die beste Bilanz in diesem Zeitraum. Zur Belohnung grüßt man von Platz sechs und hat mittlerweile zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Der Blick darf wieder klar nach oben gehen.

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Beim 1:0 gegen den 1. FSV Mainz 05 spielte die SGE über weite Strecken souverän und abgeklärt, so reichte der Treffer von Jesper Lindström zum Heimsieg. Der Däne ist ein Sinnbild des Frankfurter Aufschwungs. Bis zum 11. Spieltag war der offensive Mittelfeldspieler in der Bundesliga torlos geblieben, seitdem hat er bereits vier Mal getroffen - zuletzt sogar drei Mal in Serie. Dass Kapitän Sebastian Rode nach langer Verletzungsmisere zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison in der Startelf stand, rundete den Nachmittag aus Sicht der SGE ab.

"Es ist wirklich cool, dass es noch vor Weihnachten mit meinem ersten Startelfeinsatz geklappt hat", freute sich Rode, der voll des Lobes für sein Team war: "Die Moral ist super, wenn man gerade hinten raus so viele Körner zu haben, so zu fighten und drei Spiele in Folge zu gewinnen. Das gilt es zu konservieren, um gegen Dortmund daran anzuknüpfen", so der Mittelfeldspieler. Gegen den BVB hat die Eintracht auch noch etwas gut zu machen - schließlich war das 2:5 im Hinspiel der Auftakt eines verkorksten Saisonstarts. Nun sieht man sich nach der Winterpause unter anderen Vorzeichen sicher. Und eins ist klar: Frankfurt will in der Rückrunde nicht ebenfalls elf Spiele auf den zweiten Sieg warten.

4) Bielefeld feiert den Sieg-Doppelpack

Ein solches Glücksgefühl hatten die Ostwestfalen schon lange nicht mehr erlebt. Letztmals zwei Siege in Folge hatte Arminia Bielefeld im Juni 2020 gefeiert – damals noch in der 2. Bundesliga. In der Bundesliga ist ein solcher Doppelpack sogar schon 14 Jahre her. Durch den 2:0-Erfolg bei RB Leipzig hat die Arminia einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt in der Bundesliga gemacht und ist wieder auf zwei Punkte ans Tabellenmittelfeld herangerückt. "Wir haben 95 Minuten diszipliniert gespielt. Wir haben brutal wenig zugelassen und waren zweimal eiskalt zur Stelle genau in den richtigen Momenten", sagte Torschütze Janni Serra nach dem Überraschungserfolg in Leipzig.

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Insgesamt war es der dritte Saisonsieg bei sieben Remis. Und es war das fünfte Spiel für die Mannschaft von Coach Frank Kramer ohne Gegentor. Wie schon so oft in der Vergangenheit war es erneut die Defensive, die den Grundstein zum Erfolg legte. Leipzig kam trotz 70 Prozent Ballbesitz lediglich zu 15 Torschüssen, elf davon gingen am Tor vorbei. DSC-Keeper Stefanos Kapino, der sein erstes Pflichtspiel für den Club bestritt, wurde letztlich nur zweimal wirklich geprüft. Nicht umsonst hat Bielefeld eine der besten Abwehrreihen der Liga – nur vier Clubs kassierten weniger Gegentore als die Arminia (22).

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"In der Kabine herrschte schon ausgelassene Stimmung. Da flogen vor Freude ein paar Sachen durch die Gegend", freute sich Kramer über den gelungenen Jahresabschluss mit dem Sieges-Doppelpack in der Englischen Woche gegen den VfL Bochum (2:0) und Leipzig. "Wir sind unglaublich glücklich, dass wir die drei Punkte mitnehmen. Es war eine Energieleistung des ganzen Teams, jeder war für den anderen da. Und offensiv waren wir heute auch effektiver als sonst in der Saison", meinte Kramer, der sich auch über den ersten Pflichtspielsieg des DSC gegen Leipzig überhaupt freuen durfte.

5) Spannung pur in der Bundesliga: Freiburg überwintert auf Platz drei

Sechs Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit krönte der SC Freiburg gegen Bayer 04 Leverkusen seine herausragende Hinrunde: Kevin Schade reagierte am zweiten Pfosten geistesgegenwärtig und drückte den Ball über die Linie des gegnerischen Tors (84.). Die erneute Führung zum 2:1 sollte der verdiente Siegtreffer für die Breisgauer sein, die durch den Erfolg im Duell zweier Spitzenteams nun mit 29 Punkten auf Platz drei überwintern. Die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte (einzig 1994/95 war Freiburg noch besser), der 100. Bundesliga-Triumph für SC-Coach Christian Streich: Zum Abschluss der Hinrunde hatte der ewige Underdog aus dem Schwarzwald wieder einmal richtig Grund zu feiern. Zu Weihnachten darf Freiburg berechtigt vom Einzug in die Champions League träumen.

>>> Die Tabelle nach dem 17. Spieltag

Hinter dem Sport-Club ist das Rennen allerdings so eng wie selten zuvor in der Bundesliga: Zwischen den Freiburgern auf Platz drei und dem Tabellensiebten 1. FC Union Berlin liegen nur zwei Punkte, schon beim 1. FC Köln auf Rang acht mit 25 Zählern fängt im Grunde die Region der Teams an, die nach unten schauen müssen. Denn: Derzeit würde der VfB Stuttgart in der Relegation antreten müssen – und die Schwaben haben schon 17 Punkte auf dem Konto. Dazwischen tummeln sich mit RB Leipzig, dem VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach prominente Namen, die beiden ersteren hatten sich in der Vorsaison noch für die Champions League qualifiziert. Es dürfte also auch im neuen Jahr in der Bundesliga spannend bleiben – egal, ob es um das Rennen um die Europapokal-Plätze oder aber um den Abstiegskampf geht.

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