Bundesliga

2022-02-27T18:25:00Z

24. Spieltag: Darüber spricht die Bundesliga

Leroy Sane, Marvin Ducksch und Moussa Diaby standen am 24. Spieltag im Fokus
Leroy Sane, Marvin Ducksch und Moussa Diaby standen am 24. Spieltag im Fokus

Leroy Sane löst Bayerns Knoten in Frankfurt, Werder Bremen mit Big Point im Nordderby, Moussa Diaby derzeit gerfährlichster Bundesliga-Spieler, Freiburg untermauert internationale Ambitionen und Dortmund bleibt Bayern auf den Fersen - die Themen des Bundesliga-Wochenendes.

1) Joker Sane sticht: FC Bayern atmet nach Arbeitssieg in Frankfurt durch

Groß war die Gegenwehr von Eintracht Frankfurt an diesem Samstagabend, doch beim 1:0-Arbeitssieg des FC Bayern nicht groß genug für die Münchener: 20 Torschüsse gab der Rekordmeister in der Main-Metropole ab, letztlich entschied ein Einziger die unterhaltsame Partie zwischen dem hessischen Außenseiter und den Gästen. Der kurz zuvor eingewechselte Leroy Sane tauchte nach einem tollen Zuspiel von Joshua Kimmich allein vor dem überragenden Kevin Trapp auf und überwand den zuvor unbezwingbar wirkenden Nationaltorhüter zum Tor des Tages (70.). Davor hatten die Bayern in einem spektakulären Schlagabtausch zahlreiche Chancen liegen gelassen.

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"Leroy kennt den Auftrag. Er darf gerne Tore und Torvorlagen machen. Er ist ein herausragender Spieler. Heute wollten wir von der Bank ein, zwei gute Spieler bringen können. Das war mit Leroy gegeben", erklärte FCB-Coach Julian Nagelsmann die Jokerrolle des deutschen Nationalspielers, der den Münchenern einen letztlich hart erkämpften Erfolg in Frankfurt bescherte. "Der Sieg war sehr wertvoll", betonte auch Nagelsmann, dem die Erleichterung vor allem beim Torjubel anzusehen war. Ein wichtiger Schritt sei der Auftritt gewesen, der FC Bayern sei auf dem richtigen Weg. Die Zahlen unterstreichen das: 20:7 Torschüsse, 2,6 zu 1,0 xGoals, 64 Prozent Ballbesitzphasen und 62 Prozent gewonnene Zweikämpfe – der knappe Auswärtssieg der Münchener war vollends verdient.

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2) Werder entscheidet spannendes Nordderby gegen Hamburg

Ausgerechnet gegen den Nordrivalen aus Bremen kassierte der Hamburger SV die erste Heimniederlage seit April 2021. In einer umkämpften Partie gewannen die Grün-Weißen 3:2 dank der Tore der beiden Top-Stürmer Marvin Ducksch (10., 76) und Niclas Füllkrug (51.), die jeweils einmal per Elfmeter trafen. Nach dem Sieg stimmte Kapitän Ömer Toprak eine Humba am Zaun der Auswärtsfans an und feierte mit der Mannschaft den Sieg: "Wir wollten den Fans nach der großen Verabschiedung gestern einen Derbysieg schenken und das haben wir heute geschafft. Wir haben in der ersten Halbzeit losgelegt wie die Feuerwehr, aber am Ende wurde es noch mal spannend."

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10:3 Torschüsse hatte Bremen in der 1. Halbzeit, 10:5 waren es für den HSV in der 2. Halbzeit, das Spiel war bis zum Abpfiff hochspannend. "Wir haben ein richtig geiles Derby gesehen und ich finde, dass wir aufgrund der ersten Halbzeit verdient gewonnen haben", freute sich Torschütze Ducksch nach dem Spiel und fügte hinzu: "Wir haben noch zehn Spiele, es ist noch ein weiter Weg. Jetzt freuen wir uns über die drei Punkte hier im Volkspark, alles andere wird Woche für Woche entschieden."

Der HSV warf am Ende zwar alles nach vorne (6:0 Torschüsse ab der 80. Minute) und kam durch ein Tor von Robert Glatzel dem Ausgleich noch mal sehr nahe (2:3, 80.), mehr war bis zum Abpfiff aber nicht mehr drin. Für Werder war der Erfolg ein neuer Rekord, denn fünf Auswärtsspiele in Folge gewann das Team weder in der Bundesliga, noch diese Saison in der 2. Bundesliga. "Jeder Sieg macht uns stärker und baut Kraft auf. Wir nehmen nicht nur die drei Punkte mit, sondern auch das Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben", erklärte Ole Werner. Unter dem Cheftrainer läuft es seit der Amtsübernahme richtig, denn Bremen holte mit ihm 25 der möglichen 27 Punkte. Die Tabellenführung wurde nun erfolgreich verteidigt, auf dem Erfolg will sich Werner aber nicht ausruhen: "Jetzt gilt es, gegen Dresden nächste Woche nachzulegen."

3) Leverkusen festigt Platz drei

Bayer 04 Leverkusen hat am 24. Bundesliga-Spieltag ohne Mühen gegen Arminia Bielefeld gewonnen. Die Werkself war an diesem Samstagnachmittag eine Klasse besser als die Gäste und siegte 3:0 durch die Tore von Lucas Alario (30.) und einem Doppelpack von Moussa Diaby (57. und 81.). Mit 68 Prozent Ballbesitz und 21:8 Torschüssen waren die Rheinländer über weite Strecken total überlegen. "Uns ist von Anfang an ein guter Mix zwischen Ballbesitz und gefährlichen Aktionen gelungen. Auch die Umschaltmomente von Bielefeld haben wir sehr konzentriert verteidigt", lobte Gerardo Seoane seine Mannschaft.

Mann des Spiels war mal wieder Diaby, der besonders im zweiten Durchgang so richtig in Fahrt kam. Der 22-Jährige traf mit zwei seiner drei Torschüsse und gewann gute 56 Prozent seiner Zweikämpfe. Diaby erzielte damit nun sieben Bundesliga-Tore in den vergangenen fünf Spielen. Kein anderer Spieler traf ab dem 20. Spieltag öfter als fünfmal (Lewandowski und Reus). Die bisher zwölf Treffer des Franzosen trugen dazu bei, dass Leverkusen so torhungrig wie lange nicht mehr ist: 63 Tore nach 24 Spieltagen erzielte die Mannschaft noch nie. Der vorherige Vereinsrekord lag bei 57 Treffern (in der Saison 2001/02).

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Nach dem Ausrutscher am letzten Spieltag (2:3 in Mainz) ist Leverkusen nun wieder zurück in der Spur und konnte den dritten Tabellenplatz festigen. Die BayArena entwickelt sich in dieser Saison immer mehr zur Festung, denn die Werkself gewann erstmals in dieser Spielzeit drei Heimspiele in Folge und ist sogar seit sieben Spielen zuhause ungeschlagen (fünf Siege, zwei Remis).

Mit dem Sieg im Rücken wartet am nächsten Spieltag das Top-Duell auf Leverkusen, wenn es zum FC Bayern geht. Dann wird sich zeigen, ob der Tempofußball und der aktuelle Spielwitz auch in der Allianz Arena auf den Rasen gebracht werden kann. "Auf die Aufgabe freuen wir uns, da tut der klare Heimsieg heute natürlich gut“, erklärte Seoane.

4) Freiburg wieder im Dunstkreis der Großen

Dass die Mannen von Christian Streich einer knappen Führung Stand halten und am Ende dem Gegner sogar noch zwei weitere Eier eiskalt ins Nest legen können, bewiesen sie beim 3:0 gegen Hertha BSC. Trotz einer immensen Druckphase der „Alten Dame“ über 20 Minuten in Halbzeit zwei, ließ sich der SC Freiburg nicht beirren und bestrafte die fahrlässige Chancenauswertung des Gegners im Stile einer Spitzenmannschaft. Streich wechselte mit Kevin Schade und Lucas Höler die Torschützen zum 2:0 und 3:0 ein. „Mit den Einwechslungen kam bei uns wieder Energie ins Spiel. Wir haben wieder mehr Zweikämpfe gewonnen und uns den Sieg so erkämpft“, so Streich nach Abpfiff.

>>> Die Trainerstimmen des Spieltag

Neben der kämpferischen Leistung trug auch der nächste starke Auftritt des in dieser Saison überragend haltenden Mark Flekken dazu bei, dass der Sport-Club in der Tabelle weiterhin voll in der Verlosung um einen Champions-League-Platz ist. Zehn Spieltage vor Schluss zogen die Breisgauer aufgrund der besseren Tordrifferenz an Hoffenheim vorbei auf Tabellenplatz fünf. Wiederum nur die Tordifferenz gibt aktuell nach oben den Ausschlag zugunsten von RB Leipzig, das wie Freiburg und Hoffenheim bei 40 Punkten steht. Anders als für die punktgleichen Tabellennachbarn wäre es für das Streich-Team die erste Teilnahme an der Königsklasse - ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte des beliebten Clubs aus dem Schwarzwald.

5) Doppelpacker Baumgartner hält Hoffenheim auf CL-Kurs

Die Wege sind kurz zwischen Sinsheim und Stuttgart, die Rivalität dafür groß. Im badisch-schwäbischen Lokalduell am Freitagabend war aber auch sportlich eine enorme Brisanz drin. Während Gastgeber TSG 1899 Hoffenheim wichtige Punkte im Kampf um die Champions League sammeln wollte, ging es für den VfB Stuttgart um den Klassenerhalt. Entsprechend laut war auch die Stimmung auf den Rängen bei den 18.000 Fans. Und die Zuschauer wurden mit einem Spektakel belohnt, das dramatischer kaum hätte enden können. 3,7 zu 2,3 xGoals zeugten alleine on einer munteren Partie mit leichtem Chancenplus der TSG. Zweimal schepperte auf beiden Seiten das Aluminium.

>>> Die Trainerstimmen des Spieltags

Als es nach dem Führungstreffer durch Wataru Endo bis fünf Minuten vor Schluss tatsächlich noch so aussah, als könnte der VfB zumindest über Nacht die direkten Abstiegsränge verlassen, kam die große Show des Christoph Baumgartner. Der Österreicher traf zunächst mit einem herrlichen Schlenzer zum Ausgleich, ehe er in der 90. Minute auch noch den Siegtreffer besorgte. "Wir drücken den VfB dann schon richtig rein", resümierte der Mann des Abends später am Mikrofon und sagte über sein Traumtor, das er ausgerechnet mit seinem schwachen linken erzielte: "Den treffe ich wahrscheinlich nicht immer so."

Seine ersten 15 Bundesliga-Tore hatte der Hoffenheimer ausschließlich mit rechts oder per Kopf erzielt, nun folgten seine ersten beiden Tore mit dem linken Huf. Bezeichnend auch, dass beide Treffer ausgerechnet von den Ex-Stuttgartern Sebastian Rudy und Jacob Bruun Larsen aufgelegt wurden, sie ihrem ehemaligen Arbeitgeber damit im Abstiegskampf einen weiteren Nackenschlag zufügten. Nach zuletzt drei Siegen in Folge ist Hoffenheim mit nunmehr 40 Punkten nach 24 Spieltagen damit weiter voll im Rennen um die Champions League - dank Matchwinner Baumgartner.

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