Bundesliga

2023-04-30T18:10:00Z

30. Spieltag: Darüber spricht die Bundesliga

Stuttgart siegt weiter, Schalke kämpft sich zurück und Bayern ist wieder auf Platz eins
Stuttgart siegt weiter, Schalke kämpft sich zurück und Bayern ist wieder auf Platz eins

Der FC Bayern München erkämpft sich zuhause gegen Hertha BSC den ersten Tabellenplatz zurück. Mit dem FC Schalke 04 und dem VfB Stuttgart erkämpfen sich gleich zwei Kellerkinder einen Sieg, auch der VfL Bochum 1848 punktet. Das Duell um die Champions-League-Plätze wird richtig eng - hier gibt's die Top-Themen des 30. Spieltags!

1) Kimmichs Kreativität sorgt für die Tabellenspitze

Der FC Bayern München hatte nach dem Patzer des Konkurrenten am Sonntagnachmittag die Chance, sich vier Spieltage vor Schluss die Tabellenspitze zurückzuerobern. Dabei hatte der Rekordmeister lange große Probleme gegen eine defensiv sehr engagierte Hertha. Im ersten Durchgang versuchte es der Rekordmeister vermehrt mit Flanken, aber eine nach der anderen fand keinen Abnehmer.

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Doch die Bemühungen der Bayern sollten belohnt werden: In der 69. Minute erlief Serge Gnabry mit einem Sprint hinter die Kette einen Chip-Pass von Joshua Kimmich und köpfte die Kugel aus vollem Lauf ins Netz. Ein weiterer Kimmich-Chip war es auch zehn Minuten später, der für den zweiten Treffer sorgte. Diesmal fand er rechts Kingsley Coman hinter der Abwehr, der Herthas Keeper tunnelte und den Deckel zum 2:0-Sieg gegen die Berliner drauf machte.

Trotz großer Probleme hat Thomas Tuchels Mannschaft damit die Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten aus Berlin erfüllt und sich in die Pole Position auf die Bundesliga-Meisterschaft 2023 gebracht. Nun gilt es, den Vorsprung an den letzten vier Spieltagen gegen Bremen (A), Schalke (H), Leipzig (H) und Köln (A) zu behaupten.

2) Bochum erkämpft Punkt im kleinen Revierderby

Der VfL Bochum 1848 hat sich im kleinen Revierderby gegen Borussia Dortmund einen ganz wichtigen Punkt erkämpft! Die beiden Tore beim 1:1 fielen dabei kurz hintereinander in der Anfangsphase. VfL-Kapitän Anthony Losilla brachte seine Farben mit einem Traumtor in Führung (5.), Karim Adeyemi glich kurz darauf aus (7.). Obwohl der BVB zahlreiche Gelegenheiten hatte, konnte Bochum dank eines gut aufgelegten Torwarts Manuel Riemann - und mit etwas Glück in der einen oder anderen strittigen Szene - das Remis über die Zeit bringen.

Entscheidend für den Punktgewinn gegen den großen Favoriten war aus Sicht von Thomas Letsch die mannschaftliche Geschlossenheit. "Die Basis für uns, um in der Liga zu bleiben, ist der Zusammenhalt. Wir müssen als Mannschaft und als Verein zusammenhalten – das habe ich heute gespürt", erklärte der VfL-Trainer und führte aus: "Meine Mannschaft hat alles reingeworfen. Der Punkt ist denke ich glücklich, aber absolut verdient. Den haben wir uns erkämpft, der kann sehr wichtig sein."

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Torschütze Losilla fand ebenfalls, dass dieser Zähler "extrem wichtig" für den VfL war und zog ein ehrliches Fazit: "Die Anfangsphase war wild, wir sind schnell in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit ging offensiv nicht mehr viel, da haben wir fast ausschließlich gekämpft. Wir haben alles reingeworfen, um uns den Punkt zu erkämpfen. Vielleicht war es am Ende etwas glücklich, aber das gehört dazu."

VfL-Kapitän Anthony Losilla schießt ein Traumtor im kleinen Revierderby

3) RBL, SCF und FCU streiten sich um die Plätze drei und vier

Genauso wie das Rennen um die Meisterschale ist auch der Kampf um die Champions-League-Plätze vollkommen offen. Der 1. FC Union Berlin, SC Freiburg und RB Leipzig sind mit in der Verlosung. Doch neben Meister und Vizemeister berechtigen nur noch zwei weitere Plätze zur Teilnahme an der Champions League in der nächsten Saison. Aber noch ist nichts entscheiden, vier Spiele verbleiben noch.

RB Leipzig hatte zuletzt gegen Bayer Leverkusen wichtige Punkte liegen lassen, die ihnen den dritten Tabellenplatz gesichert hätten. Den Sachsen fehlte in Leverkusen schlichtweg die Effizienz im letzten Drittel. Dieses Wochenende war das nicht so, dank eines Mannes: Christopher Nkunku sicherte RBL mit seinem goldenen Treffer in der 28. Minute den Heimsieg über die TSG 1899 Hoffenheim und damit enorm wichtige drei Punkte. Leipzig (54 Punkte) bleibt bis auf zwei Zähler an den viertplatzierten Freiburgern (56) dran. In der kommenden Woche können sie das im Doppel-Duell ändern: Am kommenden Dienstag treten sie zunächst im DFB-Pokal gegen die Breisgauer an, am 31. Spieltag gibt es dieselbe Paarung dann auch in der Bundesliga.

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Doch das wird nicht einfach: Das Team von Christian Streich ist aktuell die formstärkste Mannschaft der drei Kontrahenten. Beim 1:0 gegen den 1. FC Köln sicherte sich der Sport-Club Freiburg den dritten Sieg in Folge und befindet sich klar auf Kurs Europa. Auch wenn der jüngste Erfolg durchaus etwas glücklich war: "Köln war bärenstark, vor allem in den letzten 30 Minuten. Wir konnten uns nicht befreien, Mark Flekken hat überragend gehalten", erklärte der Trainer des SCF. Ob es am Ende für die Champions League reicht, haben die Breisgauer nun in der eigenen Hand, die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Beim Showdown gegen die Sachsen können Sie sich im Duell um die Königsklasse etwas Luft verschaffen. Am 32. Spieltag treten sie zudem noch gegen das letzte beteiligte Team an.

Der 1. FC Union Berlin hat aktuell die beste Ausgangslage, steht mit 56 Punkten und dank des besseren Torverhältnisses im Moment auf dem dritten Tabellenplatz. Allerdings suchen die Köpenicker derzeit nach ihrer Konstanz. Auf den Auswärtssieg in Gladbach folgte nun ein torloses Remis an der Alten Försterei gegen Bayer 04 Leverkusen. "Es war ein intensives, tolles 0:0-Spiel. Am Schluss kannst du auch ohne Punkt dastehen. Für mich ist es aufgrund der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind und gespielt haben, ein gewonnener Punkt", freute sich Berlins Trainer Urs Fischer. Kommende Woche geht es auswärts gegen den FC Augsburg und anschließend zuhause gegen den SC Freiburg. Schaffen es die Köpenicker den Traum von der Champions-League-Hymne an der Alten Försterei wahr zu machen?

4) Stuttgarts Erfolgsserie geht weiter

Der VfB Stuttgart hat die Abstiegsplätze wieder verlassen! Gegen Borussia Mönchengladbach gab es einen 2:1-Sieg, der zwar vielleicht etwas glücklich war, die Leistungskurve der Schaben aber widerspiegelt. Denn seitdem Sebastian Hoeneß das Traineramt übernommen hat, ist seine Mannschaft ungeschlagen. Das ist jetzt in fünf Pflichtspielen so (2 Siege, 2 Remis in der Bundesliga, 1 Sieg im DFB-Pokal). Damit fuhren die Schwaben jetzt in vier Ligaspielen acht Punkte ein - und unter Hoeneß jetzt schon zwei mehr als unter Vorgänger Bruno Labbadia in elf Partien (6).

Den Klassenerhalt kann der VfB jetzt aus eigener Kraft schaffen. Hertha (A), Leverkusen (H), Mainz (A), Hoffenheim (H) lautet das Restprogramm für die Schwaben. Dazu kommt das Heimspiel im DFB-Pokal-Halbfinale gegen das kriselnde Eintracht Frankfurt. Ein Finaleinzug könnte ein unverhofftes Saison-Highlight werden und für den Endspurt in der Liga Kräfte freisetzen.

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Unter Hoeneß blühen der wieder genesene Angreifer Serhou Guirassy und auch Tanguy Coulibaly auf. In den Spielen unter seiner Regie konnten die beiden Stürmer kombiniert vier Treffer zur Stuttgarter Erfolgsserie besteuern. Der 22 Jahre alte Coulibaly strotz derzeit sogar vor so viel Selbstbewusstsein, dass er sich gegen Gladbach traute, beim Stand von 1:1 den ersten Elfmeter seiner Karriere in der Bundesliga zu schießen. Mit Erfolg! "Es ist ein Sieg, der in Ordnung geht, ein enorm wichtiger Sieg für uns als Team, wir haben eine Mannschaft, die geschlossen auftritt. Und das ist der Weg", freute sich der Cheftrainer.

Alle Schalker sind zum Jubeln versammelt beim Siegtorschützen Dominick Drexler

5) Königsblau krallt sich an die Konkurrenz

Nach diesem Spieltag ist in Gelsenkirchen eines klar: Im Tabellenkeller hat das Licht nie aufgehört zu brennen! Fast alle Teams auf den Abstiegsrängen haben punkten können, aber der klare Gewinner - zumindest was die Punktezahl angeht - ist dieses Wochenendes der FC Schalke 04. Mit dem späten 2:1-Erfolg über Aufsteiger Werder Bremen haben die „Knappen“ nicht nur drei überlebenswichtige Punkte einfahren können, sondern auch bewiesen, dass hinter der zweifelsohne vorhandenen Mentalität auch Qualität steckt. Auf Schalke ist der Glaube an den Klassenerhalt da, nicht zuletzt wegen der Anhänger.

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„Im Fußball kann vieles passieren. Gerade hier auf Schalke, mit unseren Fans im Rücken, ist bis zur allerletzten Sekunde alles möglich“, erklärt Publikumsliebling Rodrigo Zalazar nach dem Spektakel gegen Bremen. Rechnerisch hat der Uruguayer damit absolut recht: S04 (27 Punkte) ist bis auf einen Punkt an den VfL Bochum (28 Punkte) auf dem Relegationsplatz herangerückt. Bis zum rettenden Ufer - dem Nichtabstiegsplatz, auf dem derzeit Stuttgart rangiert - ist es nur noch ein Zähler.

Dennoch bleibt das Unterfangen Klassenerhalt für die Königsblauen kompliziert: Die Mannschaft von Thomas Reis hat das wahrscheinlich schwerste Restprogramm im Tabellenkeller und muss darauf hoffen, dass die Konkurrenz Federn lässt. Kommendes Wochenende gastiert S04 bei dem seit fast zwei Monaten ungeschlagenen 1. FSV Mainz 05. Im Anschluss geht es zum FC Bayern München. Um den Traum vom Ligaverbleib aufrechtzuerhalten, müssen die Schalker den Schwung aus diesem Wochenende mitnehmen.

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