2. Bundesliga
Karl-Heinz Körbel trug in insgesamt 602 Bundesliga-Spielen das Trikot von Eintracht Frankfurt. Wegen seiner Loyalität zur SGE wurde der gebürtige Dossenheimer auch "treuer Charly" genannt.
Der Platz in den Geschichtsbüchern ist Charly Körbel schon seit 1991 sicher, als er sein letztes und 602. Bundesliga-Spiel für Eintracht Frankfurt bestritt. Seit jeher hat diese Bestmarke Bestand und es ist schwer vorstellbar, dass in naher Zukunft ein Spieler diesen Allzeit-Rekord zu brechen vermag. Besonders beeindruckend ist hierbei vor allem der Umstand, dass Körbel stets der SGE treu blieb und nie ein anderes Bundesliga-Trikot überstreifte.
Sein erstes Spiel im deutschen Oberhaus bestritt der Verteidiger gegen den FC Bayern München mit Weltklasse-Stürmer Gerd Müller 1972, weil sich sein Mannschaftskollege Friedel Lutz im Abschlusstraining verletzt hatte. Körbel, der eigentlich gar nicht im Kader stehen sollte, musste von seinen Eltern, bei denen SGE-Trainer Erich Ribbeck einen Tag vor dem Spiel anrief, vom Bolzplatz geholt werden, wo er gerade mit seinen Kumpels kicken war. "Weil ich noch keinen Führerschein hatte, musste sich mein Vater den restlichen Tag frei nehmen, um mich zum Teamhotel zu fahren", erinnert sich Körbel an den Tag vor seinem ersten Spiel.
Direkt im ersten Spiel gewann Körbel mit der SGE sensationell gegen das Top-Team des FC Bayern und Gegenspieler Müller traf erst in der 86. Spielminute, was am 2:1-Sieg der Eintracht aber nichts mehr änderte. Im Laufe der Jahre wurde Körbel einer der unangenehmsten Gegner für den Bundesliga-Rekord-Torschützen Gerd Müller: "Er hat immer Kontakt zum Gegenspieler gesucht, wollte klammern und sich um einen drehen. Aber ich habe ihm keinen Kontakt gegeben und hatte stets den richtigen Abstand. Deswegen wurde Gerd Müller auch mein Lieblingsgegenspieler."
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Fast wären es sogar 603 Bundesliga-Spiele geworden, aber das letzte Spiel der Saison 1990/91 verpasste Körbel aufgrund einer Gelbsperre, die er sich im vorletzten Spiel eingehandelt hatte. Und auch in der Saison danach hätte er beinahe im um die Deutsche Meisterschaft entscheidenden Spiel in Rostock als Co-Trainer doch noch einmal spielen sollen - die Spielgenehmigung war bereits beantragt. Aber Cheftrainer Dragoslav Stepanovic ließ ihn nicht ran, Frankfurt verlor das Spiel und damit auch die Meisterschaft.