Bundesliga
Köln - Die nächste Auszeichnung für Borussia Dortmunds Achraf Hakimi: Der offensivstarke Außenverteidiger, im September und November zum Rookie des Monats in der Bundesliga gewählt, wurde vom afrikanischen Verband zum Nachwuchsspieler des Jahres 2018 gekürt. Dass die Karriere des Marokkaners derart Schwung aufgenommen hat, hängt vor allem mit seiner Entscheidung für den BVB zusammen.
Im Sommer bekundeten mehrere Topclubs Interesse an dem 20-Jährigen, doch Achraf Hakimi war schnell klar, dass seine Zukunft zunächst in der Bundesliga liegen soll. "Sie haben mir als jungem Spieler großes Vertrauen entgegengebracht – und den Mut, mich ins Team einzubauen. Von daher war es die richtige Entscheidung", bereut die Leihgabe von Real Madrid im "Reviersport"-Interview den Wechsel ins Ruhrgebiet nicht: "Real hat ja letztes Jahr in der Champions League gegen Dortmund gespielt, da habe ich einiges mitbekommen: dass sie eine sehr laute und leidenschaftliche Anhängerschaft haben, dass sie einen starken Teamgeist haben und sehr gute Spieler. Und all das, was ich damals schon gespürt habe, bewahrheitet sich jetzt."
Für zwei Jahre soll der Außenverteidiger bei Borussia Dortmund Spielpraxis sammeln – ein Plan, der bislang für alle Beteiligten hervorragend aufgeht. Ein Dutzend Bundesliga-Einsätze stehen für den flexiblen Abwehrmann schon zu Buche. Und egal, ob er rechts in der Viererkette oder doch auf der anderen Seite agierte: Hakimi überzeugte auf ganzer Linie und hat sich bereits jetzt in die Herzen der schwarzgelben Fans gespielt. Seine Flankenläufe, seine offensiven Vorstöße: In der Bundesliga haben sich die Qualitäten des in Spanien aufgewachsenen Fußballers schon herumgesprochen. "Ich habe große Spielfreude. Obwohl ich Abwehrspieler bin, gefällt es mir, nach vorne zu gehen und dem Gegner Angst zu machen. Und ich bin schnell", beschreibt sich Hakimi als Spielertyp.
Dabei ist die Defensivarbeit allerdings nicht zu vernachlässigen – deswegen arbeitet BVB-Coach Lucien Favre viel mit dem talentierten Rechtsfuß, der sich in seiner Debütsaison in der Bundesliga bisher hervorragend schlägt. "Wir trainieren Tag für Tag die typischen Aktionen, die man als Verteidiger hat. Und wir sehen uns sehr viele Videos von Spielsituationen an", schildert der 20-Jährige die akribische Arbeit an seinen Fähigkeiten. Auch Favre war ein entscheidender Faktor in Hakimis Entscheidung für Borussia Dortmund: "Ich habe schon vor meinem Wechsel mit ihm telefoniert, und er hat mich überzeugt. Seitdem habe ich sehr viel von ihm gelernt. Ich kannte ihn vorher nicht persönlich, aber viele Leute haben sehr positiv über ihn gesprochen."
Viel lernen – das ist auch in der Rückrunde die Devise für den Marokkaner, der die Bundesliga im Sturm erobert hat. Geht seine Entwicklung so rasant weiter wie seine Spielweise auf dem Platz, dann dürften die Verantwortlichen von Borussia Dortmund noch viel Freude an ihrem Leihspieler haben. Schon jetzt kündigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an, Hakimi über 2020 hinaus bei den Schwarzgelben halten zu wollen. Sollte der Youngster seine Leistungen bestätigen, die ihm die Auszeichnung als Afrikas Nachwuchsspieler des Jahres eingebracht haben, dann dürfte dies kein leichtes Unterfangen werden.