Bundesliga
In der vergangenen Saison holte er mit dem VfB Stuttgart die Vizemeisterschaft, nun das Länderspiel-Debüt, in der kommenden Woche Champions League gegen Real Madrid - der Karriereweg von Angelo Stiller ist ein beeindruckender und wohl noch lange nicht zu Ende.
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Die Fußstapfen sind besonders große. Vermutlich aktuell noch eine Nummer zu groß, möglicherweise will Angelo Stiller auch einzig seine eigenen Abdrücke auf den nationalen und internationalen Rasenplätzen hinterlassen. Und dennoch liegt der Vergleich zu Toni Kroos natürlich auf dem Fuß. Nach dem Abgang des 34-jährigen Mittelfeldregisseurs hat die Suche nach einem Nachfolger für die Zentrale der deutschen Nationalmannschaft begonnen - und bei Stiller mindestens einen Zwischenstopp eingelegt. Zumindest ist der 23-Jährige der einzige Neuzugang im Kader der DFB-Auswahl für die Begegnungen in der Nations League.
Eine Nominierung, die einem Lob und einer großen Wertschätzung des Bundestrainers gleichkommt, die aber gleichzeitig auch die Bestätigung der guten Leistungen des Mittelfeldspielers und vor allem ein logischer Schritt der bisherigen Karriere ist. Stiller, 2001 in München geboren, ab 2010 beim FC Bayern München ausgebildet. Mit 20 Jahren folgte der Wechsel zur TSG Hoffenheim, im vergangenen Sommer der nächste Schritt zum VfB Stuttgart. Parallel dazu gab es Einsätze in sämtlichen Junioren-Nationalmannschaften, bis hin zur U21, für die er noch im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft die Schaltzentrale bildete.
"Es gibt für ihn keine Grenzen. Er kann gut mit dem Ball umgehen und versteht das Spiel. Wenn er noch bessere Mitspieler bekommt, wird er selber noch besser", sagt einer, der es wissen muss: Sebastian Hoeneß ist nicht nur aktuell Trainer des 23-Jährigen, der Coach arbeitete mit Stiller in München, Hoffenheim und nun eben in Stuttgart zusammen. "Ich habe ihn einst beim FC Bayern hochgezogen als junges Talent. Da war er im U17-Alter bereits Stammspieler in der U19", erinnert sich Hoeneß.
Kein Wunder also, dass Stiller nun seine Leistungen auch beim VfB bringt. Und diese wiederum die Berufung zur A-Nationalmannschaft und nun auch das Debüt in der DFB-Elf zur Folge hatten. "Angelo bringt viel mit. Er hat vergangene Saison beim VfB mit einer großen Dominanz gespielt", sagte der Bundestrainer nach der Nominierung. "Angelo ist in seinem Defensiv-Verhalten intelligent - und in der Offensive will er jeden Ball haben." Das auch bei seinem Kurzeinsatz gegen Ungarn. Gute zehn Minuten spielte Stiller, kam auf eine überragende Passquote von 100 Prozent und erinnerte dann eben doch unweigerlich an den zuverlässigen Ballverteiler Toni Kroos.
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"Er hat es sich absolut verdient, für die Nationalmannschaft zu spielen. Er ist ein ganz wichtiger Faktor in unserem Team und deshalb bin ich davon überzeugt, dass er auch in den nächsten Jahren in der Nationalmannschaft eine große Rolle spielen wird. Deshalb freue ich mich wirklich sehr für ihn", sagte Hoeneß.
Der Vergleich mit dem Weltmeister von 2014 ist also auch eine Folge des rasanten Aufstiegs von Stiller. Doch dieser bleibt am Boden. "Ich bin nicht der Typ, der sich hinreißen lässt", sagte er kürzlich gegenüber bundesliga.de. "Es ist für jeden Spieler immer schön, nette Dinge über einen zu hören, aber es kann auch schnell ins Gegenteil umschlagen. Man genießt es, man saugt es auf, aber man lässt sich nicht hinreißen."
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Davon kann man bei Stiller selbst nach der gewonnenen Vizemeisterschaft mit dem VfB in der Vorsaison nicht sprechen. Der 23-Jährige ist auf dem Boden geblieben, die Ruhe selbst. Und dementsprechend wird den Sechser auch die nächste Aufgabe wohl nicht erschüttern. Am Dienstag in einer Woche startet der VfB Stuttgart in die Champions League. Dann reisen die Schwaben ins Estadio Santiago Bernabéu, die Heimstätte von Real Madrid. Auch dort hat Toni Kroos bekanntlich große Fußstapfen hinterlassen.