Bundesliga
Arminia Bielefeld meldet sich nach elf Jahren wieder in der Bundesliga zurück. Das Team von Trainer Uwe Neuhaus feierte nicht nur den Aufstieg, sondern wurde auch noch zehn Punkte vor dem Zweitplatzierten VfB Stuttgart Meister der 2. Bundesliga. Mit dieser Euphorie will die Arminia nun in der Bundesliga für Furore sorgen und den ein oder anderen Favoriten ärgern.
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"Zweitligameister Arminia Bielefeld meldet sich in der Bundesliga zurück." Über so eine Überschrift hätten wohl die meisten Fußball-Fans vor dem Start der Saison 2019/20 herzlich gelacht – doch sie wurden eines Besseren belehrt. Mit überragenden 68 Punkten wurde Bielefeld Meister und machte bereits drei Spieltage vor dem Saisonende den Aufstieg perfekt. Es ist der insgesamt achte Aufstieg der Ostwestfalen - die damit neben dem 1. FC Nürnberg ab sofort Rekordaufsteiger der Bundesliga sind.
Zu Beginn der Saison hatte die Arminia kaum einer als Aufstiegsfavorit auf dem Zettel. Hamburg, Stuttgart, Hannover und Nürnberg wurden da schon eher genannt. Trainer Neuhaus glaubt, dass sich sein Team "ganz gut im Windschatten der Top-Clubs" bewegt habe.
Das ohne große Erstliga-Erfahrung ausgestattete DSC-Team schob sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten in der Tabelle bis an die Spitze. Seit dem 15. Spieltag war es von Platz eins nicht mehr zu verdrängen. Auch die Corona-Pandemie konnte die Blau-Schwarzen nicht stoppen, nach dem Re-Start machten sie dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Irgendwann sei der Glaube, "dass wir jeden Gegner schlagen können" gewachsen, so Neuhaus.
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Der Cheftrainer war in dieser Saison für den großen Erfolg der Arminia mitverantwortlich. Im Dezember 2018 übernahm er die Mannschaft und hatte bereits in der Rückrunde 2018/19 erste Erfolge, als Bielefeld mit 31 Punkten Zweiter der Rückrundentabelle wurde. Langjährige Spieler wie Fabian Klos, Brian Behrendt, Andreas Voglsammer, Florian Hartherz, Manuel Prietl und Torwart Stefan Ortega wurden ein eingespieltes Team und entwickelten sich unter dem 60-Jährigen zu absoluten Leistungsträgern.
Obwohl Neuhaus schon lange als Trainer arbeitet, ist die Bundesliga für ihn Neuland. Trotz der Vorfreude zeigte er sich deshalb eher zurückhaltend: "Die Bundesliga ist ein anderes Kaliber, so viele Siege wie in diesem Jahr werden wir im nächsten Jahr nicht einfahren."
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18 Siege feierten die Bielefelder in der vergangenen Saison und schossen dabei 65 Tore – die meisten aller Teams. Allen voran ging Stürmer Fabian Klos, der als Identifikationsfigur des Vereins gilt. Mit 21 Treffern wurde er Torschützenkönig und führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Der wuchtige, 1,94 Meter große Stürmer war Dreh- und Angelpunkt in der Offensive. Als Anspielstation macht er wichtige Bälle fest und hat einen gefürchteten Abschluss.
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Mit 32 Jahren geht es für Klos nun erstmals in Richtung Bundesliga: "Ich habe keine Ahnung, habe keinen Vergleich, wie viel besser das Niveau noch ist, wie viel anstrengender die Spiele sind, was uns da abverlangt wird. Ich bin echt gespannt. Ich lasse das auf mich zukommen, so habe ich es schon immer gemacht", sagte er dem "Westfalen-Blatt".
Arminia Bielefeld überzeugte in der Aufsteigersaison vor allem durch Wucht in der Offensive und eine geschlossene Mannschaftsleistung. Für alle Beteiligten wird die Bundesliga ein aufregendes Projekt, dass sie so gut es geht bewältigen wollen. Und vielleicht wird man am Ende der Saison wieder eine überraschende Überschrift mit Bielefelder Beteiligung lesen.