Bundesliga
Julian Nagelsmann hatte mit Assan Ouédraogo einen der Shootingstars der aktuellen Bundesliga-Saison in die Deutsche Nationalmannschaft berufen. Und gleich in seinem ersten Einsatz erzielte der Leipziger ein Blitztor. Doch wer ist der 19-Jährige überhaupt? Fünf Dinge über den neuen DFB-Star.
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1) Jüngster Debüt-Torschütze
Bei seiner Premiere für die DFB-Elf schoss Assan Ouédraogo gleich mal das Tor zum 6:0-Endstand, zwei Minuten nach seiner Einwechslung! Damit ist der Offensivspieler bei 19 Jahren und 192 Tagen der jüngste deutsche Länderspiel-Torschütze seit 1954. ZDF-Experte und Ex-Bundesliga-Profi Christoph Kramer lobte ihn in den höchsten Tönen: "Er ist ein sehr, sehr guter Spieler, der vielseitig einsetzbar ist, der eine Dynamik hat, der eine Technik hat, der aber vor allen Dingen das Spiel versteht. Er weiß, wann und wohin der Ball kommen muss. Er hat ein unheimlich gutes Gespür."
2) Der nächste Star der Schalker Knappenschmiede
Gelernt hat Ouédraogo all das beim FC Schalke 04, der mit seiner hervorragenden Nachwuchsausbildung mal wieder einen echten Topspieler hervorgebracht hat. Nach Alexander Nübel und Leon Goretzka, die beide in jungen Jahren für die Profis spielten, sowie Malick Thiaw und Leroy Sané, die beide in der Knappenschmiede ausgebildet wurden, ist Assan Ouédraogo aktuell der fünfte DFB-Nationalspieler aus dem Nachwuchs von Königsblau.
Mit acht Jahren kam heute 19-Jährige aus seinem Kindheitsverein zu Schalke 04. Bis zu seinem Wechsel zu RB Leipzig im Sommer 2024 spielte er zehn Jahre lang und damit mehr als die Hälfte seines Lebens für den Ruhrpottclub. Für die S04-Profis war er 17 Mal im Einsatz.
3) Ein U17-Welt- und -Europameister springt auf die große Bühne
Der 2006er Jahrgang ist ein ganz besonderer für die Nachwuchsentwicklung in Deutschland, denn 2023 gewann genau dieser erst die U17-Europameisterschaft und legte später den Weltmeistertitel nach - darunter auch Assan Ouédraogo. Der Mittelfeldspieler war Stammspieler beim EM-Erfolg und erzielte im Finale gegen Frankreich den entscheidenden Elfmeter. Bei der U17-WM war er zunächst ebenfalls eine wichtige Stütze, fiel dann aber mit einer Verletzung für die K.o.-Phase aus.
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4) Endlich verletzungsfrei
Das zeigt auch einen kleinen Trend in der noch jungen Karriere von Assan Ouédraogo: Der Youngster musste schon einige Ausfälle durchmachen. Nach seinem Wechsel zu Leipzig 2024 setzte ihn zunächst eine Knieverletzung außer gefecht, nach wenigen Einsätzen zog er sich in der Champions League eine Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung zu. Insgesamt verpasste er in dieser Saison 59 Spiele von Verein und U-Nationalmannschaften.
Bereits die zwei Jahre zuvor setzten ihn der Syndesmosebandriss aus der U17-WM-Gruppenphase sowie weitere Verletzungen für fast 40 Spiele bei Schalke und DFB außer Gefecht. In der Sommervorbereitung 2025 konnte Ouédraogo endlich voll mitmachen und zeigt nun unverletzt seine hervorragende Klasse, was Nagelsmann auch bei der Nominierung hervorhob: "Assan macht es aktuell sehr gut in der Bundesliga. Er ist ein junger Perspektivspieler, den wir gerne im Training sehen möchten."
5) Sohn eines Fußballprofis
Assan Ouédraogo hat das Talent zum Profi in den Genen: Auch sein Vater war früher professioneller Fußballspieler. Für den 1. FC Köln kam Alassane Ouédraogo von 2000 bis 2002 zu drei Einsätzen in der Bundesliga, danach spielte er 57-mal für Rot-Weiß Oberhauen und zehnmal für die TuS Koblenz in der 2. Bundesliga. Bevor er nach Köln wechselte, war er zudem Profi in Belgien bei RSC Charleroi, wo er 59 Pflichtspiele absolvierte.
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6) Träger der Fritz-Walter-Medaille
Selbst im überragenden 2006er Jahrgang stach Assan Ouédraogo noch raus und wurde 2023 mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze der Kategorie U17 als drittbestes deutsches Talent in seinem Alter ausgezeichnet. Bei der U19-Auszeichnung in diesem Jahr hatte er wegen der langen Verletzung in der Vorsaison das Nachsehen. Jetzt einen Monat später als frisch nominierter DFB-Nationalspieler könnte die Reihenfolge möglicherweise anders aussehen.
Das dürfte sein Teamkollege David Raum ähnlich sehen, der über die Nominierung Ouédraogos sagte: "Der Junge hat es sich verdient". Zudem brach der Leipziger Kapitän für seinen jungen Teamkollegen eine Lanze, sowohl was seine Leistungen auf dem Rasen, aber auch seinen Charakter betrifft: "Er kommt bei allen gut an, ist ein feiner Kerl und hat das Herz am rechten Fleck. Auf dem Platz hat er jetzt schon eine brutale Physis und ist aber noch nicht dort, wo er mal mit seinem Talent landen kann. Deswegen können wir uns von ihm noch viel erhoffen."