2. Bundesliga
Einst waren sie Mitgründer der Bundesliga, nun eröffnen sie die Jubiläums-Saison im Unterhaus: 50 Jahre nach der Gründung der 2. Bundesliga empfängt der 1. FC Köln den Hamburger SV zum Traditions-Duell und Start in die 51. Spielzeit.
Am Freitag rollt der Ball endlich wieder! Um 20:30 Uhr empfängt der 1. FC Köln den Hamburger SV, um eine ganz besondere Saison zu eröffnen. Denn die 2. Bundesliga feiert 50. Geburtstag. Es gibt kaum ein besseres Duell, um die Geschichte zu zelebrieren, als das zwischen zwei so traditionsreichen Teams wie dem FC und dem HSV. Beide waren ursprüngliche Gründungsmitglieder der Bundesliga 1963.
Doch mittlerweile ist es ein anderes Duell, denn Hamburg ist nun der Zweitliga-Dino und der trifft auf den Neuling aus der Bundesliga! Nur Stadtrivale FC St. Pauli und Nordlicht Holstein Kiel waren noch länger im Unterhaus vertreten als der HSV – beide haben sich nun in Richtung Bundesliga verabschiedet. Der HSV geht hingegen in die siebte Zweitliga-Saison. Aktuell ist kein anderes Team schon so lange durchgängig vertreten.
>>> Der Sommerfahrplan der 2. Bundesliga
Der 1. FC Köln wiederum ist mit insgesamt neun Saisons zwar durchaus erfahren in der 2. Bundesliga, doch nach dem Aufstieg in Hamburgs Zweitliga-Debütsaison 2018/19 als Meister verbrachte der FC die vergangenen fünf Spielzeiten in der Bundesliga, durfte 2022/23 sogar in der Europa Conference League antreten.
Die Geißböcke blicken positiv auf die Vorbereitung zurück. In der österreichischen Steiermark arbeitete der FC in der letzten Woche noch am Feinschliff vor dem Ligastart. Im Heimatland des neuen FC-Trainers Gerhard Struber absolvieren die Kölner seit Jahren ihr Sommertrainingslager. "Unser Weg stimmt. Wir sind gerüstet", gibt sich Struber selbstbewusst. Sechs Siege aus sieben Testspielen geben den Kölnern eine gewisse Sicherheit. Vor allem bei den Siegen gegen den englischen Zweitligisten Swansea City (2:1) und gegen den Serie A Club Udinese Calcio (3:2) zeigten die Kölner ein starkes Offensivspiel. Einziger, aber bitterer Wermutstropfen: Florian Kainz und Max Finkgräfe haben sich während der Vorbereitung verletzt und fallen beim Saisonauftakt aus.
Auch bei den Rothosen ist die Stimmung nach der Vorbereitung gut. Aus sechs Testspielen wurden vier Siege und ein Unentschieden eingefahren, nur gegen Cardiff City gab es eine 0:3-Niederlage. Die beiden Stürmer Robert Glatzel und Neuzugang Davie Selke konnten sich derweil noch nicht einspielen, weil beide Akteure aufgrund von kleineren Verletzungen noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Dennoch werden die Hamburger, die ihr Trainingslager ebenfalls in Österreich absolvierten, mit breiter Brust am Freitagabend nach Köln-Müngersdorf reisen.
Doch nicht nur wegen der Tradition, der Geschichte und dem besonderen Zweitliga-Flair hat dieses Duell eine ganz besondere Brisanz. Für HSV-Trainer Steffen Baumgart ist es zugleich die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Noch vor einem Jahr plante der 52-Jährige die Sommervorbereitung für die Kölner, nun muss er die Sommervorbereitung auf das Duell gegen die Domstädter ausrichten.
Baumgart kam 2021 vom SC Paderborn 07 zum FC und sorgte für eine erfolgreiche Saison inklusive Europa-Qualifikation, besiegte in den Playoffs den ungarischen Fehérvár FC und führte Köln somit in die Gruppenphase der Conference League. Nach einer schwierigen Hinserie 2023/24 schied er zum Jahreswechsel bei den Kölnern aus und übernahm eineinhalb Monate später den HSV.
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Beim 1. FC Köln folgte auf Steffen Baumgart zunächst Timo Schultz, der nach dem Bundesliga-Abstieg jedoch entlassen wurde. Neu an der Linie ist nun Österreicher Struber, der am Freitagabend sein Debüt als Trainer in Deutschland geben wird. Die vorherigen Stationen des neuen FC-Coachs waren RB Salzburg, der Wolfsberger AC und der FC Liefering in Österreich, der FC Barnsley in England sowie die New York Red Bulls in den USA. Der FC hat gute Erinerungen an österreichische Trainer: Peter Stöger prägte beim FC eine der erfolgreichsten Zeiten der jüngeren Vereinsgeschichte und war bei den Fans sehr beliebt. Kann Struber in die Fußstapfen von Stöger treten?
Sowohl der erneut knapp am Aufstieg gescheiterte Dino als auch der Neuling vom Rhein gelten in der neuen Spielzeit wohl als Kandidaten für den Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Dabei kann das Auftakt-Duell am 1. Spieltag direkt wegweisend sein. Denn historisch sind FC und HSV auf Augenhöhe unterwegs.
>>> Fragen und Antworten – hier geht‘s zum Bundesliga-FAQ
Im einzigen gemeinsamen Zweitliga-Spieljahr 2018/19 gewann der HSV das Hinspiel sehr knapp mit 1:0, das Rückspiel endete 1:1. Auch das DFB-Pokal-Achtelfinale im Januar 2022 ging an den HSV – diesmal aber sogar erst im Elfmeterschießen. Die Spiele zwischen Hamburg und Köln sind selten deutlich, oft spannend und die Bilanz zeigt: es gibt keinen Favoriten.
Zwar kann der HSV seit Bundesliga-Gründung ein paar mehr Siege vorweisen (41:36 bei 28 Unentschieden), doch dafür hat der FC die Torbilanz auf seiner Seite – schoss in 105 Spielen in Bundesliga, 2. Bundesliga und DFB-Pokal 163 Tore, während Hamburg mit 158 Treffern knapp dahinter liegt. Das Auftaktspiel der 2. Bundesliga ist ein hochklassiges Traditions-Duell mit eingebauter Spannungs-Garantie!