Bundesliga

2025-09-19T08:15:00Z

Das "Freistoß-Monster" schlägt wieder zu!

Mit seinen beiden Freistoß-Treffern avancierte Alejandro Grimaldo zum Matchwinner im Duell gegen Eintracht Frankfurt. In der Champions League legte er direkt noch einen Kracher nach. Seine Standardstärke kommt nicht von ungefähr.

Der Kampf um die Meisterschaft war längst entschieden, für Bayer 04 Leverkusen ging es um Europa, während der FC Bayern München den 25. Titel sicher hatte. Und doch war der 2:0-Erfolg der "Werkself" etwas Besonderes. Denn dieses Mal hatte Bayer 04 nicht nur einen Masterplan, sie hatten Hakan Çalhanoğlu und der wiederum einen magischen Fuß.

Çalhanoğlu war vor etwas mehr als zehn Jahren der erste Spieler, der Manuel Neuer als Bayern-Keeper mit einem ruhenden Ball überwinden konnte. Der Mittelfeldspieler wurde daraufhin als Virtuose am ruhenden Ball bezeichnet. "Es ist wichtig, dass man Spieler hat, die über solche individuellen Fähigkeiten verfügen", sagte Leverkusens damaliger Trainer Roger Schmidt. 

Und heute? Der Vizemeister hat offensichtlich einen würdigen Nachfolger gefunden. Eben einen Spieler, der über ähnliche individuelle Fähigkeiten verfügt. Und wie wichtig das wiederum ist, hat Alejandro Grimaldo beim 3:1-Erfolg über Eintracht Frankfurt unter Beweis gestellt, als er doppelt per Freistoß traf.

Auf den Spuren von Bale, Ronaldo und Co.

Für den Mann aus Valencia waren es die direkt verwandelten Freistöße Nummer vier und fünf in der Bundesliga seit seinem Engagement in Leverkusen. In diesem Zeitraum gab es keinen anderen Spieler, der das mehr als dreimal schaffte. In der Champions League legte er am Donnerstag sogar noch einmal nach, traf auch beim 2:2 in Kopenhagen durch einen direkt verwandelten Freistoß.

Grimaldos Tore landeten im Netz, auch im virtuellen und wurden dort erwartungsgemäß gefeiert. Ex-Leverkusen-Profi Jeremie Frimpong nannte die linke Klebe des Spaniers anerkennend "einen Witz" und betitelte Grimaldo als das "Freistoß-Monster". "Das ist wie ein Elfmeter für ihn aus dieser Position", sagte sein Kollege Patrik Schick. Die Quote des Spaniers ist beeindruckend. 29 Mal lief er in der Bundesliga zum direkten Freistoß für Leverkusen an, fünf Mal mit Erfolg – jeder sechste Versuch saß. 

"Inzwischen habe ich bei der Ausübung eine gewisse Routine und Erfahrung, ich arbeite seit über 15 Jahren täglich an der Technik", sagte Grimaldo 2023 in seinem Vorstellungs-Interview in Leverkusen. "Abgeschaut habe ich mir die Technik und Ausführung vor allem bei Gareth Bale, Cristiano Ronaldo und Juninho." 

Dauerbrenner, Torschütze, Vorlagengeber

Und das mit Erfolg. In spanischen Medien erklärte der Kunstschütze, dass es ihm vor allem auf die richtige Balance beim Treffpunkt ankomme, damit sich der Ball so gefährlich senke.

Dabei erzeugt Grimaldo nicht "nur" als Torschütze Gefahr. Der Spanier kommt mittlerweile auf 21 Torvorlagen in der Bundesliga, jede dritte durch eine Standardsituation. In der Meistersaison kam der heute 29-Jährige auf 23 Scorerpunkte, war damit der erfolgreichste Leverkusener. Seit seinem Wechsel an den Rhein verpasste Grimaldo nur drei Bundesliga-Spiele. Der Schienenspieler ist für die "Werkself" Dauerbrenner, Standardspezialist, aber vor allem unverzichtbar. 

Der Spanier ist erst der achte Doppel-Freistoß-Torschütze seit der detaillierten Aufzeichnung der Bundesliga-Historie. Seit etwas mehr als zehn Jahren hat das Kunststück kein Bundesligaspieler mehr fertig gebracht. Damals war es Herthas Ronny und eben nicht Hakan Çalhanoğlu – der letzte Virtuose am ruhenden Ball in Reihen der "Werkself". Nun hat Leverkusen einen Nachfolger, eben ein Freistoß-Monster. 

Simon Bartsch

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