Bundesliga
Künstler Grimaldo als Sinnbild
Das Debüt von Kaspar Hjulmand unter dem Bayerkreuz ist geglückt. Am Ende war es eine Zitterpartie, doch der erste Saisonsieg von Bayer 04 Leverkusen war viel mehr als nur ein glücklicher Sieg.
Erst Billard-Tor, dann viel Dominanz in Halbzeit eins
Die ersten 45 Minuten, konkret etwa 35 Zeigerumdrehungen davon, erinnerten stark an die teils grandiosen Bundesliga-Auftritte Bayer 04 Leverkusen der letzten zwei Spielzeiten.
Es brauchte ein wenig Hilfe der Glücksgöttin, als der von Alejandro Grimaldo stark getretene Freistoß vom rechten Pfosten an den Rücken von Michael Zetterer prallte und von da aus ins Tor. Doch danach war Bayer 04 erst wieder vom Halbzeitpfiff aufzuhalten.
Spannend dabei: Bayer 04 lauerte immer wieder in der eigenen Hälfte auf Ballverluste von Eintracht Frankfurt und startete dann überfallartige Konter. Nur 42 Prozent Ballbesitz sind eher untypisch für die Werkself. "Wir haben defensiv sehr sehr viel gearbeitet", meinte auch der neue Coach, der sein Team aber zugleich für "viel Energie auf dem Platz" lobte.
Zumal sich diese Einstellung als erfolgreich, allein elf Schüsse kamen vor dem Pausenpfiff zusammen. Angetrieben vom starken Nathan Tella (ein Torschuss, drei Torschussvorlagen) hatte der Vize-Meister der Vorsaison zahlreiche Gelegenheiten ein schnelles zweites Tor nachzulegen.
Die beste Gelegenheit hatte der stärkste Mann der ersten 45 Minuten selbst schließlich sorgte der als rechter Stürmer aufgestellte Tempodribbler (der Gefoulte) und Patrik Schick (der Vollstrecker) dann doch noch für das längst überfällige 2:0 kurz vor der Pause.
Starker Kampf mit dem i-tüpfelchen
In der zweiten Hälfte zeigte die Werkself dann ein ganz anderes Gesicht. Eins, das im Laufe der langen Saison aber ebenfalls noch wichtig sein wird.
Der frühe Anschlusstreffer durch Can Uzun veränderte die Dynamik, die lange einfallslose Eintracht war plötzlich am Drücker. Erst recht nach der Ampelkarte für Robert Andrich in der 59. Minute.
Doch die Werkself wehrte sich und zeigte dabei echte Fußball-Tugenden. Bayer 04 gewann deutlich mehr Zweikämpfe (110 zu 89). Besonders die Leistung von Grimaldo fiel positiv auf. Niemand auf dem Platz gewann mehr direkte Duell als der Spanier.
"Es war hart, aber das Team hat gut gespielt. Mit der Intensität haben wir uns den Sieg verdient haben", analysierte der Man of the Match, der auch seinen neuen Coach mit einem weiteren direkten Freistoßtreffer zum Schwärmen brachte: "Das 3:1 war ein absolutes Traumtor! Er hat das ganze Spiel überragend gespielt - Weltklasse", sagte Hjulmand.