Bundesliga
Erstmals in der Clubhistorie geht Leverkusen als amtierender Champion in eine Saison. Das Supercup-Finale aber hat gezeigt: Das Alonso-Team ist gewappnet für die Mission Titelverteidigung.
Diese Mission startet für Bayer 04 Leverkusen und Trainer Xabi Alonso mit ordentlich Rückenwind. Durch den Sieg im Supercup über den VfB Stuttgart startet die "Werkself" mit viel Selbstvertrauen und der Gewissheit, dass wie in der Meistersaison immer wieder späte Tore gelingen können und letztlich zum Erfolg führen. Die Situation im Kader dürfte ebenfalls eine gewisse Sicherheit geben, denn die Mannschaft wurden im Sommer zusammengehalten und punktuell noch weiter verstärkt.
>>> Spielbericht: Werkself sichert sich den Supercup-Titel
Die "Werkself" startet dennoch mit anderen Vorzeichen in die Saison, denn zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte geht Bayer 04 Leverkusen als amtierender Meister in eine Saison. Das Team ist wieder der große Favorit auf den Meistertitel, ist vom Jäger zum Gejagten geworden. Die Messlatte - und damit auch die Fallhöhe - ist für Alonso und sein Team demnach ungleich höher als in der letzten Saison.
Der große Trumpf der "Werkself" ist der Kader, der nach der Meistersaison noch weiter verstärkt wurde. Mit Aleix García, Martin Terrier und Jeanuël Belocian wurde das Team qualitativ hochwertig verstärkt. Auf nahezu allen Positionen hat Alonso jetzt Auswahlmöglichkeiten. So kann er bei der dreifachen Belastung auf verschiedene Optionen zurückgreifen, ohne auf Qualität zu verzichten.
>>> Trainer-Talente und einzigartige Spannung versprechen eine fantastische Saison
Außerdem gibt es kaum Verletzte und die Stimmung im Team ist gut, vor allem nach dem Sieg im Supercup. "Das ist ein klares Signal an die anderen Mannschaften, dass wir wieder dabei sein wollen. Es war schön zu sehen, dass wir unsere Comeback-Qualität anscheinend nicht am Strand liegenlassen haben. Sie ist noch da", scherzte Torwart Lukáš Hrádecký nach dem Sieg im Elfmeterschießen.
So gut Leverkusen auch vorbereitet ist, so neu ist doch die Situation für den gesamten Club. Über Jahrzehnte haftete das "Vizekusen"-Image am Verein, bis Trainer Alonso diesen Fluch in der letzten Saison brechen konnte. Es mangelt dem Club an Erfahrung, mit der Rolle als Meister in eine neue Spielzeit zu gehen.
>>> Teamcheck Bayer Leverkusen
Ob das ein Hemmnis darstellt oder die Vorzeichen verändert? Wohl kaum! Zu jung ist das Team um Florian Wirtz, Victor Boniface oder Jonathan Tah. Es gibt schlichtweg keine direkte Verbindung mehr zur "Vizekusen"-Geschichte aus der Saison 1999/00. Der Sieg im Supercup hat auch unterstrichen, dass die "Werkself" mit der Favoritenrolle durchaus umgehen kann und über eine gefestigte Moral verfügt. "Alle Mannschaften fangen bei Null an. Wir werden von Spiel zu Spiel schauen", erzählte Alonso nüchtern mit Blick auf die kommende Spielzeit.