Bundesliga
Moussa Diaby ist derzeit nicht zu stoppen. Der Spieler von Bayer 04 Leverkusen dreht in der Rückrunde richtig auf und war in den letzten fünf Partien an acht Toren beteiligt. Der Franzose entwickelt sich immer mehr zum Sieggaranten der Werkself.
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Als Moussa Diaby in der 82. Spielminute das Feld verließ, empfing Cheftrainer Gerardo Seoane seinen Schützling herzlich und umarmte ihn. Der Franzose hatte vor seiner Auswechslung einen Doppelpack geschnürt und war dadurch am 3:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld maßgeblich beteiligt.
Anfangs sah es aber gar nicht so aus, als würde Diaby gegen die gut gestaffelten Arminen überhaupt in Fahrt kommen. Das erkannte auch Seoane vom Spielfeldrand: "Es ist wahr, dass es Moussa in der ersten Halbzeit in dem engen Spinnennetz der Bielefelder schwergefallen ist, Räume zu finden. Es war sehr eng, er ist oft hängen geblieben."
Erst in der zweiten Halbzeit schaffte es Bayer 04 Leverkusen den 22-Jährigen ins Spiel einzubinden, der auch durch seine Willensleistung zwei seiner drei Torschüsse im Tor unterbrachte (57., 81.). "Ich glaube, bei beiden Toren war auch etwas Glück dabei, dass ich am Ball geblieben bin", erklärte Diaby nach dem Spiel. Auch wenn der gebürtige Pariser nur auf 68 kg bei einer Größe von 1,70 Meter kommt, konnten die Bielefelder Abwehrspieler ihn nicht vom Ball trennen.
"Spieler mit diesem Potenzial und in dem Alter haben die Möglichkeit, ihr Limit stetig nach oben zu verschieben", weiß Trainer Seoane und fügt hinzu: "Den besten Fortschritt macht er aber durch seine Bereitschaft zu lernen und über die Gespräche mit allen im Verein." Durch den Doppelpack ist Diaby seit dem 20. Spieltag der beste Torschütze der Bundesliga, erzielte seitdem sieben Tore (Robert Lewandowski und Marco Reus kommen in dieser Zeit auf fünf Tore). Das macht den Offensivspieler derzeit zum Fanliebling. Vor heimischer Kulisse zelebrierten die Zuschauer lautstark ihren Torjäger. "Mich hat es gefreut, dass die Fans meinen Namen gesungen haben. Das zeigt, dass sie hinter mir stehen. Ich möchte ihnen mit meinen Toren und Assists weiter Freude machen", sagte Diaby nach dem Spiel gegen Bielefeld.
Wie stark die Lernkurve bei Diaby in den letzten Wochen gestiegen ist, zeigt ein Blick auf die Hinrunde. Zwar steuerte er an den ersten 18 Spieltagen fünf Tore und sechs Vorlage bei, fehlte aber auch schon zweimal gesperrt (eine Gelb- und eine Gelb-Rot-Sperre). Seine sieben Gelben Karten überbietet ligaweit nur Fürths Paul Seguin (neun). "Die Hinrunde war für ihn sicher eine Lehre, dass er zu viele Gelbe Karten gesehen hat und für sein Potenzial noch zu ineffektiv war", erklärt Seoane, der besonders mit Diabys aktuellem Defensivverhalten zufrieden sei. "Er hat ein sehr gutes Engagement und ist fokussiert im Training. Er hat sowohl rechts als auch links starke Abschlussqualitäten und wir sind froh, dass er sie jetzt einsetzt", so der Schweizer.
Dank Diaby gewann Bayer 04 Leverkusen nun fünf der letzten sechs Spiele und festigte Tabellenplatz drei. Wie stark die Offensive der Werkself in dieser Saison ist, zeigt das Torverhältnis: 63 Tore nach 24 Spieltagen hatten die Rheinländer noch nie. Der alte Vereinsrekord lag bei 57 Toren und wurde in der Saison 2001/02 aufgestellt.
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Wie wichtig Diabys aktuelle Top-Form und die des gesamten Teams werden wird, zeigen die nächsten Wochen: Am 25. Spieltag ist Leverkusen beim FC Bayern zu Gast und empfängt danach den 1. FC Köln zum rheinischen Duell. Dazwischen geht es zudem im Achtelfinale der Europa League gegen Atalanta Bergamo.
Trainer Seoane blickt zuversichtlich auf die kommenden Ausgaben: "Resultate und Ergebnisse haben immer Einfluss auf die sportliche Leistung. Es werden sehr schwierige Spiele, angefangen in München, das für alle Mannschaften das schwierigste Spiel des Jahres ist. Wir freuen uns auf die Englischen Wochen und können diese auch mit unserer Kaderbreite überstehen." Vielleicht darf der 43-Jährige dann wieder Diaby zufrieden auswechseln und ihm dabei zu weiteren Toren gratulieren.