Kann Leverkusen ungeschlagen Deutscher Meister werden?

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Bayer 04 Leverkusen weiß gar nicht mehr, wie verlieren überhaupt geht: In dieser Saison hat die Werkself kein einziges von 39 Pflichtspielen verloren. So lange blieb noch kein deutscher Club zuvor ungeschlagen. Die aktuell 27 Bundesliga-Spiele ohne Niederlage hat zuvor auch erst ein Team erreicht: Der FC Bayern München in der Saison 2013/14. Unter Coach Pep Guardiola hatte die Mannschaft gar 77 Punkte auf dem Konto – satte vier Zähler mehr als Xabi Alonsos Rheinländer aktuell. Die erste Niederlage setzte es vor zehn Jahren für die Bayern dann übrigens am 29. Spieltag gegen den FC Augsburg – gegen die Fuggerstädter muss Leverkusen in dieser Saison erst am letzten Spieltag ran.

Einer, der damals bei Bayerns starkem Lauf dabei war: Philipp Lahm, Weltmeister von 2014. "Man kommt als Spieler einfach in einen Flow hinein und sagt sich: 'Wenn alles normal läuft, führen wir!' Dann kann man es gut herunter spielen. Man hat einfach das Vertrauen in seine Mitspieler", sagt der Turnierdirektor der Heim-EM im kommenden Sommer. Den ehemaligen Weltklasse-Außenverteidiger beeindruckt vor allem die Leverkusener Resilienz in den vergangenen Wochen: "Sie haben zuletzt ja auch immer wieder Spiele gedreht – weil sie eben dieses große Selbstvertrauen haben." 

Ungeschlagen Meister werden – damit wäre Leverkusen in einem Atemzug mit großen europäischen Teams zu nennen: Die AC Milan wurde beispielsweise 1991/92 italienischer Meister, ohne eine einzige Niederlage. Im Aufgebot waren damals Größen wie Ruud Gullit, Paolo Maldini oder Marco van Basten. "Gli Invicibili" wurden die Rossoneri fortan genannt. Dieses Kunststück, den Scudetto ungeschlagen einzufahren, schaffte auch Juventus Turin: Die Bianconeri um Maestro Andrea Pirlo, Verteidigungsminister Giorgio Chiellini samt den Vereinsikonen Alessandro del Piero und Gianluigi Buffon verloren in der Saison 2011/12 ebenfalls keine einzige Partie in der Serie A.

2003/04 war auch mal ein Deutscher bei solch einer historischen Saison dabei: Jens Lehmann. Der Keeper trug mit seiner immensen Strafraumbeherrschung dazu bei, dass sich der FC Arsenal ohne Niederlage zum Meister der Premier League krönte. Die "Invincibles" waren geboren. Damals waren Virtuosen wie beispielsweise Dennis Bergkamp, Thierry Henry und Kapitän Patrick Vieira die Zugpferde dieses historischen Teams, das von Arsène Wenger nicht nur auf Erfolg sondern auch auf attraktiven Angriffsfußball getrimmt worden war.

Granit Xhaka, Florian Wirtz, Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong oder auch Victor Boniface – eine Reihe an Akteuren, die sich in dieser Saison ebenfalls unsterblich machen kann. Sieben Spiele fehlen Xabi Alonsos Werkself dazu noch.