Bundesliga
Bayer 04 Leverkusen hat sich auch von Aufsteiger SV Darmstadt 98 nicht aufhalten lassen und einen hochverdienten 5:1-Heimsieg eingefahren. Wieder mal überragend und doppelt erfolgreich: Victor Boniface, der neuer Torgarant der "Werkself".
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Bayer 04 Leverkusen reitet auf der Erfolgswelle und schwingt sich schon jetzt immer deutlicher zum ernsthaften Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft auf. Den jüngsten Beweis traten die Rheinländer beim 5:1-Kantersieg gegen den SV Darmstadt 98 an. Gegen den Aufsteiger erneut der überragende Mann in einem starken Kollektiv: Doppelpacker 2.0, Victor Boniface.
Nachdem sich Bayer 04 in der Anfangsphase gegen tiefstehende Lilien schwer tat, war es die große Klasse und Gier des Nigerianers, der die nächste Torparty der "Werkself" eröffnete. Das 1:0 von Boniface war eine Augenweide: Erst ließ er Marvin Mehlem ins Leere rutschen, dann Christoph Zimmermann im Regen stehen und vollstreckte schließlich per Lupfer in die kurze Ecke.
In Halbzeit zwei war der Neuzugang von Royale Union Saint-Gilloise wieder im perfekten Moment zur Stelle: Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich und der erneuten Führung durch Exequiel Palacios, nahm Boniface einen Schnittstellenpass von Florian Wirtz sauber an und mit und schoss zielgenau mit links an SVD-Keeper Marcel Schuhen zum 3:1 ein. Nächster Doppelpack für den 22-Jährigen, der bereits am vergangenen Wochenende beim 3:0 in Gladbach zweifach zugeschlagen hatte. Erstmals knipste er in dieser Saison auch mit dem linken Fuß (zuvor zweimal mit rechts und einmal per Kopf).
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"Victor ist nicht nur ein guter Stürmer, er ist ein kompletter Spieler. Und man sieht, dass er sich auf und neben dem Platz sehr gut mit seinen Mannschaftskollegen versteht", lobt Trainer Xabi Alonso die Vielseitigkeit seines Torjägers. Insgesamt feuerte der Nigerianer in dieser Saison schon 20 Mal (!) aufs Tor - mit Abstand am häufigsten in der Bundesliga. Insofern wären sogar noch mehr Treffer für den 1,90-Meter-Mann möglich gewesen.
Boniface steht bei vier Toren sowie zwei Vorlagen und führt damit die Scorer-Liste an. Der Angreifer ist aktuell ohne Zweifel der erfolgreichste Neuzugang der Bundesliga und von Bayer Leverkusen, das bekanntlich nicht nur mit dem Nigerianer einen Coup gelandet hat. Die Offensive der "Werkself" läuft auf Hochtouren: Elf Tore stehen für das Alonso-Team zu Buche - neuer Vereinsrekord nach drei Bundesliga-Spielen.
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Spieler aus nahezu allen Mannschaftsteilen tragen sich bei den Rheinländern in die Torschützenliste ein: Gegen Leipzig und Gladbach trafen neben Boniface die Verteidiger Jonathan Tah und Jeremie Frimpong sowie Mittelfeldspieler Wirtz, gegen Darmstadt Mittelfeldspieler Palacios, Rechtsaußen Jonas Hofmann und Sturm-Vertretung Adam Hlozek neben Doppelpacker Boniface.
Mit dem 5:1 hat Bayer 04 die vollen neun Zähler auf dem Konto, in der Vorsaison brauchte es elf Partien, um auf diese Ausbeute zu kommen. Leverkusen hat zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Historie die ersten drei Spiele einer Saison alle gewonnen. Zuvor gelang dies vor 20 Jahren unter Trainer Klaus Augenthaler und vor zehn Jahren unter Sami Hyypiä.
24:5-Torschüsse und ein xGoals-Wert von 3,4 zu 1,0 pro Leverkusen sprachen eine deutliche Sprache. Die Rheinländer spielen schön und konsequent nach vorne, ohne hinten den Kopf zu verlieren. Die Balance stimmt beim Team von Trainer Xabi Alonso. "Wir sind sehr glücklich über den Sieg. Wir harmonieren gut miteinander und wenn wir so weiter machen, dann werden wir noch viel Freude zusammen haben", resümierte Boniface über diesen erneut berauschenden Nachmittag in der BayArena.
Genauso weitermachen will Bayer 04, das sich bereits jetzt in den Top-4 einzunisten scheint, nach der Länderspielpause im Spitzenspiel beim FC Bayern München. Dann kommt es auch zum Aufeinandertreffen zwischen Victor Boniface und Harry Kane, dem der "Werkself"-Stürmer derzeit zwei Treffer voraus ist. Nicht unwahrscheinlich, dass Leverkusens neue Tormaschine diese Differenz im direkten Duell weiter ausbauen und auch der FCB-Defensive wehtun wird. Spätestens dann wird sich Leverkusen die Meisterfrage regelmäßig gefallen lassen müssen.
Philipp Pachollek