Bundesliga
Der 1. FSV Mainz 05 hat mithilfe eines unbändigen Willens noch einen Punkt aus Leverkusen entführen können. Die Rheinhessen spielten 2:2 (0:1) bei Bayer 04. Der erste Durchgang ging klar an die Hausherren, nach der Pause spielte fast nur noch Mainz. Die Werkself steht auf Rang vier, die Gäste bleiben Vorletzter.
Die Tore in der BayArena besorgten Lucas Alario (14.) sowie Patrik Schick (84.) für Bayer 04 Leverkusen, Robert-Nesta Glatzel (89.) und Kevin Stöger (90.+2) trafen noch für den 1. FSV Mainz 05.
Bayers Cheftrainer Peter Bosz wechselte im Vergleich zum 5:2 gegen den VfB Stuttgart doppelt. Daley Sinkgraven und Schick machten Platz für Wendell und Alario. Über den Argentinier sollte noch zu sprechen sein. Bei Mainz sah Cheftrainer Bo Svensson keinen Grund, nach dem 1:0 gegen den 1. FC Union Berlin zu tauschen.
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In Halbzeit eins waren die Leverkusener die klar spielbestimmende Mannschaft. Der Ballbesitz lag in großen Teilen bei 70, manchmal sogar 75 Prozent pro Bayer. Die 05er verteidigten in einem 5-3-2-System, das die Werkself aber zu bespielen wusste. Mit der ersten Chance des Spiels gingen die Rheinländer durch Alario in Führung. Moussa Diaby tunnelte auf der linken Außenbahn Danny da Costa und war plötzlich ganz alleine. In aller Seelenruhe flankte der Franzose scharf und flach vor den Fünfer, wo der Argentinier nur die Fußspitze reinhielt und FSV-Keeper Robin Zentner überwand (14.).
FANTASY HEROES: u. a. Moussa Niakhate und Leon Bailey (9 Punkte) | Lucas Alario (8) & Moussa Diaby (8) | u. a. Edmond Tapsoba & Robert Glatzel (7)
Nahezu im direkten Gegenzug antworteten die Rheinhessen fast durch Karim Onisiwo. Da Costas starke Flanke landete zwischen Jonathan Tah und Timothy Fosu-Mensah auf dem Kopf des Österreichers, dessen Kopfball den rechten Außenpfosten streichelte (16.). Leverkusen kombinierte in großen Teilen sehr ansehnlich, hatte vielfach das nötige Rezept, die FSV-Defensive zu überspielen.
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Weitere Bayer-Chancen in Hälfte eins gingen zum einen auf das Konto von Kerem Demirbay, der mit dem schwächeren Rechten aus zentraler Position abzog. Zentner lenkte den Ball über die Latte (30.). Zum anderen probierte es kurz darauf Diaby mit links. Sein Dropkickversuch flog knapp links neben den Pfosten (31.). Wenige Minuten vor der Pause klatschte nach der butterweichen Flanke von Diaby der Kopfball von Leon Bailey an die Latte (39.).
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Mit Wiederbeginn musste die Werkself auf der Torhüterposition wechseln. Augenscheinlich eine Schulterverletzung verhinderte einen weiteren Einsatz von Lukas Hradecky. Niklas Lomb hütete fortan den Kasten. In der 54. Spielminute unterlief diesem ein Fehlpass auf die rechte Mainzer Spielfeldseite zu da Costa. Der flankte relativ schnell in den Sechzehner zu Leandro Barreiro, der den linken Fuß reinhielt und über den Kasten verzog (54.).
Mainz blieb am Drücker. Nachdem die Rheinländer den Ball nicht wegbekamen, wurde Barreiro im Rückraum bedient. Wieder vollstreckte der Luxemburger nicht (57.). Der Ball wollte bei den Gästen einfach nicht ins Tor. So auch bei der nächsten Szene. Da Costa enteilte Demirbay an der rechten Grundlinie, sah im Rückraum den freien Onisiwo. Der scheiterte an Lomb, den Nachschuss von Danny Latza wehrte Fosu-Mensah vor der Linie ab (65.).
Dann erzielten die 05er den vermeintlichen Ausgleich durch Moussa Niakhate. Phillipp Mwenes Freistoß von der linken Seite köpfte Adam Szalai an die Hand des Franzosen, der den Ball daraufhin runternahm und mit links aus kürzester Distanz einschoss. Winkmann pfiff die Szene ab. Der Video-Assistent bestätigte das Handspiel (71.). Eine Minute später wurde auf Leverkusener Seite ein Treffer zurecht nicht gegeben. Das Tor des Winter-Neuzugangs Demarai Gray zählte wegen eines vorangegangenen Handspiels von Schick nicht (72.).
Wenige Minuten vor Schluss erhöhte Schick inmitten der 05-Druckphase auf 2:0. Nachdem er Stefan Bell abschüttelte, tunnelte der Tscheche Zentner (84.). Doch die Mainzer glaubten an sich. Durch Glatzel gelang der Anschlusstreffer nach einer perfekt getimten Niakhate-Flanke (84.). Es wurde hektisch. Der FSV rannte an. In der Nachspielzeit fiel der Ausgleich durch Stöger, der eine Flanke von Bell im Tor unterbrachte (90.+2). Was für ein Finish der Rheinhessen.
Moussa Niakhate sorgte mit seiner intelligenten Vorlage für Robert Glatzel für den späten Umschwung zugunsten der Mainzer in Leverkusen. Es war seine erste Torvorlage in dieser Saison, zudem gewann er nach der Pause bärenstarke 69 % seiner Zweikämpfe und steigerte sich nicht als einziger Mainzer erheblich.