Bundesliga
Boniface und Co. treffen auf die anfälligste Defensive der Liga. Die Hoffnungen von Holstein Kiel ruhen im Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen auf einem potenziellen Top-Duo.
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Eindeutiger werden die Vorzeichen vor einem Spiel in dieser Saison selten sein: Der amtierende Doublesieger Bayer 04 Leverkusen empfängt den Aufsteiger und Tabellenletzten Holstein Kiel. Xabi Alonsos "Werkself" hat den Nimbus der nationalen Unbesiegbarkeit durch die Niederlage gegen Leipzig zwar verloren, präsentiert sich aber gerade offensiv weiterhin meisterlich: Die 14 Saisontore der Rheinländer übertrifft in der Bundesliga aktuell nur der FC Bayern München (17).
Die Gäste von der Förde trotzen bislang tapfer dem rauen Wind der höchsten Spielklasse, kassierten aber bei fünf Niederlagen aus sechs Spielen schon 17 Gegentore, womit am Samstag um 15:30 Uhr die zweitbeste Abwehr auf die anfälligste Defensive trifft.
Wie viel Mut der Bundesligadebütant aus Schleswig-Holstein aus der Tatsache schöpfen mag, dass die letzte Saison unschlagbaren Leverkusener gegen die Champions-League-Teams aus Leipzig (2:3) und München (1:1) zuletzt Punkte ließen, sei dahingestellt. Immerhin verfügt das Team von Marcel Rapp nach der 1:6-Klatsche gegen Bayern am 3. Spieltag aber über frische und wertvolle Erfahrungen aus dem Umgang mit Spitzenteams.
"Wenn man einen Harry Kane aus 16 Metern schießen lässt, ist er halt drin", lernten Kiel-Keeper Timon Weiner und seine Vorderleute gegen den FCB auf die harte Tour. Diese Faustformel lässt sich auch auf Victor Boniface anwenden. Leverkusens Mittelstürmer sprüht aktuell vor Spielfreude und schoss in seinen letzten vier Pflichtspielen vier Tore.
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Ob "Störche"-Trainer Marcel Rapp der Super-Offensive des Meisters in der gewohnten Dreier-, oder wie den Münchnern mit Viererkette begegnet, dürfte nicht entscheidend sein: Die löchrigste Abwehr der Bundesliga braucht formationsunabhängig einen kollektiven Sahnetag ohne Flüchtigkeitsfehler, um gegen Bayers Offensivkünstler so lange wie möglich die Null zu halten.
Auch im nicht unwahrscheinlichen Fall eines Rückstandes unterm Bayerkreuz können die "Störche" aber durchaus selbstbewusst auf die eigenen offensiven Vorzüge verweisen. Shuto Machino erwischte einen grandiosen Saisonstart, traf nach seinem wichtigen Tor im DFB-Pokal gegen Aachen (3:2) in der Bundesliga gegen Hoffenheim (2:3) und Bochum (2:2) jeweils in der 89. Minute und schnürte am vergangenen Spieltag gegen Frankfurt (2:4) im fünften Spiel gar seinen ersten Bundesliga-Doppelpack. Vier Tore übertreffen ligaweit nur Omar Marmoush (sechs Tore) und Kane (fünf).
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Einen Lichtblick im punktemäßig kargen Kieler Frühherbst bot zuletzt außerdem schon Steven Skrzybski. Der Top-Scorer der vergangenen Jahre sammelte nach überstandener Wadenverletzung seine ersten Saisonminuten und könnte in der BayArena erstmals wieder von Anfang an für die KSV auflaufen. Als Joker bestach er in Bochum, als er Machino nach einem Freistoß gedankenschnell den späten Ausgleich auflegte. Seine Erfahrung und Abgezocktheit dürften dem Bundesliga-Rookie bei der Mammutaufgabe beim Meister gut tun.