Bundesliga
Der späte Ostersonntag hält in der Bundesliga ein besonders spannendes Spiel bereit: Wenn Bayer 04 Leverkusen RB Leipzig empfängt (Anstoß: 18.30 Uhr), geht es für beide Teams um enorm wichtige Punkte im Kampf um die Qualifikation für die Champions League. Entscheidende Akteure könnten dabei vor allem zwei Spieler sein, die eine gemeinsame Vergangenheit verbindet, sich aber nun gegenüberstehen.
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Der Kampf um den Einzug in die Champions League spitzt sich zu: Hinter dem FC Bayern München und Borussia Dortmund kämpfen am Ostersonntag die Verfolger Bayer 04 Leverkusen und RB Leipzig um wichtige Punkte. Mit 52 beziehungsweise 51 Zählern könnte die "Werkself" die Sachsen bis auf vier Punkte distanzieren, Leipzig wiederum hat die Möglichkeit, an Leverkusen mit einem Sieg vorbeizuziehen. Eine Niederlage können sich beide eigentlich nicht leisten, denn der SC Freiburg lauert dahinter mit 48 Punkten auf seine Chance und kann bereits am Samstag zu Hause gegen den VfL Bochum vorlegen.
Beide Mannschaften sind derzeit in herausragender Verfassung. Leverkusen hat trotz zahlreicher Ausfälle von Top-Spielern wie Florian Wirtz oder Jeremie Frimpong Platz drei gehalten und ist die viertbeste Rückrunden-Mannschaft. Leipzig hingegen ist 2022 das Maß aller Dinge, hat nicht nur die meisten Punkte (29) aller Bundesligisten eingefahren, sondern auch die meisten Tore geschossen (34) und die wenigsten kassiert (9).
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Besonders auf zwei Akteure könnte es dabei ankommen: Christopher Nkunku und Moussa Diaby. Beide sind seit ihrer Jugendzeit bei Paris St. Germain eng befreundet, wurden 2019 Meister der Ligue 1 und anschließend den Schritt in die Bundesliga. Dort entwickelten sie sich nicht nur zu absoluten Top-Kräften, sondern auch zu französischen Nationalspielern.
Vor allem in dieser Saison haben sich beide noch einmal enorm weiterentwickelt. Und das kann man sehr eindrucksvoll an ihren Scorern in der Statistik ablesen. Der 24-jährige Nkunku ist mit 17 Toren und zwölf Assists derzeit der einzige Spieler ligaweit, der jeweils eine zweistellige Anzahl an Toren und Vorlagen auf dem Konto hat. Aber: Der zwei Jahre jüngere Diaby könnte ihm schon am Ostersonntag folgen. Er steht aktuell bei zwölf Toren und neun Torvorlagen. Beide sind damit schon nach 29 Spieltagen an deutlich mehr Toren direkt involviert gewesen als in ihren ersten beiden Bundesliga-Spielzeiten.
Es sind aber nicht nur die Scorer, die die Franzosen auszeichnen. Beide zählen mit mehr als 35 km/h Höchstgeschwindigkeit zu den schnellsten Spielern dieser Saison, zählen zu jenen Akteuren, die die meisten Sprints anziehen, sind aber auch ungemein spielstark. Einmal im Dribbling, sind sie kaum vom Ball zu trennen und schießen auch verhältnismäßig oft auf das gegnerische Tor. Lob gibt es da natürlich auch von ihren Trainern: "Er ist einer von den Spielern, die eine gewisse Spielfreude ausstrahlen, einen Spielwitz haben, im letzten Drittel das Außergewöhnliche machen", sagt Domenico Tedesco über Nkunku. Gerardo Seoane sagt über Diaby: "Ein Spieler wie er, mit diesem Potenzial und in diesem Alter, hat immer die Möglichkeit, das Limit stetig nach oben zu verschieben."
Der große Unterschied liegt derzeit wohl noch am ehesten beim Positionsprofil: Während Diaby als klarer Außenstürmer eingesetzt wird, kommt Nkunku seit dieser Saison fast nur noch im Zentrum als Halbstürmer oder als einer von zwei Spitzen zum Einsatz. Das Duell der beiden Top-Klubs wird also mit großer Wahrscheinlichkeit auch davon abhängen, ob die beiden alten Weggefährten ihre Genialität wie gewohnt aufblitzen lassen können. Für die Werkself bietet sich außerdem die Chance, endlich mal gegen den größten Angstgegner zu Hause zu gewinnen. Das ist Leverkusen in fünf Anläufen bisher noch nicht geglückt. Die Antwort gibt es an Ostersonntag gegen 21.20 Uhr.
Karol Herrmann