Bundesliga
"Keine Stürmer"? – Demirović antwortet mit Tor und Vorlage
Nach Wochen voller Diskussionen über die Sturmspitze hat Ermedin Demirović beim VfB Stuttgart ein Zeichen gesetzt. Zum Auftakt des 4. Spieltags führte er sein Team nicht nur erstmals als Kapitän auf den Platz, sondern auch mit Leistung zum Erfolg. Mit einem Tor, einer Vorlage und klaren Worten nach Abpfiff machte er deutlich, dass er für die Rolle bereit ist.
"Ich lese es, weil ich es schon jeden Tag gesehen habe. Seit Nick weg ist, wird nur geschrieben, dass wir keine Stürmer haben, nicht gut besetzt sind", erklärte Ermedin Demirović nach der Pleite beim Sport-Club Freiburg.
Seine Antwort auf dem Platz war am Freitagabend in Diensten des VfB Stuttgart dafür umso deutlicher: Das 1:0 erzielte er eiskalt im Strafraum, es war bereits sein 47. Bundesliga-Tor – wieder von innerhalb der Box. "Ich würde gerne mal ein Tor außerhalb des Strafraums schießen, damit meine Statistik auch mal zu Ende geht. Aber wenn ich weiterhin so treffe, bin ich froh, dass die Tore alle im Strafraum passieren", freute sich der Offensivspieler nach dem 2:0-Sieg gegen den FC St. Pauli.
Doch damit nicht genug: Demirović glänzte auch als Vorbereiter, legte das 2:0 von Bilal El Khannouss auf und zeigte damit seine Vielseitigkeit. Am Ende wählten ihn die Fans mit 46 Prozent verdient zum Man of the Match.
Kapitänsamt "beflügelt" den Knipser
Die Erleichterung des Stürmers konnte man nach Abpfiff deutlich erkennen und er spürte, dass dieser Auftritt mehr war als "nur" ein starker Tag: "Heute fühlt es sich an wie ein Befreiungsschlag. Wir haben uns genau das vorgenommen. Wir haben uns voll reingehauen, sind voll ins Pressing gegangen und konnten uns dann mit einem Sieg belohnen. Das macht einfach Spaß, dann hier vor eigener Kulisse so einen Sieg einzufahren.“
Ob das Debüt als VfB-Kapitän für den 27-Jährigen am Ende ausschlaggebend war, könnte durchaus sein. Demirović erzählte stolz: "Für so einen Verein die Kapitänsbinde zu tragen, ist etwas ganz Besonderes. Es hat mich beflügelt und war ein schönes Gefühl.“
Mit dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel zeigten die Schwaben einmal mehr, dass sie den Druck der letzten Wochen abschütteln konnten und nun bereit für den Auftakt in der Europa League sind. Die Offensive um Demirović hat sich zumindest schon für Celta Vigo warmgeschossen.