Bundesliga
Tore entscheiden Spiele – doch die Expected-Goals-Werte zeigen, wer sich die besten Chancen erarbeitete. Sie verraten, wer in der Bundesliga-Saison 2024/25 kaltschnäuzig vollstreckte, wer zu oft scheiterte – und wer aus wenig viel machte.
Harry Kane bleibt das Maß aller Dinge im deutschen Fußball. Mit einem xG-Wert von 22,54 und 26 tatsächlichen Treffern sicherte sich der Angreifer vom FC Bayern München zum zweiten Mal in Folge den Titel des Bundesliga-Torschützenkönigs – wenn auch nicht mehr so deutlich wie in seiner Fabelsaison 2023/24 (36 Tore). Doch Kane war weit mehr als ein Vollstrecker: Mit acht Torvorlagen und insgesamt 34 Scorer-Punkten stellte er auch hier den ligaweiten Bestwert. Ein Offensivpaket aus Präzision, Präsenz und Spielintelligenz.
Dicht auf den Fersen des "Kings": Serhou Guirassy, der in der Rückrunde für Borussia Dortmund regelrecht explodierte. Mit 21,97 xG liegt er nur knapp hinter Kane – vor allem, weil er zum Saisonende kaum noch zu stoppen war. 14 seiner 21 Bundesliga-Tore erzielte er in der zweiten Saisonhälfte. In den letzten fünf Spieltagen traf Guirassy in jeder Partie, sechsmal insgesamt. Sein Timing? Unheimlich. Seine Abschlussstärke? Brandgefährlich.
Ganz anders das Bild bei Hugo Ekitiké. Der Offensivstar von Eintracht Frankfurt kam ebenfalls auf einen starken xG-Wert (21,3), traf aber nur 15-mal – und ließ damit ligaweit die meisten Chancen ungenutzt. Mit einer Abschluss-Effizienz von -6,3 war er der ineffizienteste Angreifer der Saison. Und doch zeigt der Wert: Ekitiké kommt in Abschlusspositionen, bewegt sich gut – mit etwas mehr Kaltblütigkeit könnte er ganz vorne mitmischen.
Konstanter agierte Ermedin Demirović, der nach seinem Wechsel vom FC Augsburg zum VfB Stuttgart seine Topform konservierte. Mit 16,08 xG und 15 Toren stellte er seinen persönlichen Bundesliga-Rekord ein und avancierte zum besten Torjäger der Schwaben. Demirović stand für Verlässlichkeit in der Spitze – kein Spektakel, aber jede Menge Wirkung.
Und dann war da noch einer, der alle überraschte: Jonathan Burkardt. Der Stürmer des 1. FSV Mainz 05 übertraf seinen xG-Wert (15,74) deutlich und traf 18-mal – mehr als je zuvor in einer Bundesliga-Saison. Damit stellte er nicht nur einen neuen Klubrekord für Mainz 05 auf, sondern war auch mit 33 Prozent aller FSV-Tore der Spieler mit dem höchsten Anteil an den Treffern seines Teams. Ein kaltblütiger Finisher.
