Bundesliga
Borussia Dortmund zu Gast beim VfB Stuttgart: Das ist nicht nur das Duell eines Titelkandidaten beim Vizemeister der Vorsaison, sondern auch die Rückkehr für zwei BVB-Stars zu ihrem Ex-Club. Waldemar Anton und Serhou Guirassy wechselten im Sommer von den Schwaben zu den Schwarzgelben - und dürfen sich nun an alter Wirkungsstätte auf einen emotionalen Empfang einstellen.
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Von der Rettung in der Relegation bis zur Vizemeisterschaft in nur einem Jahr: Der VfB Stuttgart hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. Zwei Personalien, die daran großen Anteil hatten: Abwehrchef Waldemar Anton und Top-Torjäger Serhou Guirassy. Doch beide Stars gingen den rasanten Weg der Schwaben in die Champions League nach der herausragenden Saison nicht weiter, wechselten im Sommer im Doppelpack zu Bundesliga-Kontrahent Borussia Dortmund. Der Aufräumer in der Defensive und der Knipser in vorderster Front: Sie kehren am kommenden Wochenende, wenn der BVB zu Gast in der Stuttgarter MHP-Arena sind, schwarzgelb gekleidet zurück ins Schwabenland.
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Eine emotionale Angelegenheit für die Neuzugänge der Borussia, die im neuen Dress bereits bestens angekommen sind. Anton hat sich in der Dortmunder Defensive (erst zwei Gegentore!) als stabilisierender Anker etabliert, Guirassy deutete bei seinem ersten Auftritt im BVB-Dress gegen Heidenheim nach überstandener Knieverletzung seine Qualitäten mehr als nur an. An alter Wirkungsstätte wird die stark gestartete Mannschaft des neuen Trainers Nuri Şahin wieder auf die ehemaligen Stuttgarter bauen - auch wenn deren Empfang bei ihrem Ex-Club vermutlich gänzlich unterschiedlich ausfallen wird.
Der einst gefeierte Goalgetter Guirassy gilt in Stuttgart weiterhin als Sympathieträger, verabschiedete sich nach erfolgtem Wechsel ausführlich auf seinem Instagram-Account von den VfB-Fans. "Die Entscheidung, Stuttgart zu verlassen, war vermutlich die härteste meiner Karriere, weil der Verein und die Fans einen besonderen Platz in meinem Herzen haben", schrieb der 28-Jährige dort: "Seit meiner Ankunft beim VfB wurde ich unglaublich unterstützt. Eure Gesänge, eure Leidenschaft und euer Engagement haben mich stets inspiriert, mein Bestes auf dem Feld zu geben. Danke für alles!"
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Warme Worte zum Abschied gab es dagegen bei Waldemar Anton nicht - der so beliebte wie begehrte VfB-Kapitän hatte noch zu Beginn des Jahres seinen Vertrag bei den Schwaben verlängert und damit Wechselgerüchten zu prominenteren Vereinen eine Absage erteilt. Die Enttäuschung im Sommer, als der 28 Jahre alte Innenverteidiger dann doch eine Ausstiegsklausel nutzte und nach Dortmund wechselte, war groß beim Stuttgarter Anhang. Diese turbulente Gefühlswelt nach seinem Abgang wird der deutsche Nationalspieler wohl auch am Sonntag zu spüren bekommen.
In den Frust über die Wechsel mischt sich auch eine sportliche Komponente: Der VfB hat Dortmund in der vergangenen Saison nicht nur in der Tabelle deutlich hinter sich gelassen, sondern auch in direkten Duellen gleich dreifach schlagen können. In der Bundesliga siegten die Schwaben mit 2:1 und 1:0, im DFB-Pokal schaltete Stuttgart den BVB im Achtelfinale (2:0) aus. In allen drei Spielen traf Guirassy, in zwei der drei Partien lief Anton als Kapitän auf (im Rückspiel in Dortmund fehlte der Abwehrchef gelb-gesperrt). Sportliche Brisanz also zwischen Vizemeister und Titelkandidat - neben der emotionalen Komponente, die in der MHP-Arena am Sonntag sicherlich auch eine große Rolle spielen wird.