Bundesliga
Trotz früher Führung blieb Borussia Dortmund auch im vierten Gastspiel dieser Bundesliga-Saison sieglos und gab dabei wie schon unter der Woche in Madrid sogar alle drei Punkte aus der Hand.
2:0 in Madrid bei Real, 1:0 in Augsburg beim FCA: Borussia Dortmund startete in beiden Spielen richtig stark, der BVB erzielte gegen den FC Augsburg sogar sein frühestes Tor in dieser Bundesliga-Saison (4. Minute). Am Ende mussten die Borussen aber beide Male mit gesenktem Kopf nach Westfalen zurückreisen und erstmals in dieser Saison zwei Pflichtspielniederlagen in Folge hinnehmen.
Ist der BVB in der Heimtabelle mit zwölf Punkten aus vier Spielen Erster, scheint es in dieser Saison auswärts einfach nicht zu laufen, denn die Schwarz-Gelben haben erstmals seit zwölf Jahren keines der ersten vier Auswärtsspiele einer Bundesliga-Saison gewonnen und in der Fremde nur einen von zwölf möglichen Punkten eingefahren. Zuhause top, auswärts flop - nach acht Spieltagen stehen somit nur 13 Punkte auf dem Konto des BVB (so wenige wie zuletzt vor zehn Jahren).
Gegen Augsburg bekamen die Borussen bei allem Ballbesitz (68 %) Knipser Serhou Guirassy nicht in Szene gesetzt, während auf der Gegenseite Alexis Claude-Maurice mit einem Doppelpack ein perfektes Startelfdebüt feierte und auch in seinem dritten Bundesliga-Spiel in Folge mindestens einen Scorer-Punkt verbuchte. Tatsächlich spiegelt sich die Heim-Gast-Diskrepanz der Dortmunder vor allem in der Offensivleistung wider: In den vier Heimspielen erzielte der BVB zwölf Tore, in den vier Gastspielen lediglich fünf. Zuhause erzeugten die Borussen viel mehr Power im Spiel nach vorne (mehr Flanken, mehr Ecken, bessere Pass- und Zweikampfquoten).
Mit dem resultierenden siebten Tabellenplatz kann und will sich Dortmund sicherlich nicht zufrieden geben, glücklicherweise darf man am nächsten Spieltag gegen RB Leipzig aber zumindet wieder vor heimischen Publikum ran. Davor wartet im DFB-Pokal ein Spiel gegen den VfL Wolfsburg - allerdings auswärts.
"Wir als Mannschaft dürfen nicht das Vertrauen in uns verlieren. Ich weiß nicht, ob es das Pech ist oder das Glück: Wir haben am Dienstag wieder ein Auswärtsspiel. Wir müssen es hinbekommen, Auswärtsspiele so zu spielen, als wäre es zuhause,“ gibt Julian Brandt die Taktik vor. "Wir werden den Ansprüchen nicht gerecht", legte Trainer Nuri Şahin den Finger in die Wunde. Vor allem die Leitwölfe müssen nun einen Schritt nach vorne machen: "Da bin ich gefragt und auch die Führungsspieler. Ich bin seit zehn Monaten hier, wir haben es aber noch nicht hinbekommen", zeigt sich der Coach selbstkritisch - und erklärt, wie es besser werden kann. Möglicherweise ja schon in Wolfsburg.