Bundesliga
Es waren zwei der bemerkenswertesten Spielzeiten des letzten Bundesliga-Jahrzehnts: 2010/11 und 2011/12 stürmte Borussia Dortmund unter Trainer Jürgen Klopp zwei Mal in Folge in beeindruckender Manier zur Deutschen Meisterschaft. bundesliga.de blickt zurück auf zwei Saisons, die die BVB-Fans niemals vergessen werden.
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Der breiten Öffentlichkeit dürfte es nicht mehr bekannt sein, doch es war Steve McClaren, der als einer der ersten geahnt hatte, wie stark diese BVB-Mannschaft wirklich war. Der Engländer, der den VfL Wolfsburg gerade einmal neun Monate betreuen durfte, bewies früh in der Saison 2010/11 prophetisches Talent. Am 3. Spieltag hatte seine Mannschaft das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund mit 0:2 verloren, da sagte McClaren auf der Pressekonferenz nach dem Spiel den Satz: "In dieser Liga gibt es viele Teams, die Meister werden können. Dortmund ist eins davon." Jürgen Klopp wirkte überrascht. Der BVB-Trainer antwortete: "Ich möchte dem Kollegen zugute halten, dass er noch nicht sonderlich lange in Deutschland ist."
Dortmund und Meister? Das war ja nun wirklich etwas zu viel des Guten. In den ersten beiden Jahren unter dem Trainer Klopp hatte der BVB Platz sechs und Platz fünf erreicht. Und die Verstärkungen des Sommers 2010 waren keinesfalls namhaft. Darunter waren ein Back-Up für Rechtsverteidiger Patrick Owomoyela namens Lukasz Piszczek, ein junger und völlig unbekannter Japaner namens Shinji Kagawa und ein ebenso junger und bis dato nur in Polen erfolgreicher Angreifer: Robert Lewandowski.
Das Spiel gegen Wolfsburg sollte das zweite in einer Serie von 15 ungeschlagenen Spielen (14 Siege, ein Remis) sein - und McClaren am Ende Recht behalten. Dortmund konnte Meister werden, Dortmund wurde Meister. Auf beeindruckende Art und Weise. Die klugen Verstärkungen der Mannschaft trugen dazu ebenso ihren Teil bei wie die außergewöhnliche Arbeit der Trainers. Jürgen Klopp setzte sich mit seiner Arbeit beim BVB ein Denkmal.
Klopp hatte vom ersten Tag an die Dortmunder Fans auf seiner Seite. In seiner ersten Pressekonferenz als BVB-Trainer hatte er "Vollgasfußball" versprochen, und den lieferten seine Spieler ab. Es stand eine Einheit auf dem Platz, in der jungen Mannschaft um das Defensiv-Duo Mats Hummels und Neven Subotic sowie Kapitän Sebastian Kehl gab jeder Spieler alles für den anderen, gemeinsam überrannten sie dann und wann auch größere Gegner. Klopp war Publikumsliebling vom ersten Tag an. Nach einem 2:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV sangen 25.000 Fans auf der Dortmunder Südtribüne fast vollzählig solange "Wir wollen den Jürgen seh'n", bis Klopp sich nach 15 Minuten noch einmal aus der Kabine auf den Rasen begab und mit ihnen zusammen feierte.
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In den Folgejahren sollte es noch deutlich häufiger Grund zum Feiern geben. Im zweiten Jahr gelang die Qualifikation für die Europa League, im dritten Jahr folgte dann der große Sprung vorwärts, der bereits am 32. Spieltag den sicheren Titelgewinn möglich machte. "Was die Jungs geleistet haben, ist nicht in Worte zu fassen", sagte Klopp nachher. Der Trainer stellte gerne die Mannschaft ins Rampenlicht und blieb selbst bescheiden, obwohl seine Arbeit natürlich entscheidend für den Erfolg war.
Die Meisterschaft 2011 sollte nicht das Ende der Erfolgsgeschichte sein. Der BVB machte in der folgenden Saison genau da weiter, wo er aufgehört hatte und steigerte sich sogar noch einmal. Im Sommer 2012 durften beim Meisterkorso am Borsigplatz gleich zwei Titelgewinne bejubelt werden. Im DFB-Pokal hatte sich der BVB nach einem furiosen Finale gegen den FC Bayern München den Titel gesichert. Mit 5:2 nahm eine glänzend eingestellte Dortmunder Mannschaft den Rekordmeister regelrecht auseinander. Die Meisterschaft war wie schon im Vorjahr am 32. Spieltag entschieden. Am Ende standen 81 Punkte auf dem Konto. So viele hatte bis dato noch kein Meister der Bundesliga jemals geholt.
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Ein Jahr später konnte der FC Bayern diesen Wert toppen und satte 91 Zähler sammeln. Es war der Beginn einer neuen Erfolgsära der Bayern, die sich in der Folge sieben Mal in Folge den Titel sichern konnte. Dortmund blieb aber auch in dieser Zeit ein Top-Team und wurde unter Klopp zwei Mal nacheinander Vize-Meister. 2015 verabschiedete sich der heutige Coach des FC Liverpool nach sieben Jahren aus Dortmund. Er ging als Legende. Die Erinnerung an zwei fantastische Jahre der Dortmunder Dominanz wird den BVB-Fans für immer bleiben.
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