Bundesliga
Raphael Guerreiro hat seinen perfekten Platz im System von Borussia Dortmund gefunden. Der Portugiese gehört inzwischen zu den unumstrittenen Leistungsträgern beim BVB. Nach seinem Doppelpack im Revierderby traf er auch in Wolfsburg und hat nun acht Saisontore auf seinem Konto.
Nur selten setzen Trainer zu Lobeshymnen auf einen Spieler an, wie einst Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel auf Raphael Guerreiro: "Raphael ist viel zu gut, viel zu schlau und viel zu flexibel, um auf eine Position festgelegt zu werden", sagte Tuchel 2016 über den Portugiesen. Seitdem sind dreieinhalb Jahre vergangen, in denen Guerreiro bei Borussia Dortmund die verschiedensten Rollen bekleidet hat. Seine vielleicht optimalste Position scheint er nun gefunden zu haben.
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Guerreiro kam einst als Verstärkung für die Linksverteidigerposition nach Dortmund. In dieser Rolle war er in der portugiesischen Nationalmannschaft schon damals gesetzt und gewann mit seinem Land kurz vor dem Wechsel zum BVB die Europameisterschaft 2016. Tuchel gab ihm nach seiner Ankunft an der Strobelallee aber schnell eine andere Position: Guerreiro spielte zunächst im zentralen Mittelfeld. "Wir haben ihn im Torschusstraining gesehen, wir haben seine Präzision in der Torvorbereitung in engen Räumen gesehen und deshalb kann er alles spielen bei uns", erklärte Tuchel.
In den folgenden Jahren war Guerreiro unter verschiedenen BVB-Trainern auf verschiedensten Positionen zuhause. Unter anderem kam er auf der linken Seite sowohl als Verteidiger, als Mittelfeldspieler und als Flügelstürmer zum Einsatz und machte seine Sache stets gut. Seine optimale Position scheint er aber im aktuellen System des BVB unter Lucien Favre gefunden zu haben. Favre stellte im Laufe der Hinrunde auf ein 3-4-3-System um. Guerreiro ist nun auf der linken Seite in einem Vierer-Mittelfeld gesetzt.
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In diesem System ist von den Außenspielern eine enorme Laufarbeit gefragt. Zum Glück ist genau das eine der großen Stärken des 26-Jährigen. Unermüdlich beackert er seine Seite, arbeitet mit nach hinten, wenn es nötig ist und spielt ansonsten seine Stärken im Offensivspiel aus. Dank der Dreierkette in der Abwehr bekommt er die nötige Hilfe, wenn er in der Rückwärtsbewegung einen Fehler macht und so kann er die Angriffsmaschinerie des BVB umso besser ankurbeln.
Guerreiro ist dynamisch, kombinationsstark und kann mit seinem linken Fuß enorm präzise abschließen. In der laufenden Saison hat er bereits acht Treffer erzielt und damit seinen bisherigen Bestwert (sechs Tore) aus der Saison 2016/17 übertroffen. Zudem bereitet er zwei weitere Tore vor.
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Kein Wunder, dass auch Favre den Flügelflitzer lobt: "Rapha ist ein sehr, sehr guter Spieler, sehr clever." Beim BVB wissen sie, was sie an Guerreiro haben – und umgekehrt weiß auch er, was er am BVB hat. Seinen Vertrag hat er im letzten Jahr bis 2023 verlängert. "Borussia Dortmund ist ein großartiger Verein, in dem ich mich – mit meiner Familie – seit drei Jahren sehr wohl fühle. Ich werde alles dafür tun, um unserer Mannschaft dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen", sagte er damals. Guerreiro und der BVB – das dürfte auch in den kommenden Jahren eine Erfolgsgeschichte sein.
Tim Müller