Bundesliga
Borussia Dortmund hat die Chance beim Schopfe gepackt und am 29. Spieltag die Tabellenspitze erobert. Einen Punkt liegt der BVB jetzt vor dem FC Bayern München, diese Führung soll nun bis zum Saisonende verteidigt werden. Ein großer Dank galt nach der Partie gegen Eintracht Frankfurt den Dortmunder Fans.
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Alles war angerichtet im Dortmunder Signal Iduna Park. Der FC Bayern München hatte am Samstag-Nachmittag sein Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 verloren. Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt konnte der Borussia Dortmund also die Tabellenführung übernehmen. Die Stimmung im Signal Iduna Park war folglich auf dem Höhepunkt. Schon 30 Minuten vor Anpfiff platzte die Heimstätte der Schwarz-Gelben aus allen Nähten. Als die Mannschaften zum Aufwärmen auf den Rasen kamen, wurden sie lautstark empfangen.
"Schon beim Aufwärmen spürten wir: Es liegt etwas Besonderes in der Luft", erinnerte sich Donyell Malen nach der Partie. Gerade hatten die Dortmunder gegen die Eintracht gewonnen und er hatte, nachdem er zuvor schon das 2:0 (24.) erzielt hatte, mit dem Treffer zum 4:0 (66.) den Deckel drauf gemacht und den Sprung an die Tabellenspitze damit unter Dach und Fach gebracht. "Als Angreifer willst du Tore schießen, und die geben dir das beste Gefühl", erklärte der 24 Jahre alte Niederländer, der jetzt sechs Mal in den letzten fünf Spielen für den BVB getroffen hat.
Und das Gefühl wird noch besser, wenn du durch diese Tore in der Tabelle den ersten Platz erklimmst und auf Meisterschaftskurs bist. Neben Malen steuerten auch Jude Bellingham (19.) und Mats Hummels (41.) je einen Treffer zum Erfolg bei. Vor allem nach dem ärgerlichen Unentschieden in der Vorwoche gegen Stuttgart, als die Dortmunder es verpasst hatten, mit den Bayern gleichzuziehen, war dieser Sieg jetzt Balsam für die geschundene BVB-Seele. "Die vergangene Woche war ziemlich emotional, nicht die schönsten Emotionen, und jetzt, eine Woche später, Tabellenführer zu sein, fühlt sich richtig gut an", freute sich Malen.
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Von Cheftrainer Edin Terzic gab es ein Extra-Lob für den Doppelpacker: "Das war die beste Leistung, die wir von Donny im BVB-Trikot gesehen haben. Er hat ein herausragendes Spiel gemacht. Im Laufe der Hinrunde hatte er sich schon gesteigert, hatte da aber immer wieder etwas Pech, es fehlten der eine oder andere Zentimeter und der eine oder andere Prozentpunkt Überzeugung im Abschluss. Jetzt sieht man, welche Fähigkeiten er hat."
Fähigkeiten, die die Dortmunder in den nächsten Wochen noch brauchen werden. Nicht nur von Malen. Alle Dortmunder müssen nun an ihre Leistungen gegen Frankfurt anknüpfen. "Viele Jungs haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", sagte auch Julian Brandt. Und Malen ergänzte: "Wir müssen jetzt fokussiert bleiben und einfach nur unseren Fußball spielen."
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Fünf Spiele sind es noch, fünf Spiele, bis die Saison abgeschlossen und der Meisterschaftskampf entschieden ist. Die Dortmunder wollen dann natürlich vorne stehen. Terzic weiß, dass der Sieg gegen die Eintracht nur ein kleiner Schritt Richtung Titel war. "Mit dem Spiel sind wir sehr zufrieden, aber wir sind immer noch nicht glücklich und haben noch viel Arbeit vor uns", erklärte der BVB-Trainer. "Es lohnt sich zu kämpfen, es ist ein großer Traum. Es geht darum ihn wahr zu machen", ergänzte Terzic.
Arbeit, die mit den Dortmunder Fans im Rücken deutlich leichter fallen wird. Drei der fünf ausstehenden Partien sind Heimspiele der Schwarz-Gelben. Das könnte ein kleiner Vorteil sein. Der eigene Anhang im Rücken wird bei den BVB-Spielern sicher noch einmal das eine oder andere Prozent mehr aus ihnen herauskitzeln. "Die Fans waren da, die haben uns nach vorne gepeitscht", wusste Torhüter Gregor Kobel über das Spiel gegen Frankfurt zu berichten. "Es ist fast nie einfach in solchen Spielen, aber für solche Momente hat man sich entschieden, diesen Job zu machen. Es ist eine riesige Freude, solche Spiele zu Hause spielen zu können."
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Und auch in den nächsten Partien dürften sich die Worte von Karim Adeyemi daher wieder bestätigen: "Marco Reus hat mir schon im Bus gesagt, dass das Stadion ausrasten wird – für mich ist es jedes Mal ein Gänsehaut-Moment, diesmal war es richtig krass. Bestes Stadion der Welt!" Im Signal Iduna Park könnte der BVB am 27. Mai die Meisterschale entgegennehmen.
"Wir sind in einer großartigen Position, es sieht gut aus", blickt Doppelpacker Malen zuversichtlich auf das Saisonfinale. Damit der Deutsche Meister nach zehn Jahren in Serie nicht FC Bayern München, sondern nach 2012 erstmals wieder Borussia Dortmund heißt, wollen die Schwarz-Gelben "alles dafür geben, damit es passiert", wie Bellingham verspricht. Am 30. Spieltag kann der BVB seinem Traum mit einem Sieg im kleinen Revierderby in Bochum wieder ein großes Stück näherkommen.