Bundesliga
Borussia Dortmund hat nicht lange gebraucht, um die Lücke zu schließen, die nach dem Abgang von Mats Hummels in der Innenverteidigung entstanden ist. Waldemar Anton kommt vom VfB Stuttgart und soll beim BVB für defensive Stabilität sorgen. Der 27-Jährige bietet ein perfektes Gesamtpaket, auf das sich die Fans der Schwarzgelben freuen dürfen.
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Im Training der deutschen Nationalmannschaft haben Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck während der Europameisterschaft bereits zahlreiche Einheiten gemeinsam absolvieren dürfen, schon bald werden sie das auch bei Borussia Dortmund tun - und wahrscheinlich künftig gemeinsam die Innenverteidigung beim BVB bilden. Denn die Schwarzgelben haben Anton vom VfB Stuttgart verpflichtet. Der 27-Jährige folgt damit auf Mats Hummels, dessen Vertrag nach dem Ende der Saison 2023/24 nicht verlängert wurde.
Warum haben sich die BVB-Verantwortlichen für Anton entschieden? Ganz einfach: Der Verteidiger bringt ein perfektes Gesamtpaket mit nach Dortmund. So ziemlich alle Qualitäten, die man sich von einem Innenverteidiger wünschen kann, weist Anton auf. Er ist zweikampfstark, sowohl am Boden als auch in der Luft, er spielt präzise Diagonalbälle und Pässe in die Tiefe und er verfügt über eine ausgezeichnete Arbeitseinstellung. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß sagte noch im vergangenen Dezember über Anton: "Er ist in vielen Bereichen gut. Das beschränkt sich nicht nur auf seine Mentalität oder sein Spiel gegen den Ball. Auch mit dem Ball ist er sehr solide. Er bietet ein richtig gutes Gesamtpaket."
Anton, der in Usbekistan geboren wurde, kam im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland und wuchs in Hannover auf. Dort begann er beim Mühlenberger SV im Alter von sieben Jahren mit dem Fußballspielen. Schnell wurden die Scouts von Hannover 96 auf ihn aufmerksam, 2008 wechselte er in die Jugendabteilung des damaligen Bundesligisten. Anton durchlief alle Jugendmannschaften und schaffte 2015/16 den Sprung zum Bundesliga-Team. Unter Trainer Thomas Schaaf gab er im Februar 2016 sein Debüt bei einem 2:1-Sieg in Stuttgart. Anton ging mit den 96ern in die 2. Bundesliga und schaffte als Stammspieler mit dem Team den Wiederaufstieg.
In den Folgejahren erhielt er mehr Verantwortung und wurde in der Saison 2018/19 im Alter von 22 Jahren sogar zum bis dato jüngsten Kapitän der Bundesliga. Die Saison endete trotz guter Leistungen Antons mit dem Abstieg. Nach einer weiteren Spielzeit mit Hannover in der 2. Bundesliga wechselte Anton dann im Sommer 2020 zum VfB Stuttgart. Anton war in den vergangenen Jahren durchgängig Stammspieler und zuletzt ein entscheidender Baustein des rasanten Aufstiegs der Mannschaft vom Abstiegskandidaten zum Vizemeister in der Saison 2023/24.
Kein Wunder, dass in der Folge viele Vereine Anton auf dem Zettel hatten und ihn gerne verpflichtet hätten. Das Rennen machte der BVB, der damit einen hochklassigen Hummels-Nachfolger gefunden hat. Der neue Dortmunder Trainer Nuri Sahin darf sich auf einen Musterprofi freuen, wenn man den Worten von Sebastian Hoeneß Glauben schenken darf: "Er ist unermüdlich, ein Top-Profi, sehr diszipliniert. Er trainiert immer zu 100 Prozent und ist nicht zu stoppen. Ein Traum für jeden Trainer."
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Was Anton in seiner Vita noch fehlt, sind Titel auf Vereinsebene. Mit der U21-Nationalmannschaft ist er 2017 Europameister geworden, aber eine Meisterschale oder den DFB-Pokal hat er noch nicht in die Höhe recken dürfen. Das Ziel, endlich einen Titel zu gewinnen, verbindet ihn mit seinem neuen Verein Borussia Dortmund, der nach der knapp verpassten Meisterschaft 2023 und der Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid vom 1. Juni nach Titeln lechzt. In der Innenverteidigung wurde mit der Verpflichtung von Waldemar Anton als Nebenmann von Nico Schlotterbeck der Grundstein gelegt, um auch in der Saison 2024/25 wieder auf höchstem Niveau konkurrenzfähig zu sein.
Tim Müller