Bundesliga
Seit der BVB mit einer Dreierkette agiert, besticht vor allem Verteidiger Dan-Axel Zagadou mit hervorragenden Leistungen.
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Dan-Axel Zagadou lief und lief und lief. Nach etwas mehr als 70 Metern hob er den Kopf, schaute, ob jemand in noch besserer Schussposition war als er selbst. Dann legte er zu Jadon Sancho ab. Der Engländer, sonst für filigrane und künstlerische Aktionen bekannt, wuchtete den Ball ins Tor und erzielte mit dem 2:0 die Vorentscheidung für Borussia Dortmund. Am Ende stand ein 4:0-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05, der nur 45 Minuten lang gegen die immer wieder anrollende BVB-Offensivmaschine ankam.
"Es war eine gute Mannschaftsleistung“, bilanzierte Kapitän Marco Reus nach dem Erfolg bei den Rheinhessen - dem dritten Sieg innerhalb einer Woche. Am 14. Spieltag hatten die Borussen Fortuna Düsseldorf ebenso souverän wie deutlich mit 5:0 geschlagen, unter der Woche gab es ein knappes 2:1 in der Champions League gegen Slavia Prag. Die Elf von Trainer Lucien Favre sicherte damit das Weiterkommen und qualifizierte sich für das Achtelfinale.
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In allen drei Wettbewerben - der BVB überwintert schließlich auch im DFB-Pokal - läuft es für die Schwarz-Gelben, die immer besser in Fahrt kommen. Das 4:0 in Mainz war bereits der dritte Bundesliga-Sieg in Serie.
Doch zunächst zitterten die Dortmunder, die es verpasst hatten, schon im ersten Durchgang für die Vorentscheidung zu sorgen, dann machten sie innerhalb weniger Minuten alles klar. Sancho erhöhte nach Reus’ Führung (32.) in der 66. Minute auf 2:0, Thorgan Hazard legte nur wenig später nach und traf zum 3:0 (69.). Verteidiger Nico Schulz sorgte für den Endstand (84.). "Es war wichtig, dass wir nachgelegt haben. Das ist ein gutes Zeichen“, ergänzte Reus bei Sky.
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Von mindestens ebenso großer Relevanz war dabei, dass sich die Dortmunder einmal mehr auf ihren Vorzeige-Verteidiger Zagadou verlassen konnten. Der 20 Jahre alte Franzose machte defensiv wie offensiv ein fabelhaftes Spiel, bereitete nicht nur den Sancho-Treffer vor, sondern war auch an weiteren wichtigen Aktionen im Angriff beteiligt. Keine Frage: Der Abwehrspieler profitiert davon, dass Trainer Favre von der sonst üblichen Viererkette abgerückt ist und den Hünen fortan auf der linken Seite in der Dreierkette agieren lässt. Eine Rolle, die wie für ihn gemacht scheint und die wie gerufen kommt.
Vor der Partie in Mainz hatte Zagadou lediglich vier Bundesliga-Partien für Dortmund absolviert. Gegen Borussia Mönchengladbach hatte er dabei nur für eine Minute auf dem Platz gestanden. „Ich war frustriert, weil ich lange warten musste auf meine Chance. Aber ich habe an sie geglaubt und immer hart gearbeitet“, sagte er nach dem Spiel gegen Düsseldorf und ergänzte: „Und jetzt bin ich hier. Mit der Dreierkette passt es schon ganz gut. So muss es weitergehen.“
Er und seine Abwehr-Kollegen machten so weiter: Mainz 05 schoss nur neunmal aufs Tor, BVB-Keeper Roman Bürki musste kein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Im Angriff blieben die Borussen geduldig: „Wir wussten, dass Mainz nach der Pause aufmachen muss. Das haben wir dann super genutzt“, bilanzierte Mittelfeldspieler Julian Weigl und fügte ergänzend hinzu: „Dieser Sieg gibt uns Mut für die letzten beiden Spiele.“
Diesen Mut wird der BVB brauchen. Schon am Dienstag hat Borussia Dortmund RB Leipzig zu Gast. Das Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams ist einer der Höhepunkte im wilden Herbstfinale der Bundesliga. Denn auch die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann hat Titel-Ambitionen. Am Freitag reist der BVB schließlich zum Jahres-Ausklang bei der TSG 1899 Hoffenheim.
Ein Dortmunder hat sich spätestens mit seinem Auftritt in Mainz für einen Einsatz in beiden Partien empfohlen: Defensiv- und Offensivspezialist Dan-Axel Zagadou.
Dominik Hamers