Bundesliga
Borussia Dortmund ist im Klassiker gegen Bayern München in letzter Sekunde noch zum 2:2-Ausgleich gekommen. Leon Goretzka traf für seine Farben zur Führung (33.), Leroy Sane erhöhte nach der Pause (53.). Youssoufa Moukoko (80.) und Anthony Modeste (90.+5) sorgten für den späten Ausgleich.
9. Bundesliga-Spieltag, Samstagabend, der Klassiker stand an - Borussia Dortmund empfing den FC Bayern München im heimischen Signal Iduna Park. BVB-Trainer Edin Terzic musste für die Partie neben den langzeitverletzten Jamie Bynoe-Gittens (Schulterverletzung), Mahmoud Dahoud (Schulterverletzung), Sebastien Haller (Hodentumor) und Mateu Morey (Knieverletzung) auch auf Kapitän Marco Reus verzichten, der seine Reha wegen eines Infekts nicht fortsetzen konnte. Gegenüber dem Sevilla-Spiel standen Mats Hummels und Donyell Malen anstelle von Thomas Meunier und Karim Adeyemi neu in der Startelf. Im Tor startete Alexander Meyer, da Stammtorwart Gregor Kobel nach seinem Muskelfaserriss noch nicht wieder voll einsatzfähig ist.
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Auf Seiten der Münchener fehlten Thomas Müller, der nach seiner COVID-19-Infektion weiterhin Erkältungssymptome aufweist und daher nicht mitwirken konnte. Joshua Kimmich saß zunächst auf der Bank. Zudem musste FCB-Coach Julian Nagelsmann auf Lucas Hernandez (Adduktorenverletzung) verzichten. In der Startelf gab es im Vergleich zur Partie gegen Viktoria Pilsen zwei Wechsel: Benjamin Pavard und Marcel Sabitzer ersetzten Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch (beide Bank).
Fantasy Heroes: Leon Goretzka (11 Punkte), Leroy Sane und Anthony Modeste (je 10)
In die Partie starteten beide Teams abwartend und gingen in den ersten Minuten nicht zu sehr ins Risiko. Bereits früh wurde Sabitzer für ein Vergehen mit Gelb verwarnt (2.), Matthijs de Ligt (11.) und Jude Bellingham folgten kurze Zeit später (14.). Vor den Toren passierte in den ersten 20 Minuten jedoch wenig - weder der BVB, noch die Bayern schossen zu Spielbeginn auf das gegnerische Gehäuse. Den ersten Versuch zeigte Malen, als er in Folge eines Umschaltmoments aus halbrechter Position vor dem FCB-Strafraum abschließen konnte, der Schuss aber geblockt wurde (22.).
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Borussia Dortmund war insgesamt die etwas aktivere Mannschaft und setzte sich zeitweise ein wenig in der Hälfte des Rekordmeisters fest. Die Bayern blieben aber sehr stabil in der Defensive und klärten sämtliche Zuspiele des BVB in die Spitze zuverlässig. Den ersten Schuss auf eines der Tore gab es dann nach rund einer halben Stunde, als Raphael Guerreiro mit einem wuchtigen Linksschuss Manuel Neuer zu einer Parade zwang (31.) Kurze Zeit später lag der Ball dann aber im BVB-Tor: Sadio Mane zog links die Linie runter und an die Strafraumgrenze, bediente von dort dann Jamal Musiala gekonnt per Hacke. Der Shootingstar passte von links in den Rückraum zu Leon Goretzka, der den Ball mit rechts aus 18 Metern unhaltbar für Meyer ins Tor schoss (33.). Der erste Torschuss der Bayern saß.
Die Borussia zeigte sich keineswegs beeindruckt von der Bayern-Führung, hatte vier Minuten später die große Chance zum Ausgleich als Julian Brandt fein zu Malen durchsteckte, der mit seinem Rechtschuss aus acht Metern aber an Neuer scheiterte (37.). Bis zur Halbzeit gelang es dem Rekordmeister dann die Dortmunder vom eigenen Tor fernzuhalten. Kurz vor der Pause traf Bellingham in einem Zweikampf Alphonso Davies unabsichtlicht mit dem Fuß am Kopf. Für den Kanadier ging es danach nicht weiter, er wurde benommen vom Platz geführt (45.+1). So ging es mit der knappen Bayern-Führung zur Pause in die Kabinen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es gleich mehrere Wechsel bei den Bayern: Josip Stanisic ersetzte Davies, Kimmich ersetzte Sabitzer und Kingsley Coman ersetzte Serge Gnabry. Auf der Gegenseite kam Marius Wolf für Mats Hummels in die Partie. Und der eingewechselte Wolf war sofort auf Betriebstemperatur: Vom rechten Strafraumeck schoss er auf das Bayern-Tor. Der Ball nahm eine krumme Flugkurve und zwang Neuer zu einer Glanztat (47.). Kurze Zeit später schoss Guerreiro über das Gehäuse des Rekordmeisters (48.). Doch auch die Bayern kamen offensivfreudiger aus der Kabine: Kimmich flankte aus dem rechten Halbfeld vor das BVB-Tor, wo Goretzka klug für Mane ablegte, dessen Kopfball dann knapp das Tor von Meyer verfehlte (50.). Ein äußerst temporeicher Beginn der zweiten Hälfte.
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Und nur acht Minuten nach Wiederanpfiff erhöhten die Bayern auf 2:0: Kimmich bediente zentral Musiala, der 25 Meter vor dem Tor zu Leroy Sane weiterleitete. Der deutsche Nationalspieler wackelte seinen Gegenspieler aus und schoss den Ball wuchtig mit links aus rund 18 Metern ins BVB-Tor (53.). In der Folge waren die Bayern offensiv präsenter. Zehn Minuten nach dem zweiten Treffer verpasste Musiala die Vorentscheidung, als er, von Sane bedient, aus vier Metern am glänzend reagierenden Meyer scheiterte (64.). Die Bayern kontrollierten in der Folge die Partie bis fast aus dem Nichts der Anschlusstreffer fiel: Youssoufa Moukoko bediente aus dem Mittelfeld den eingewechselten Anthony Modeste, der wieder zurück auf den eingelaufenden Moukoko legte. Der Jungstar nahm den Ball mit rechts an und schoss mit links aus zwölf Metern zum Anschlusstreffer ein (74.).
Der Treffer belebte die Partie wieder. In der Folge zeigten sich auch die Bayern offensiv wieder etwas mehr. Dortmund hatte in der 83. Minnute die große Chance zum Ausgleich, als der eingewechselte Karim Adeyemi von rechts vor das Bayern-Tor flankte und Modeste aus kürzester Distanz den Ball nicht richtig traf und so an Neuer scheiterte.
Alles schien verloren für den BVB, der die letzten Minuten sogar in Überzahl spielte, da Coman mit Gelb-Rot vom Platz musste (90.). Doch mit Ablauf der Nachspielzeit traf Modeste per Kopf zum umjubelten Ausgleich (90.+5). Der FC Bayern München reist am Mittwoch zum Rückspiel in der Champions League nach Tschechien zu Viktoria Pilsen. Borussia Dortmund empfängt einen Tag zuvor den FC Sevilla.
Anthony Modeste war als Joker in 20 Minuten nur viermal (!) am Ball, das reichte aber für eine Torvorlage (seine erste für den BVB) und den Siegtreffer. Modeste gab zwei Torschüsse ab und gab eine Torschussvorlage, war also mit fast jeder Ballbesitzphase gefährlich.