Bundesliga
Borussia Dortmund wartet weiterhin auf den ersten Bundesliga-Auswärtssieg und fährt am 10. Spieltag zum heimschwachen 1. FSV Mainz 05. Dass sich Sommerneuzugang Maximilian Beier da in Form zeigt, kommt dem BVB gerade recht und könnte die Wende herbeiführen.
Borussia Dortmund ist und bleibt in der laufenden Saison die Mannschaft mit den zwei Gesichtern. Am vergangenen Wochenende gewannen die Schwarz-Gelben mit dem 2:1 über RB Leipzig auch ihr fünftes Spiel im eigenen Stadion und stellen das mit Abstand stärkste Heimteam. Auch in der Champions League legte der BVB vor den eigenen Fans nach und gewann 1:0 gegen Sturm Graz.
Auswärts bekommt Nuri Şahins Truppe hingegen kein Bein auf den Boden und holte aus fünf Gastspielen lediglich einen Zähler - so wenige wie zuletzt vor 35 Jahren in der Saison 1989/90.
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"Das ist eine berechtigte Frage", kennt Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl offensichtlich auch nicht die Antwort darauf, warum die Ergebnisse des BVB derzeit so stark mit dem Spielort korrelieren. "Wir werden uns das natürlich anschauen", verspricht der 44-Jährige aber und hat dafür am Samstag um 15.30 Uhr beim 1. FSV Mainz 05 die nächste Gelegenheit.
Die Rheinhessen könnten dabei der richtige Gegner zur richtigen Zeit sein. Immerhin haben die Mainzer noch keines ihrer fünf Heimspiele siegreich bestritten, holten lediglich zwei Remis und gingen dreimal als Verlierer vom Feld. Zudem sind die Dortmunder so etwas wie ein Angstgegner. Sechs der letzten sieben Vergleiche vor eigenem Publikum gaben die 05er an den Gast aus dem Ruhrpott ab, nur einmal siegten sie mit 3:0 - das allerdings in der Vorsaison. Da müsste für Şahin und seine Mannen doch eigentlich etwas zu holen sein, oder?
Hoffnung, dass der Auswärtsknoten endlich zu platzen vermag, macht auch ein Sommerneuzugang, der nun endlich angekommen zu sein scheint: Maximilian Beier. Der von der TSG Hoffenheim geholte Stürmer war zuvor in elf Pflichtspieleinsätzen noch an keinem einzigen Treffer beteiligt und glänzte gegen Leipzig nun mit einem Tor sowie einer Vorlage. Mit insgesamt sechs Torschussbeteiligungen war der 22-Jährige einer der Aktivposten im Offensivspiel der Dortmunder.
"Wie der Junge sich reinbeißt, wie er kämpft, wie er an jeder Situation heute beteiligt war, gegen den Ball arbeitet, aber auch im Umschaltspiel immer wieder gefährlich mitarbeitet - daran sieht man, dass der Junge das Herz am richtigen Fleck hat", bekam der deutsche Nationalspieler dafür nicht nur ein Lob von Kehl, auch Mitspieler Nico Schlotterbeck sprach in höchsten Tönen von Beier und formulierte gleich so etwas wie eine Warnung: "Ich glaube, jetzt ist der Knoten geplatzt. Und jetzt können wir uns die nächsten Wochen auf einen Maxi Beier freuen, der allen Gegnern wehtut."
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Ein Beier in Höchstform würde den Dortmundern in jedem Fall helfen, die Diskrepanz zwischen Leistung und Punkteausbeute zu verringern. Denn statistisch gesehen spielt der BVB gar keine schlechte Saison, liegt mit im Schnitt 62 Prozent Ballbesitz lediglich hinter dem FC Bayern München (66 Prozent). Auch die Passquote ist mit 89 Prozent die zweitbeste der Liga und die 17 eigenen Treffer können sich ebenfalls sehen lassen. Und mit Blick auf die Tabelle ist auch noch alles möglich. Dank Heimstärke hat Dortmund immerhin 16 Zähler und damit genau so viele wie Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen gesammelt. Das macht aktuell Platz fünf.
Sorgen bereitet - neben der Auswärtsschwäche - aber auch der Blick auf die Liste der verletzungebedingten Ausfälle. Denn die ist lang. Gegen Leipzig und Sturm Graz saßen hinter Şahin daher ganze sieben Nachwuchsspieler auf der Ersatzbank. "Wir gehen auf dem Zahnfleisch", gab der BVB-Coach daher erst zu verstehen. "Die Jungs und ich brauchen eine kurze Pause."
Die bekommen die Dortmunder nach dem Auswärtsspiel in Mainz, denn dann stehen mal wieder Länderspiele auf dem Programm. "Dann können wir unsere Wunden lecken und der Kader wird wieder breiter", hofft Şahin und hat bis dahin möglicherweise auch ein paar weitere Punkte in der Fremde gesammelt.