Dortmunds Schlüsselspieler im Revierderby

In kürzester Zeit hat sich Nico Schlotterbeck bei Borussia Dortmund zur Stammkraft und zum Publikumsliebling aufgeschwungen. Der deutsche Nationalspieler stand an allen sechs Spieltagen in der Startelf und verpasste bisher keine einzige Bundesliga-Minute. Mit 66 Prozent gewonnenen Duellen ist der der zweikampfstärkste Dortmunder und dabei in der Luft und am Boden gleichermaßen stark. Von allen BVB-Spielern hatten der 22-Jährige die meisten Ballbesitzphasen (467) und spielte die meisten Pässe aus dem Spiel (376, davon kamen 89 Prozent an). Schlotterbeck verfügt über ein gutes Aufbauspiel, hat gute Vertikal- und Diagonalbälle in seinem Repertoire.

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Schlotterbeck ist bei Standards eine echte Waffe. Bei Freistößen lauert er oft am langen Pfosten, entweder um selbst abzuschließen oder um querzulegen. Auch aus dem Spiel heraus taucht er gelegentlich am gegnerischen Sechzehner auf. Bislang erzielte er vier Bundesliga-Tore und gab unter allen Abwehrspielern der Liga die meisten Torschüsse ab. Im BVB-Dress schoss er allerdings erst einmal aufs Tor und wartet noch auf seinen ersten Treffer. Das Derby wäre da die perfekte Gelegenheit...

Jude Bellingham ist schon als Youngster eine ganz wichtige Größe im Team von Edin Terzic und neben Schlotterbeck der einzige Spieler, der in dieser Saison noch keine Bundesliga-Minute verpasst hat. Der Engländer ist ein emotionaler Leader und Lautsprecher. Dass er erst 19 Jahre jung ist, ist dem Youngster nicht anzumerken. Ligaweit bestritt er bisher die meisten Zweikämpfe (167) und gewann auch mit Abstand die meisten Duelle (102). Zudem ist er ein geschickter Spieler, er beging nur sechs Fouls am Gegenspieler, wurde selbst hingegen schon 16-mal gefoult, am häufigsten beim BVB.

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Bellingham wartet noch auf seine erste direkte Torbeteiligung in der aktuellen Saison, war aber immerhin an den meisten Torschüssen beteiligt (20) und legte auch die meisten vor (acht). Letzte Saison hatte er drei Treffer erzielt und acht vorbereitet und damit seine Scorer-Quote im Vergleich zu 2020/21 fast verdreifacht.

Der Dortmunder Kapitän ist und bleibt die zentrale Figur in der BVB-Offensive: Marco Reus sammelte in dieser Saison schon vier Scorerpunkte (zwei Tore, zwei Vorlagen) und ist damit der alleinige Topscorer seines Teams. Letzte Saison hatte er neun Tore erzielt und zwölf weitere vorbereitet. An dieser Werte knüpft der 33-Jährige nun an. Zweimal erzielte er in dieser Saison schon den 1:0-Siegtreffer für sein Team (gegen Leverkusen und Hoffenheim). Insgesamt 60 seiner 146 Bundesliga-Tore erzielte Reus zum 1:0. Saisonübergreifend war er nun in den letzten 17 Bundesliga-Spielen an 17 Toren direkt beteiligt (sieben Tore, zehn Vorlagen) - bärenstarke Werte!

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Auf seine alten Tage wird Reus sogar noch zu einem Laufwunder: Er legte beim BVB absolut die größte Laufstrecke zurück (66,9 Kilometer), sprintete am häufigsten (187-mal, ligaweit nur David Raum mehr) und legte die meisten intensiven Läufe beim BVB hin (514, ligaweit nur Mario Götze und Grischa Prömel mehr). Seine Revierderby-Bilanz ist hingegen noch ausbaufähig. Von elf Duellen mit Schalke im BVB-Dress gewann er lediglich fünf (zwei Remis, vier Niederlagen). Am Samstag soll ein weiterer Sieg hinzugefügt werden.

Julian Brandt profitierte in der Anfangsphase der Saison auch vom Verletzungspech seiner Konkurrenten in der Offensive, nutzte die sich bietende Chance aber eindrucksvoll. Er kommt bereits auf drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Vorlagen), zeigte sich zudem sehr lauffreudig. Im Schnitt war pro 90 Minuten 11,9 Kilometer unterwegs. Sein Treffer gegen Bremen war sein 50. Bundesliga-Tor. Am 5. Spieltag gegen Hoffenheim bestritt er zudem sein 100. Bundesliga-Spiel für Dortmund und gab zum Jubiläum die Torvorlage zum Siegtreffer.

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Brandt schickt sich an, dort weiterzumachen, wo er letzte Saison aufgehört hatte. Da hatte der 26-Jährige neun Tore erzielte, somit dreimal so viele wie in seinen ersten beiden Spielzeiten im BVB-Trikot (jeweils drei). Im Derby könnte er zum Glücksbringer werden, denn bisher hat er drei seiner vier Revierderbys gewonnen (ein Remis). In keinem dieser vier Spiele kassierte Dortmund ein Gegentor!

Auf den letzten Drücker verpflichtet der BVB in diesem Sommer Anthony Modeste vom 1. FC Köln, er kam als kurzfristiger Ersatz für den an Krebs erkrankten Sebastien Haller. Obwohl er wenig Zeit zur Eingewöhnung hatte, kommt der 34-Jährige nach und nach in Tritt und wird immer besser in das Dortmunder Offensivspiel integriert. Bei seinem bisher einzige Treffer im schwarz-gelben Trikot zeigte er seine Qualitäten: Gegen Hertha BSC köpfte er nach Flanke zum entscheidenden 1:0 ins Tor. 23 seiner 84 Bundesliga-Tore erzielte Modeste nach Flanken, 24-mal traf er per Kopf.

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Modeste ist für Verteidiger ein unangenehmer Gegenspieler, er holte in seiner Bundesliga-Karriere schon acht Strafstöße heraus und wenn man ihm zu viel Platz lässt, nutzt er seine Chancen eiskalt. Das durfte auch schon der FC Schalke 04 erfahren. In seinen bisherigen neun Bundesliga-Duellen mit den Königsblauen traf er viermal. Im aktuellen BVB-Kader findet sich kein Spieler, der mehr Tore gegen Schalke erzielt hat (Reus und Raphael Guerreiro kommen ebenfalls auf vier).