Bundesliga
Borussia Dortmund hat bei der Klub-WM die Hitzeschlacht gegen die Mamelodi Sundowns mit 4:3 gewonnen. Einen Glanzauftritt legten die Schwarzgelben bei tropischen Bedingungen nicht hin. Für das letzte Gruppenspiel besteht trotz der erschwerten Bedingungen Verbesserungsbedarf.
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Spätestens bei der Rasenbegehung im TQL Stadium in Ohio dürfte den BVB-Profis ein eisgekühlter Sundowner lieber gewesen als das Spiel gegen die Mamelodi Sundowns. Bei über 30 Grad Celsius Außentemperatur, einer hohen Luftfeuchtigkeit sowie einer brennenden Sonne über Ohio konnte von bestem Fußballwetter, wie man gemeinhin in der Fußball-Berichterstattung zu sagen pflegt, keine Rede sein. Borussia Dortmund, als europäischer Klub an niedrigere Temperaturen und geringere Luftfeuchtigkeit gewöhnt, musste gegen die Mamelodi Sundowns eine wahre Hitzeschlacht bestreiten.
Der südafrikanische Gegner aus Pretoria kam mit der Bruthitze besser zurecht als der BVB, von dem an diesem frühen Nachmittag eine enorme Anpassungsfähigkeit gefordert war. "Ich schwitze, als ob ich aus der Sauna komme. Es waren harte Verhältnisse für beide Mannschaften, aber die anderen sind es gewohnt", beschrieb Trainer Niko Kovač, der seinen Ersatzspielern netterweise erlaubt hatte, den ersten Durchgang in der kühleren Kabine zu verfolgen, die widrigen Bedingungen.
Immerhin: Die Schwarzgelben haben den Sauna-Gang erfolgreich "überstanden". Mit 4:3 siegte der Tabellenvierte der abgelaufenen Bundesliga-Saison und holte damit seinen ersten Sieg bei der Klub-WM in den USA. Zuvor hatte Dortmund 0:0 gegen Fluminense gespielt. Zufrieden war die Borussia mit der Darbietung zwar nicht, doch angesichts der schweißtreibenden Umstände konnte sie mit dem knappen Erfolg leben.
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Niko Kovač analysierte: "Wir haben sicherlich nicht das beste Spiel gemacht, aber das war heute auch nicht möglich. Es gab zu viele leichte Fehler, und mit Sicherheit lief nicht alles rund. Wichtig ist, dass wir das Spiel gewonnen haben. Alles andere zählt sowieso nicht." Torhüter Gregor Kobel äußerte sich ähnlich klar: "Klar ist es einfacher bei 15 Grad und Nieselregen. Aber Fußball wird auch im Sommer gespielt. Von daher gehört das dazu. Damit müssen wir umgehen können."
In der ersten halben Stunde konnte der BVB damit offenbar nicht so gut umgehen. Die Mamelodi Sundowns waren spielbestimmend und gingen in der 11. Minute nach einem Sololauf des früheren Hoffenheimers Lucas Ribeiro mit 1:0 in Führung. Glücklicherweise profitierte Dortmund fünf Zeigerumdrehungen später von einem Patzer von Ronwen Williams, der Felix Nmecha beim Aufbau in die Füße spielte und dieser nur noch einschieben musste.
Wirklich besser wurde der BVB allerdings erst rund um die 30. Minute und nach einer Trinkpause. Die Schwarzgelben gewannen fortan mehr Zweikämpfe und wurden ballsicherer. Serhou Guirassy nach einer Flanke von Julian Brandt und Jobe Bellingham, der eine Klärungsaktion in die Mitte von Williams mit der Brust annahm und danach aus 14 Metern per Dropkick zu seinem Premierentor im Dortmund-Dress einschoss, sorgten zunächst für die Wende.
Nach Wiederbeginn erhöhte der Ruhrgebietsclub auf 4:1, weil Khuliso Mudau eine Hereingabe von Daniel Svensson unhaltbar ins eigene Tor abfälschte. Die Sundowns bekamen allerdings ihre zweite Luft und erzielten postwendend das 2:4 durch Iqraam Rayners' Kopfballtreffer. Weil der BVB im weiteren Verlauf zwei größere Chancen liegen ließ, rückten die Südafrikaner durch Lebo Mothiba in den Schlussminuten noch auf 3:4 heran.
"Wir dürfen keine drei Tore kriegen und vor allem nicht so. Positiv ist: Wir haben vier Tore geschossen. Aber sonst war es nicht viel. Die Positionierung hat nicht gestimmt. Es war ähnlich wie im ersten Spiel: zu viel zugucken", lieferte Kobel einen Erklärungsansatz für die defensiven Probleme im BVB-Spiel.
Unter dem Strich standen 16:8 Torschüsse für die Sundowns, für die ein Punktgewinn sicher nicht unverdient gewesen wäre. "Es war ein hartes Spiel und ein wichtiger Sieg gegen einen wirklich guten Gegner. Sie können stolz auf sich sein, vor allem auch angesichts der Wetterbedingungen", lobte Bellingham die Südafrikaner.
Die Ausgangslage für ein BVB-Weiterkommen ins Achtelfinale ist nach dem ersten Dreier positiv. In der Gruppe F kommt es am Mittwoch, 21 Uhr MESZ, zum Aufeinandertreffen mit den Südkoreanern von Ulsan HD. Dann liefert sich Dortmund ein Fernduell um den Gruppensieg mit Fluminense, das Ulsan mit 4:2 geschlagen hat und aktuell das um ein Tor bessere Torverhältnis gegenüber den Schwarzgelben besitzt. Aber mit schwierigen Verhältnissen kann die Borussia ja jetzt umgehen.