Bundesliga
Ab dem 13. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: Borussia Dortmund. Das Team von Trainer Marco Rose muss den Abgang von Jadon Sancho verkraften, ist aber dennoch überragend besetzt.
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Jadon Sancho ist bei Borussia Dortmund zum Weltstar gereift. Das ist einerseits schön, weil der achtmalige Deutsche Meister ihm dafür die richtige Plattform war. Andererseits schmerzt der Verlust des Dribbelkünstlers, der immer wieder für überraschende Aktionen zu haben war. Lukasz Piszczek hat die Karriere beendet, zudem haben Leonardo Balerdi und Sergio Gomez den Club verlassen. Abdoulaye Kamara (Paris St. Germain), Gregor Kobel (VfB Stuttgart) und Soumaila Coulibaly (Paris St. Germain) sind neu, ebenso wie Top-Transfer Donyell Malen (PSV Eindhoven).
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Wichtig für den BVB ist unbestritten die Genesung von Lenker und Denker Axel Witsel, der sicher der elementarste Bestandteil im Kader des Pokalsiegers ist. Der Vorjahresdritte hat das Gerüst erhalten können. Und so findet Trainer Marco Rose, der vom Liga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach kommt, ein gut funktionierendes Team vor, dass wohl zu den stärksten der Bundesliga gehört.
Bereits mehrfach haben die Dortmunder in der Geschichte ihr außerordentliches Gespür für Top-Transfers bewiesen. Der junge Niederländer, der zuletzt gemeinsam mit Ex-BVB-Star Mario Götze beim niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven spielte, scheint sich da einzureihen. Dass die Borussen nach dem Abgang von Jadon Sancho Ersatz holen würden, war klar. Doch der 22-Jährige will aus dem Schatten des hoch veranlagten Engländers heraus und seine eigene Geschichte in Dortmund schreiben. Das Zeug dazu hat er, wie Mario Götze findet: „Donyell ist extrem schnell und sehr torgefährlich. Wenn er eine Chance hat, ist es meist auch ein Tor. Er ist noch jung, aber bringt richtig gute Anlagen mit.“ Malens Einsatzgebiet ist flexibel. Denkbar ist eine Doppelspitze mit Erling Haaland, aber auch eine Position auf der Außenbahn ist für den 1,79 Meter großen Offensivspieler im Bereich des Möglichen.
Schlüsselspieler: Axel Witsel
Borussia Dortmunds bärenstarke Offensive ist ligaweit gefürchtet. Doch im Hintergrund ackert unermüdlich Routinier Axel Witsel. Der Mittelfeldspieler ist abgeklärt, zweikampfstark, spielt kluge Pässe, bringt in den richtigen Momenten Ruhe ins Spiel und ist ein Anker für seine jungen Nebenmänner. Seine Präsenz auf dem Platz ist beispiellos, ebenso wie seine Fähigkeit, ein Spiel an sich zu reißen.
Allein um den Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten anzufachen, dürfte Marco Rose den neuen Keeper Gregor Kobel beginnen lassen. Sonst ändert sich nicht viel - mit der Ausnahme, dass Donyell Malen in der Offensive neben Haaland agieren wird. Der in der vergangenen Saison lange verletzte Axel Witsel spielte zuletzt mit Belgiens Nationalelf bei der Europameisterschaft, dürfte für das Mittelfeld also gesetzt sein. An Erling Haaland führt im Angriff kein Weg vorbei. Zu Saisonbeginn fallen noch einige Leistungsträger in der Abwehr wie Mats Hummels und Raphael Guerreiro aus.
Die mögliche Startelf
Kobel - Passlack, Can, Akanji, Schulz - Bellingham, Witsel, Dahoud - Reus - Malen, Haaland
Bei der Generalprobe gegen den FC Bologna (3:0) liefen viele Dinge bereits sehr ordentlich, wie Trainer Marco Rose später zu Protokoll gab: „Wir hatten ein außergewöhnlich gutes Gegenpressing. Die Jungs sind echt marschiert und hatten Spielfreude.“ In der intensiven Vorbereitung, bei der der Coach zweitweise auf einige EM-Fahrer verzichten musste, siegten die Borussen gegen den FC Gießen (2:0), verloren ersatzgeschwächt gegen Aufsteiger VfL Bochum (1:3) und im ersten Test im Trainingslager gegen Athletic Bilbao (0:2). Im Pokal gab es ein lockeres 3:0 gegen Wiesbaden, Haaland knipste drei Mal.
Saisonziel und Prognose
Jahr für Jahr versucht der BVB, dem Dauer-Meister FC Bayern München das Titel-Abo streitig zu machen. In der Saison 2018/19 waren die Schwarz-Gelben diesem Ziel am nächsten, doch die seit 2013 andauernde Serie konnte das Team unter Ex-Trainer Lucien Favre trotz prächtiger Ausgangssituation nicht stoppen. Und in der kommenden Spielzeit? Kapitän Marco Reus zeigte sich zuletzt optimistisch: „Wir haben den Kader, um Deutscher Meister zu werden, den Pokal zu gewinnen und in der Champions League weiterzukommen.“ Die Rose-Elf tanzt auf allen drei Hochzeiten, zuletzt gelang sogar der Pokalsieg. Die Qualifikation zur Champions League ist für den BVB das stets anzustrebende Ziel. Trainer Rose jedenfalls weiß von seinen früheren Stationen, wie man Titel holt.