Bundesliga

2020-12-05T08:40:00Z

Dortmund ohne Haaland: Das sind die Optionen im Sturm

Vertraut Lucien Favre schon jetzt auf die Dienste von Youssoufa Moukoko?
Vertraut Lucien Favre schon jetzt auf die Dienste von Youssoufa Moukoko?

Dass Erling Haaland am Mittwochabend gegen Lazio Rom in der Champions League plötzlich nicht im Kader von Borussia Dortmund stand, war genauso überraschend wie schockierend. Der Mittelstürmer, der sich mit zehn Saisontoren in blendender Form befand, hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und wird laut Trainer Lucien Favre in diesem Jahr nicht mehr spielen können. Aber wer kann den Norweger nun im Sturmzentrum ersetzen? Hier sind fünf Optionen.

1) Youssoufa Moukoko

Es mag vielleicht alles ein bisschen viel für einen 16-Jährigen sein, wenn man nur zwei Wochen nach seinem Bundesliga-Debüt bereits den Top-Torjäger ersetzen soll. Doch Youssoufa Moukoko ist trotz seines jungen Alters durchaus in der Lage, genau dies zu tun. Schon am 9. Spieltag bei der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln vertraute Trainer Lucien Favre auf die Dienste des Youngsters und wechselte ihn für die letzten 23 Minuten ein - mit der Hoffnung, das Spiel noch zu drehen. Und Favre dürfte die Entscheidung nicht bereut haben. Moukoko war ein sehr belebendes Element und bei der vermeintlichen Aufholjagd der auffälligste Spieler von Borussia Dortmund: Den Anschlusstreffer leitete er ein, eine Großchance spielte er sich selbst heraus und auch in der letzten Sekunde der Nachspielzeit war er mit einem scharfen Zuspiel noch entscheidend daran beteiligt, dass seiner Elf durch Erling Haaland beinahe der Ausgleich gelungen wäre.

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Was aber vor allem für Moukoko spricht: Mit ihm in der Spitze müsste der BVB sein Spiel gar nicht groß umstellen. Durch seine enorme Schnelligkeit währen auch weiterhin die vertikalen Bälle Richtung Strafraum, was in dieser Saison eine Art Markenzeichen des BVB geworden ist,  möglich. Sollte sich Favre für eine andere Option entscheiden, müsste die Mannschaft das Spiel in der Offensive hingegen anpassen.

2) Marco Reus

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Es liegt auf der Hand: Marco Reus ist einfach der torgefährlichste Spieler bei Borussia Dortmund. In 288 Bundesliga-Spielen hat er beachtliche 129 Treffer erzielt. Und die Aufstellung gegen Lazio Rom ließ zuletzt bereits den Schluss zu, dass Favre seinen Kapitän in Abwesenheit von Haaland im Sturm einplant.

Doch bei all den Qualitäten beim Abschluss: Die Idealposition war für Reus noch nie im Angriff. Der 31-Jährige fühlt sich am wohlsten, wenn er das Spiel vor sich hat, die Bälle verteilen – und dann nach einem Doppelpass mit seiner starken Direktabnahme abschließen kann. Und die Geschwindigkeit von früheren Tagen bringt Reus inzwischen auch nicht mehr mit. Dass er einem Innenverteidiger im Laufduell – im Stile von Erling Haaland – gleich mehrere Meter abnehmen würde, ist unwahrscheinlich.

3) Thorgan Hazard

Auch Thorgan Hazard weiß, wo das Tor steht. Der Belgier hat bereits 39 Tore in 189 Bundesliga-Partien erzielt. Hazard kommt eigentlich vorwiegend im offensiven Mittelfeld zum Einsatz, hat aber aufgrund seiner Dynamik noch ein wenig Schnelligkeitsvorteile gegenüber Reus und Julian Brandt. Gleichwohl ist der 27-Jährige aber auch ein sehr spielstarker Akteur, der sich perfekt ins Kombinationsspiel des BVB eingliedern kann. Hazard war zu Beginn dieser Spielzeit mit einem Muskelfaserriss einige Spiele zum Zuschauen gezwungen, zeigte sich zuletzt aber in bestechender Form. Alleine in den letzten beiden Pflichtspielen gegen Köln und Lazio Rom war er an beiden BVB-Toren direkt beteiligt. Einmal als Torschütze - einmal als Vorbereiter.

4) Julian Brandt

Julian Brandt assoziiert man von allen Kandidaten vielleicht noch am wenigsten als Stürmer, doch auch er hat - obwohl drei Jahre jünger - fast schon genau so viele Bundesliga Tore (37) wie sein Nebenmann Hazard erzielt. Und auch in dieser Spielzeit sprang Brandt bereits zweimal in der Bundesliga als Mittelstürmer ein: am 4. Spieltag gegen Hoffenheim sowie am 6. Spieltag gegen Bielefeld. Zwar konnte der BVB beide Spiele gewinnen, einen nachhaltigen Eindruck hinterließ Brandt auf dieser Position jedoch nicht. Ob Favre deshalb erneut auf den 24-Jährigen im Sturmzentrum setzt?

Da aber weder Brandt, noch Hazard und Reus wirkliche Mittelstürmer sind, scheint auch eine Arbeitsteilung möglich - etwa mit einer Doppelspitze mit zwei der drei genannten Kandidaten. Das haben alle aus diesem Trio schon mehrfach gespielt, besonders erfolgreich waren aber dabei nur Reus und Hazard: Als eine von zwei Spitzen traf Reus in 16 Partien starke neunmal und war an neun weiteren Treffern beteiligt – eine super Quote! Hazard war als Doppelspitze in vier Spielen an vier Toren direkt beteiligt. Brandt kommt auf dieser Position nach drei Einsätzen immerhin noch auf eine Torvorlage.

5) Reinier

Die Leihgabe von Real Madrid ist in den letzten Wochen durch das Rekord-Debüt von Youssoufa Moukoko beinahe ein wenig in Vergessenheit geraten. Doch auch der Reinier kann im Sturmzentrum spielen, wenngleich er diese Position vielmehr als eine Art "falsche Neun" interpretiert. Unter anderem in seiner Zeit bei Flamengo Rio de Janiero, wo er so ziemlich genau vor einem Jahr wie Phönix aus der Asche kam, erzielte der Brasilianer - auch als Mittelstürmer - sechs Treffer in 14 Ligaspielen. Und das mit gerade einmal 17 Jahren. Inzwischen dürfte sich Reinier von seiner Corona-Infektion erholt haben und in Kürze die Quarantäne verlassen. Er ist ohne Zweifel der Außenseiter-Tipp für die Haaland-Vertretung.

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