Bundesliga

2019-12-06T07:10:00Z

Die Schlüsselduelle bei Gladbach gegen Bayern

Schlüsselduelle im Spitzenspiel: Auf diese Akteure wird es besonders ankommen, wenn Gladbach die Bayern empfängt
Schlüsselduelle im Spitzenspiel: Auf diese Akteure wird es besonders ankommen, wenn Gladbach die Bayern empfängt

Am 14. Spieltag empfängt Tabellenführer Borussia Mönchengladbach den Rekordmeister FC Bayern München. Es wird ein packender Kampf, bei dem es auf Details ankommen wird. bundesliga.de zeigt auf, welche Duelle auf dem Rasen die wichtigsten sein werden.

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Patrick Herrmann gegen Alphonso Davies

Wohl auf keinen anderen Spieler trifft die Behauptung, er erlebe seinen dritten Frühling, besser zu als auf Patrick Herrmann. Der Außenspieler bestritt seit seinem Bundesliga-Debüt 2010 schon 255 Bundesliga-Spiele für Borussia Mönchengladbach, doch erst in dieser Spielzeit kam er in vier aufeinander folgenden Partien über die komplette Spielzeit zum Einsatz. Auch für seinen direkten Konkurrenten am Samstag ist es ein Novum, dass er regelmäßig spielt. Alphonso Davies stand in den vergangenen fünf Partien immer in der Startelf des FC Bayern - das war vorher nie der Fall. Sowohl Herrmann als auch Davies spielen eine Starke Saison: Der Gladbacher glänzte zweimal als Doppelpacker, Davies - der erste Kanadier im Bayern-Trikot - ist wie schon in der vergangenen Spielzeit der jüngste Bundesliga-Torschütze.

Das sind nüchterne Zahlen vor dem Aufeinandertreffen der beiden pfeilschnellen Außenspieler, die sich im Top-Spiel wohl ein Hochgeschwindigkeits-Duell liefern werden. Herrmann, der im Schnitt 29 Sprints pro Spiel hinlegt und in der vergangenen Saison mit einem Top-Speed von 33,9 Km/h gemessen wurde und damit als ausgewiesener Konter-Spezialist gilt, bekommt es mit einem brutal schnellen Kontrahenten zu tun. Davies, der auf dem linken Flügel offensiv und in der Verteidigung spielen kann, erreicht die Höchstgeschwindigkeit von 34,8 Km/h. Der fleißige Gladbacher trifft übrigens auf einen völlig unbekümmerten FCB-Akteur. Davies scheut keinen Zweikampf, hat als Linksverteidiger eine ordentliche Zweikampf-Quote (er gewann 58 Prozent der direkten Duelle) vorzuweisen.

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Matthias Ginter gegen Robert Lewandowski

Matthias Ginter, Weltmeister von 2014, bekommt es mit dem aktuell besten Bundesliga-Torschützen zu tun. Robert Lewandowski erzielte in 13 Spielen schon 16 Tore und traf damit in der neunten Saison in Folge zweistellig. Zudem ist er der erste Bundesliga-Spieler, der in elf aufeinanderfolgenden Partien jeweils ein Tor erzielte. Ginter, der zumeist auf seiner Lieblingsposition als halbrechter Innenverteidiger agiert, hat daher eine besondere Herausforderung zu meistern. Zum einen ist da die herausragende Eigenschaft des polnischen Top-Stürmers, sich auch gegen mehrere Gegenspieler gleichzeitig durchzusetzen. Zum anderen ist seine Quote gewonnener Zweikämpfe (56 Prozent) für einen Abwehrspieler ausbaufähig.

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Lewandowski erweist sich auch in der laufenden Saison als kompletter Stürmer und unberechenbarer Torjäger, der per Kopf, mit dem rechten oder dem linken Fuß nahezu alle Pässe, die ihn erreichen, verwerten kann. Er trifft am Samstag auf einen Gegenspieler, der als einer der fairsten Akteure der Bundesliga gilt. Ginter foult nur sehr selten und begeht so gut wie nie taktische Fouls. Ob er damit gegen die Bayern auskommen wird? Das Kombinationsspiel des Rekordmeisters - insbesondere das zwischen den offensiven Mittelfeldspielern und der Sturmspitze - ist gefürchtet. Das Resultat: Lewandowski gab ligaweit die meisten Torschüsse ab (62), hatte die meisten Großchancen (16) und verwertete auch die meisten (elf).

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Ramy Bensebaini gegen Serge Gnabry

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Mitte August machte Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl einen echten Glücksgriff: Er verpflichtete den algerischen Nationalspieler Ramy Bensebaini, der sich damit während seines Urlaubs nach der gewonnenen Afrika-Meisterschaft für einen neuen Club entschied. Sein Job bei den Fohlen: Er soll die linke Abwehrseite stärken, ob auf der Außenbahn oder in der Innenverteidigung. Das gelang ihm bislang recht ordentlich: Nur sechsmal beging er ein Foul, gewann dafür gute 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Seine Defensivstärke tut der Borussia gut, und sie wird auch am Samstag gefragt sein. Denn dann heißt sein direkter Gegenspieler Serge Gnabry. Und der kommt mit reichlich Wucht in den Borussia-Park.

In der Champions League erzielte er vier Treffer beim 7:1 gegen Tottenham Hotspur, zum 6:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft steuerte er drei Tore bei. Gnabry ist ein brandgefährlicher Offensivspieler, der in dieser Saison nicht nur viermal für den FC Bayern traf, sondern zusätzlich noch acht Großchancen vorbereitete. Er ist nach Lewandowski bester Torschütze des Rekordmeisters und immer wieder für überraschende Aktionen gut, obwohl seine Vorlieben bekannt sind: 26 seiner insgesamt 35 Bundesliga-Tore erzielte er mit dem rechten Fuß, darüber hinaus scheut der 1,75 Meter große Angreifer Zweikämpfe in der Luft. Zehn Kopfball-Duellen stehen 199 Zweikämpfe am Boden gegenüber.

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Denis Zakaria gegen Thomas Müller

Der offensivstarke Sechser der Borussia trifft auf den wiedererstarkten Offensiv-Spezialisten der Bayern. Denis Zakaria gilt als heimlicher Chef der Fohlenelf, war in 74 Bundesliga-Spielen an zwölf Treffern beteiligt, obwohl er ligaweit eher für seine Stärken in der Defensive bekannt ist. Von Zeit zu Zeit kann der Mittelfeldspieler sogar als zentraler Mann in der Dreierkette agieren - und das machte er zuletzt überragend. Wohl auch wegen seiner Schnelligkeit, mit der er Thomas Müller am Samstag auf die Pelle rücken wird. Zakaria erreichte 2017/18 einen Highspeed von 35,1 Km/h – ligaweit war damals nur Hannovers Ihlas Bebou schneller. Auch 2018/19 war er der schnellste Mönchengladbacher (34,6 Km/h), in der neuen Saison wurde er mit 34,5 km/h gemessen (vereinsintern nur Thuram schneller). Während Denis Zakaria beim Tabellenführer von Anfang an auf Höchsttemperatur war, läuft Thomas Müller seit dem Trainerwechsel beim FC Bayern so richtig heiß.

Müller kam in dieser Bundesliga-Saison in allen 13 Spielen zum Einsatz. Während er unter Kovac aber fünfmal nur Joker war, stand er unter Hansi Flick bislang immer in der Startelf. Das ist kein großes Wunder, denn allen Unkenrufen zum Trotz ist Thomas Müller in dieser Saison deutlich effektiver (alle 78 Minuten eine Torbeteiligung) als seine Konkurrenten Kingsley Coman (alle 397) oder Philippe Coutinho (alle 121). Müller gab in dieser Bundesliga-Saison außerdem acht Torvorlagen – er ist der Top-Vorbereiter der Saison. Und der Ur-Bayer hat auch seine Freude am Toreschießen wieder gefunden. Gegen Bayer Leverkusen traf Müller nach zuvor 21 torlosen Spielen endlich wieder. Er hat ein einzigartiges Spielverständnis, erkennt Räume und Laufwege wie kein anderer, ist viel unterwegs und hat Ideen, die sonst keiner hat. Das macht ihn unberechenbar.

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Marcus Thuram gegen Benjamin Pavard

Der beste Neuling gegen den Münchner Dauerbrenner: Besser als der Franzose Marcus Thuram schlug in dieser Saison keine Neuverpflichtung ein. Er erzielte das erste Pflichtspieltor von Mönchengladbach in dieser Saison, im Pokal in Sandhausen war er mit einem Flugkopfball zum 1:0-Sieg erfolgreich. Das brachte ihm einen Stammplatz ein, und dieses in ihn gesetzte Vertrauen zahlte er zurück: Sechs Treffer und fünf Vorlagen in der Bundesliga bescheren ihm einen Platz in der Scorer-Liste hinter den Top-Stürmern Robert Lewandowski und Timo Werner. Der häufig mit überraschenden Aktionen agierende Franzose ist zudem seit der Saison 2011/12 der schnellste Gladbacher und setzt pro Spiel im Schnitt zu 29 Sprints an. Gegen ihn fällt seinen Gegnern oft nur wenig ein: Am häufigsten von allen Fohlen wurde er mit Fouls gestoppt (24 mal). Wird sein Landsmann am Samstag wohl ein anderes Mittel finden?

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Weltmeister Benjamin Pavard, der als einziger Bayern-Feldspieler noch keine Bundesliga-Minute in dieser Saison verpasste, gilt als zweikampfstark. Aus 62 Prozent der Duelle ging er als Sieger hervor, allerdings sah er auch schon 14 mal die Gelbe Karte. Pavard hat eine sehr niedrige Fehlpass-Quote (neun Prozent), fing beim FC Bayern zudem die meisten gegnerischen Zuspiele ab (124). War er im Trikot des VfB Stuttgart in 63 Bundesliga-Spielen nur an einem Tor beteiligt (ein Tor, keine Torvorlage), kommt er beim FC Bayern in 13 Bundesliga-Spielen schon auf 4vier Torbeteiligungen (zwei Tore, zwei Torvorlagen). Die vier Torbeteiligungen sind umso erstaunlicher, da Pavard nur zehn Torschuss-Beteiligungen hatte (drei Torschüsse, sieben Torschussvorlagen).

In welchem dieser Duelle wird sich am Samstag das Top-Spiel entscheiden? Spannung ist in jedem Fall garantiert.

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