Bundesliga
Das Top-Spiel am kommenden 19. Spieltag (Samstagabend, 18:30 Uhr auf Sky) hat es in sich, wenn Borussia Mönchengladbach den Rivalen Bayer 04 Leverkusen empfängt. Eine Partie, die für beide West-Clubs von enormer Wichtigkeit ist und zuletzt ohnehin für viele Tore gut war.
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Ganze 16 Treffer, also im Schnitt vier pro Partie, konnten die Zuschauer in den letzten vier Duellen zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen sehen. Gut vor allem für die Fans der Werkself, denn all diese vier Lokalduelle konnte Leverkusen zuletzt für sich entscheiden. Die "Fohlen" sind in der jüngeren Vergangenheit also zu einer Art Lieblingsgegner für Leverkusen geworden. Beim nur 65 Kilometer enfernten Auswärtsspiel kann sich Bayer diesmal auch die Hotelübernachtung sparen.
In bester Erinnerung dürfte dabei noch das Hinspiel am 2. Spieltag sein: Mit einem 4:0-Kantersieg fegte die Mannschaft von Gerardo Seoane über die Gladbacher hinweg und spielte sich bisweilen in einen Rausch. Für Patrik Schick war es an jenem Abend im August das erste von nunmehr 17 Saisontoren. So oft hat in der Historie von Bayer noch nie ein Spieler nach 19 Spieltagen getroffen. Und genau bei der Personalie Schick wird auch deutlich, was Leverkusen den Gladbachern aktuell voraus hat: einen Vollstrecker. Denn während Schick alleine in den vergangenen fünf Spielen neun Tore erzielt hat, kommen die Fohlen-Stürmer zusammen in der Summe gerade einmal auf vier Saisontore. Keine Mannschaft hat ligaweit weniger Treffer durch Angreifer erzielt.
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Aber dann müssen es eben die Mittelfeldspieler richten. Zum Beispiel Florian Neuhaus, der in etwas offensiverer Rolle derzeit aufblüht und in seinen letzten fünf Einsätzen viermal getroffen hat. "Er ist kreativ, intelligent und torgefährlich. Mir gefällt er auf der offensiveren Position besser, weil er dort seine Stärken besser einbringen kann", so Trainer Adi Hütter auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Aber auch im Defensiv-Bereich macht ein Akteur besonders Hoffnung: Stefan Lainer. Der Rechtsverteidiger hatte sich im Hinspiel gegen Leverkusen schwer am Sprunggelenk verletzt und erst in der letzten Woche sein Comeback gegeben. Das hatte es aber in sich: Lainer, ohnehin ein Mentalitätsspieler durch und durch, meldete sich direkt mit einem Tor zurück und war beim 2:1-Sieg gegen Tabellenführer Bayern München der beste Spieler auf dem Platz. Sein unbändiger Wille und seine Laufbereitschaft zieht dabei die ganze Mannschaft nach oben. Der Dreier gegen Bayern sorgt nach fünf sieglosen Spielen zum Jahresende außerdem für Rückenwind.
Schafft Gladbach jetzt also den Turnaround? Mit einem Sieg würden Hütter und Co. schon wieder bis auf vier Punkte an Leverkusen, derzeit immerhin auf Platz 5, herankommen. Aber auch für die Werkself, zuletzt viermal ohne Sieg, ist das Spiel von enormer Wichtigkeit, schließlich hat die Mannschaft von Gerardo Seoane mit einem Erfolgserlebnis die Möglichkeit, an Freiburg und Hoffenheim vorbeizuziehen und damit wichtige Punkte im Kampf um die Champions League zu sammeln. Aber auch nach hinten ist Vorsicht geboten, denn Köln, Union Berlin und Frankfurt sitzen Leverkusen im Nacken und warten nur auf einen Ausrutscher der Werkself, um ihrerseits selbst in Richtung Champions League zu klettern.
Hütter und Seoane, die beiden Übungsleiter, haben dabei eine Verbindung aus der Vergangenheit: Nachdem Adi Hütter die BSC Young Boys aus Bern 2018 zum ersten Schweizer Meistertitel seit 32 Jahren führte und anschließend in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt ging, übernahm dort Gerardo Seoane seinen Posten und führte die Young Boys in der Folge gleich dreimal zum Titel. Am Samstagabend wird es bei diesem Top-Spiel auch darauf ankommen, welcher der beiden Trainer sich den besseren Matchplan überlegt hat. Langweilig dürfte es bei diesem Aufeinandertreffen aber kaum werden. Die letzte Nullnummer datiert aus dem Jahr 2004.