Bundesliga
Adi Hütter wird zur neuen Saison Trainer von Borussia Mönchengladbach. Für Manager Max Eberl ist der 51-jährige Österreicher genau die richtige Wahl, was auch die Statistik des Trainers von Eintracht Frankfurt zeigt. Pikanter aber hätte der Zeitpunkt der Bekanntgabe kaum sein können: Am Wochenende spielt Hütter mit den Hessen bei seinem zukünftigen Club.
Am Dienstagabend sprach Max Eberl über das, was einige Stunden zuvor verkündet worden war. Betont kurz, denn dem Manager von Borussia Mönchengladbach ist vornehmlich daran gelegen, die Aufmerksamkeit des Umfelds auf Bereiche zu lenken, die für das Tagesgeschäft maßgeblich sind. Wie etwa den 29. Spieltag, wenn ausgerechnet der Mann, der für eine strahlende Gladbacher Zukunft sorgen soll, eine stabile Serie der Fohlen reißen lassen kann.
>>> Zum Matchcenter: Adi Hütter spielt gegen seinen zukünftigen Club.
Adi Hütter, das steht seit dem 13. April fest, wird ab dem 1. Juli Trainer der Borussia. Spektakulärer hätte der Zeitpunkt der Bekanntgabe kaum sein können, denn bereits am Samstag (15.30 Uhr) ist der Österreicher mit Eintracht Frankfurt am Niederrhein zu Gast. Die Fohlen sind gegen die Hessen seit fünf Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Die Eintracht feierte ihren letzten Sieg gegen die Borussia im Januar 2018 unter Niko Kovac – Adi Hütter gewann gegen Gladbach folglich in der Bundesliga noch nie.
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"Wir freuen uns sehr über die Zusage von Adi Hütter", ließ sich Manager Eberl (47) in der Pressemitteilung zitieren, ehe er am Dienstagabend im Podcast des ehemaligen Bundesliga-Spielers Toni Kroos etwas ausführlicher wurde. Nach Bekanntgabe des Wechsels von Marco Rose zu Borussia Dortmund habe er "spannende und interessante Wochen" mit "vielen guten Gesprächen mit tollen Menschen" erlebt.
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Schließlich sei die Wahl auf den 51 Jahre alten Österreicher gefallen: "So hast du einen kleineren Kreis an Trainern, mit denen du dich austauschst, mit denen du dich triffst. Dann gibt es den Faktor Empathie, Kommunikation: Wie geht man miteinander um? Kann er sich mit dem Verein und den Möglichkeiten, die wir haben, identifizieren?"
In Hütter, so lassen sich diese Sätze interpretieren, sehen Eberl und die Gladbacher Verantwortlichen offenbar genau diese Anforderungen erfüllt. "Er ist für unsere Mannschaft und unseren Verein der beste Trainer für die ab dem Sommer vor uns liegenden Herausforderungen und Ziele", heißt es.
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Hütters Bilanz bei der Eintracht ist in der Tat beeindruckend. Von den vergangenen 17 Bundesliga-Partien verlor Frankfurt nur eine. 53 Punkte nach 28 Spieltagen sind - rechnet man alle Spielzeiten auf die Drei-Punkte-Regel um) neuer Vereinsrekord. Nach den beiden Siegen bei Borussia Dortmund (2:1) und gegen den VfL Wolfsburg (4:3) scheint die Teilnahme an der Champions League lediglich Formsache.
2018 kam er aus der Schweiz in die Bundesliga, wo ihn niemand so recht auf dem Schirm gehabt hatte. Zuvor hatte er den SV Grödig in die österreichische Bundesliga und schließlich sogar in die Europa League geführt, war dann über RB Salzburg, wo er Meisterschaft und Pokal holte, zum BSC Young Boys Bern gewechselt.
In seiner Frankfurter Zeit erreichte er mit dem Team das Halbfinale der Europa League, schaffte es zudem stets, das Leistungsniveau trotz namhafter Abgänge (Ante Rebic, Sebastian Haller, Luka Jovic) oben zu halten. Die Eintracht und Hütter - das passte. Verein und Trainer verdanken sich gegenseitig viel, doch nun stehen beide vor einem neuen Abschnitt. Hütter verlässt die Eintracht und widmet sich Borussia Mönchengladbach. Zunächst für 90 Minuten am Samstag, dann ab 1. Juli als Vollzeitbeschäftigung.
"Die Entscheidung, zur neuen Saison ein neues Kapitel aufzuschlagen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich habe hier drei unglaublich erfolgreiche und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausragenden Ergebnis abschließen möchte", sagt der Österreicher über den neuen Abschnitt in seiner Karriere.
Bis dahin wird noch ein wenig Zeit vergehen. Und so dürfte seine Ankündigung für die verbleibenden sechs Bundesliga-Spiele in Gladbach mit Blick auf Samstag für Obacht sorgen: "Wir haben eine historische Chance. Alles, was für mich jetzt zählt, ist der Erfolg der Eintracht. Wir wollen unseren Vorsprung verteidigen und uns für die Champions League qualifizieren. Diesem Ziel ordnen wir alles unter."