Bundesliga
Mönchengladbach - Thorgan Hazard lächelte verschmitzt. Sein peinlicher Elfmeter-Patzer? "Das war scheiße", gab der Torjäger von Borussia Mönchengladbach zu, doch zu seinem Glück war der klägliche Lupfer über die Latte schnell vergessen. Denn schon kurz nach dem 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg drehten sich sämtliche Gespräche rund um den Borussia-Park nur noch um das Topspiel bei Tabellenführer Borussia Dortmund am Freitagabend.
Auch Hazard konnte sich dem nicht entziehen. "Dortmund steht zu Recht auf Platz eins, sie haben in der Vorrunde den besten Fußball gespielt. Aber auch wir haben viel Qualität, das zeigen der Tabellenstand und die Punktezahl", sagte der Belgier. Mit seinen neun Saisontoren hat Hazard maßgeblichen Anteil am Gladbacher Höhenflug, auch gegen den FCN machte er mit seinem Treffer zum 1:0 (47.) seinen Patzer wieder gut. Nebenmann Alassane Plea (86.) steht nun ebenfalls bei neun Saisontoren.
Kein Wunder also, dass die Borussia vor Selbstvertrauen strotzt. 33 Punkte nach 16 Spielen hatte Gladbach zuletzt in der Meistersaison 1976/1977 auf dem Konto. "Wir sind sehr stolz, das ist eine fantastische Ausbeute. Wenn mir das im Sommer einer gesagt hätte, hätte ich das sofort genommen", sagte Trainer Dieter Hecking. Hinzu kommen acht Heimsiege in Folge, saisonübergreifend sind es sogar elf, der Vereinsrekord steht bei zwölf. Sogar FCN-Trainer Michael Köllner gratulierte Hecking zu der "Monsterserie".
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Das Topspiel in Dortmund kommt also gerade recht. "Erster gegen Zweiter, das ist immer schön. Ich bin überzeugt, dass wir bereit sind für dieses tolle Spiel. Die Vorfreude ist groß, einen schöneren Hinrunden-Abschluss gibt es nicht", sagte Torhüter Yann Sommer. Bei einem Sieg würden die Fohlen den Rückstand auf drei Punkte verkürzen. Wie das gehen kann, hatte die Hecking-Elf Anfang Oktober beim 3:0-Coup in München gezeigt. Insgesamt ist Gladbachs Auswärtsbilanz (neun Punkte) aber noch ausbaufähig.
Gegen Dortmund kommt es für viele Borussen zudem zum Wiedersehen mit Ex-Trainer Lucien Favre, der den fünfmaligen Meister 2015 nach vier erfolgreichen Jahren verlassen hatte. Schlussmann Sommer wollte die Bedeutung des Aufeinandertreffens aber nicht zu hoch hängen. "Ich denke nicht, dass er auf dem Platz stehen wird. Er macht einen guten Job, wir machen aber auch einen guten Job. Es wird spannend", sagte der Schweizer über seinen Landsmann.
Und Thorgan Hazard? Nicht einen Vorwurf musste sich der 25-Jährige anhören, Hecking gab sogar an, er habe "den Elfmeter gar nicht gesehen." Und so durfte auch Hazard seine Konzentration ganz auf den BVB richten. "Wir müssen noch einmal Gas geben", sagte er: "Danach können wir in den Weihnachtsurlaub gehen."
SID