Bundesliga

Der Hamburger SV ist zurück in der Beletage des deutschen Fußballs. Auch wenn nur einmal vergeblich gejubelt wurde: Für die "Rothosen" war das Unentschieden bei Borussia Mönchengladbach ein "geiles erstes Spiel". Nun fiebert der HSV dem Stadtderby entgegen.
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Mit dem Aufstieg hat der Hamburger SV seine Kritiker schon Lügen gestraft und das Image des Unaufsteigbaren abgelegt. Vor dem ersten Bundesliga-Spiel seit sieben Jahren und 2661 Tagen im Gladbacher Borussia-Park wurden angesichts von fünf Niederlagen in neun Testspielen der Sommer-Vorbereitung neue Zweifel laut, ob der HSV der Rückkehr gewachsen ist.
"Wir wollen uns nicht hinter negativen Gefühlen oder Strömungen verstecken, sondern sind am Sonntag bereit, ein geiles Spiel zu machen. Wir haben Bock zu zeigen, was in uns steckt", hielt Trainer Merlin Polzin vor dem 1. Spieltag dagegen. Nach dem 0:0 bei Borussia Mönchengladbach stellte Linksverteidiger Miro Muheim fest: "Es war ein geiles erstes Spiel: eine gute Teamleistung mit unglaublichem Zusammenhalt. Wir haben super verteidigt und hatten dann am Ende noch die Chance, sogar drei Punkte mitzunehmen."
Der Schweizer sprach den vermeintlichen Last-Minute-Siegtreffer durch William Mikelbrencis an (89.), der eine Kopfballverlängerung von Yussuf Poulsen am zweiten Pfosten über die Linie nickte. Doch die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten und die anschließende Video-Überprüfung verhinderten die ganz große Party im mit 5000 Anhängern gefüllten Gästeblock. Und dennoch waren die Hamburger zufrieden.
"Es war eine sehr gute Auswärtsleistung der Mannschaft. Wir sind froh über diesen Punkt – er ist verdient. Am Ende waren wir sogar noch näher dran am Sieg als die Gladbacher. Wir haben versucht, ihnen das Spiel schwerzumachen. Das ist uns gelungen", meinte Neuzugang und Kapitän Poulsen.
Statistisch gesehen war die Fohlenelf dem Dreier bei 16:7 Torschüssen und 1,29 zu 0,37 xGoals näher, doch der HSV zeigte eine gute Defensivleistung und erkämpfte sich einen Zähler. Die Hamburger gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe (107:101) und hatten mit Daniel Heuer Fernandes einen sicheren Rückhalt im Kasten. Der 32-Jährige wurde zum Man of the Match gekürt, parierte alle vier Schüsse auf sein Tor.
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"Wir können jetzt noch überzeugter von uns sein. Wir haben heute gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind und mit uns zu rechnen ist. Wir haben viele neue Spieler und die Abläufe müssen sich finden. Wir haben aus der Vorbereitung unsere Lehren gezogen, heute ein gutes Spiel gemacht und verdient gepunktet", erklärte Heuer Fernandes, der den Kampf um die Position zwischen den Pfosten gegen Daniel Peretz vorerst für sich entschieden hat.
Nach dem Spiel hielt Polzin eine packende Rede im Kreis: "Wir sind ein Team, we stay together!", war die wohl wichtigste Message des Aufstiegstrainers nicht zu überhören, während im Hintergrund die blau-weiß-schwarzen Fahnen geschwenkt wurden. "Man hat heute gesehen, dass wir definitiv bereit sind für das Abenteuer Bundesliga und die Herausforderungen, die auf uns warten", erklärte Polzin anschließend.
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Am 2. Spieltag folgt die Herausforderung Stadtderby auf die "Rothosen", die sie laut Poulsen mit "breiter Brust" angehen können. "Das kann am Freitag auch ein sehr gutes Spiel werden. Die Fans haben uns darauf nach dem Abpfiff schon eingestimmt. Das habe ich genossen. Was die Hamburger Fans generell auswärts wie zuhause veranstalten, ist einzigartig."
Es wird das erste Bundesliga-Duell mit dem FC St. Pauli seit Februar 2011. Den bis dato letzten Bundesliga-Derbysieg des HSV gab es am 19. April 2002. "Wir wissen alle, was am Freitag ansteht. Das wird ein Fußballfest für alle", blickte der gebürtige Hamburger, Polzin, voller Vorfreude auf das elektrisierende Duell am 29. August um 20:30 Uhr.