Bundesliga
Borussia Mönchengladbach lässt gegen RB Leipzig im Topspiel des 7. Spieltags kaum etwas anbrennen und feiert unter Cheftrainer Daniel Farke den dritten Sieg. Beim 3:0 überzeugt die Borussia als Kollektiv, dennoch stechen zwei Spieler bei der wohl bis dato besten Saisonleistung heraus.
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Borussia Mönchengladbach erlebte im Topspiel des 7. Spieltags gegen RB Leipzig einen Abend der Superlative. Die Fohlenelf von Cheftrainer Daniel Farke bot eine lupenreine Vorstellung dar. 3:0 gegen einen eigentlich direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze. Attraktives und schnelles Kombinationsspiel, Selbstbewusstsein und Leidenschaft waren in nahezu jeder Aktion erkennbar - der VfL macht im ersten Drittel der Saison mächtig Spaß. Es war eine klare Angelegenheit im Borussia-Park: xGoals-Wert von 3,2 zu 1,3, 21:13 Torschüsse, 8:3 Ecken und 57 % gewonnene Zweikämpfen.
"Heute haben wir über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel und wahrscheinlich unsere bislang beste Saisonleistung abgeliefert", war Doppelpacker und Spieler des Spiels, Jonas Hofmann, hellauf begeistert von dem Auftreten seines Teams. Ausgerechnet gegen den ehemaligen Trainer Marco Rose spielte sich die Schwarz-Weiß-Grüne Borussia in einen Rausch. Gegen hochkarätig besetzte Leipziger, die nach einem furiosen Sieg an Spieltag sechs gegen Borussia Dortmund und einem trotz des Ergebnisses (0:2) sehr ordentlichen Auftritt bei Real Madrid in der Champions League mit breiterer Brust an den Niederrhein gefahren waren.
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"Gladbach war sehr aggressiv und war mit dem Ball sehr zielstrebig – das war in der Summe der größte Unterschied. Borussia hat es sehr gut gemacht und am Ende auch völlig verdient gewonnen", musste Rose die Leistung seines früheren Arbeitgebers neidlos anerkennen. Zuvor hatte der gebürtige Leipziger in der Saison 2021/22 mit Borussia Dortmund gegen Gladbach einmal 0:1 verloren und dann den Fohlen mit 6:0 eine herbe Niederlage zugeführt - nun also die geglückte Revanche des VfL.
Und das trotz zweier schmerzhafter Ausfälle mit Ko Itakura und Mittelfeldmann Florian Neuhaus. Stattdessen kehrte Nico Elvedi in die Innenverteidigung zurück. So stand Farke aber vor der Wahl, wie er das zentrale Mittelfeld aufstellt. Auf Julian Weigl als Sechser und Manu Kone als Sechser/Achter wollte der Chefcoach nicht verzichten. So sollte Christoph Kramer, der beim 0:0 in Freiburg noch den Innenverteidiger gab, zumeist zwischen Lars Stindl und Hofmann als Zehner eine tadellose Leistung abliefern. 12,6 Kilometer spulte er ab, war überall auf dem Feld zu finden. Kramer gestaltete das Spiel, packte aber auch mal die Grätsche aus.
"Tatsächlich komme ich ursprünglich von der 10, denn auf der Position habe ich in der Jugend gespielt. Ich schlüpfe gerne in neue Rollen, mir macht das Spaß. Es ist immer eine neue Herausforderung. Deswegen hat es mich auch gefreut, dieses Mal weiter vorne zu spielen", begrüßt der Weltmeister von 2014 den Schachzug seines Trainers. Kaum ein Gladbacher rief an diesem Samstagabend nicht seine Bestleistung ab. Mit den größten Anteil hatte aber sicherlich Hofmann, der besonders in Hälfte eins auftrumpfte und wie schon beim 3:1-Heimspiel der vergangenen Saison doppelt netzte.
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Kein Wunder, dass der 30-Jährige erneut von DFB-Cheftrainer Hansi Flick in den Kader für die anstehenden Nations-League-Spiele gegen Ungarn und England berufen wurde. Hofmann ist sowohl in Gladbach als auch mittlerweile im deutschen Nationalteam eine feste Größe. "Ich selbst hätte auch einen Viererpack schnüren können, wenn ich vor dem Tor noch konzentrierter gewesen wäre, aber wenn man am Ende 3:0 gewinnt, ist das egal. Wir gehen sehr zufrieden in die Länderspielpause", erklärt der Offensivmann nach dem Spiel und seinen Treffern zum 1:0 und 2:0.
Anfang Oktober reist die Borussia zum nächsten Samstagabend-Topspiel zum SV Werder Bremen, ehe in der Woche darauf das rheinische Derby auf dem Plan steht. Mit dieser Spielfreude und dem Zusammenhalt auf dem Platz scheinen sechs Punkte aus den kommenden zwei Spielen definitiv im Bereich des Möglichen. Sinnbildlich für das neue Gladbacher Selbstvertrauen steht das 3:0 gegen die Sachsen durch Ramy Bensebaini, der am Fünfer den Ball mit der Brust annahm und cool über Peter Gulacsi lupfte. Es läuft einfach bei der Borussia in diesen Tagen. Auf Platz sechs und nur drei Zähler von Spitzenreiter Borussia Dortmund entfernt, ist die Elf vom Niederrhein voll im Soll.