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Mit sechs startete Yann Sommer an der Bongotrommel, heute spielt er auch Gitarre und gelegentlich Klavier. Im Interview mit dem DFL MAGAZIN (Ausgabe 1/22) spricht der 33-Jährige über selbstgeschriebene Songs, Bruce Springsteen und Berührungspunkte seiner Passion zum Profifußball.
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Frage: Herr Sommer, im Klassiker "Music" von John Miles heißt es: "Music was my first love". Was war Ihre erste große Liebe: die Musik oder der Fußball?
Yann Sommer: Bei mir kam der Fußball zuerst, damals war ich vier oder fünf Jahre alt. Aber auch die Musik hat nicht lange auf sich warten lassen: Als ich sechs wurde, hat mich meine Mama in Zürich für einen Bongokurs angemeldet, und ich habe dann etwa ein Jahr lang mit großer Freude Bongo gespielt. Das war sehr cool, auch weil ich einen tollen Lehrer hatte. Und nur weil wir später umgezogen sind, musste ich damit aufhören. Bis zu meinem 18. Lebensjahr war mein einziger Kontakt zu Instrumenten dann die Blockflöte im Musikunterricht. (lacht) Als ich später aber meine erste eigene Wohnung bezogen habe, hat mich die Musik wieder gepackt, und ich habe Gitarre spielen gelernt.
Frage: Welche Musik berührt Sie heute besonders?
Sommer: Ich mag die Musik von Bruce Springsteen sehr und finde ihn auch als Typ klasse, er ist eine wirklich coole Persönlichkeit. Ich habe viel über seinen Werdegang gelesen und bin beeindruckt von seinen Songs, die oft vom einfachen Mann von der Straße erzählen, wie in "My Hometown". Allerdings achte ich nicht immer auf seine Texte. Oft genieße ich einfach nur die Musik. Springsteen hat tolle Melodien, die ich immer wieder hören mag. Zudem ist die Gitarre auch "mein" Instrument, und "der Boss" ist nun mal ein hervorragender Gitarrist.
Frage: Wer ist sonst auf einer Ihrer typischen Playlists vertreten?
Sommer: Meine Playlists gehen querbeet durch viele Genres, wobei Springsteen meist dabei ist und anderer handgemachter Rock, Country und Blues dominieren. Eric Clapton, Muddy Waters oder den US-amerikanischen Singer-Songwriter John Mayer schätze ich sehr. Genauso tauchen aber auch Songs von Maroon 5, Philipp Poisel oder Christopher auf, der in seiner Heimat Dänemark enorm erfolgreich ist und mittlerweile auch international immer bekannter wird.
Frage: Gerade Ihre jüngeren Teamkollegen hören gern zeitgenössischen R&B sowie Rap. Trifft das auch Ihren Geschmack?
Sommer: Einige Sachen gefallen mir durchaus. Ich hatte eine Zeit, so vor etwa 15 Jahren, da habe ich zum Beispiel häufig Justin Timberlake und Pharrell Williams gehört. Aber auch den US-Rapper Nas und den deutschen Rapper Kool Savas. Alles Sachen, die ich auch heute noch gern höre.
Frage: Wer gibt in der Mannschaftskabine musikalisch den Ton vor, die "jungen Wilden" oder doch die älteren Spieler?
Sommer: Wir stimmen ab, was gespielt werden soll. Um aber ehrlich zu sein: Mein Musikgeschmack findet in der Kabine nicht so den ganz großen Anklang. Manchmal gelingt es mir zwar, zwei oder auch mal drei Songs durchzusetzen. Dann reicht es den anderen aber schon wieder mit meiner Musik. (lacht)
Frage: Sie singen, spielen Gitarre, gelegentlich Klavier und komponieren sogar - das ist ein Gesamtpaket, das den Künstler vom reinen Interpreten unterscheidet.
Sommer: Ich bin ganz weit entfernt davon, mich einen Künstler zu nennen. Aber Musik zu machen, das ist für mich etwas ganz Wunderbares. Einige meiner Freunde machen professionell Musik, und mit einem dieser Kumpel habe ich meiner Frau zu ihrem 30. Geburtstag ein Lied komponiert. Melodien und Gitarrenriffs zu finden, aber auch die passenden Texte zu schreiben: Das zu lernen bereitet mir eine Riesenfreude. Aber von Kunst würde ich da nicht sprechen.
In der aktuellen Ausgabe 1/22 des DFL MAGAZINS spricht Yann Sommer auch über Musik als Konzentrationshilfe und das Feedback seiner Kinder auf seine Fähigkeiten an der Gitarre. Das gesamte Gespräch gibt es in der kostenlosen E-Paper-App für iOS und Android sowie im interaktiven PDF auf DFL.de.