Bundesliga

2025-08-27T10:23:55Z

Wer regiert in Hamburg?

Vorhang auf! Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt das Hamburger Stadtderby in die Bundesliga zurück. Dank eines gelungenen Saisonstarts reisen sowohl der Hamburger SV als auch der FC St. Pauli selbstbewusst ins Volksparkstadion, das ausgerechnet in diesem Spiel ein ganz besonderes Jubiläum feiern wird.

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Die Bundesliga erlebt ein Comeback der besonderen Art: Am 2. Spieltag der neuen Saison steht erstmals seit 2010/11 in der Beletage des deutschen Fußballs wieder ein Hamburger Stadtderby auf dem Spielplan. Angesichts der langen Wartezeit auf dieses Duell Grund genug, um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen zu können, dass das Volksparkstadion beben wird, wenn der Hamburger SV und der FC St. Pauli am Freitagabend (Anpfiff um 20:30 Uhr) aufeinandertreffen.

Ohnehin ist es eine Begegnung, die in der Bundesliga-Historie bisher durchaus selten ausgetragen wurde – insgesamt nämlich nur 16 Mal. Acht dieser Partien konnte der HSV für sich entscheiden, lediglich zwei gingen an die Kiezkicker (bei sechs Remis): Das allererste Derby 1977 und das letzte im Februar 2011, als Gerald Asamoah im Volkspark für ein historisches 1:0 sorgte.

Gerald Asamoah feuert den Schuss zum 1:0 ab, der im letzten Hamburger Stadtderby in der Bundesliga für den Endstand sorgte

Ein Derby geht, ein anderes kommt

Und gerade weil Derbys nicht alltäglich auf dem Programm stehen, haben sie und ihre Geschichten ihren ganz eigenen Reiz. Die 63. Bundesliga-Saison ist zwar die erste ohne ein Ruhrpott-Derby, dafür gibt es aber nun wieder ein Stadtduell: Nach Hertha BSC und 1. FC Union Berlin ist es das erste große innerstädtische Kräftemessen seit drei Jahren.

Eine Besonderheit am Hamburger Stadtderby in der Bundesliga ist, dass es seine Heimat streng genommen im Volksparkstadion hat, wo 15 der bisherigen 16 Duelle stattfanden. Lediglich beim angesprochenen 1:0-Sieg St. Paulis empfingen die Kiezkicker die Rothosen am Millerntor. Genau dort, wo es am 19. Spieltag ein zweites Aufeinandertreffen geben wird. Das Derby an diesem Wochenende aber hat noch einen zusätzlichen symbolischen Wert...

Jubiläum im Volkspark

Der HSV nutzt die Partie nämlich, um das 100-jährige Jubiläum seiner Spielstätte zu würdigen. Am 11. September 1925 wurde das damalige Altonaer Stadion eröffnet, ein über 40.000 Zuschauer fassender Vorläufer des heutigen Volksparkstadions. 1953 neu erbaut und in den Jahren 1998 bis 2000 zum reinen Fußballstadion umgebaut, ist es seit jeher das Herzstück der Norddeutschen.

Da das nächste Heimspiel des HSV (gegen Heidenheim) erst am 20. September 2025 stattfindet, soll das runde Jubiläum der Spielstätte bereits im Derby gewürdigt werden, was dem Event natürlich zusätzlichen Glanz verleiht und die ohnehin schon elektrisierende Derby-Atmosphäre noch einmal verstärken wird.

Das Volksparkstadion feiert pünktlich zum Stadtderby 100-jähriges Jubiläum

Ähnliche Ausgangslage?

Für zusätzliche Spannung sorgt die ähnliche Ausgangslage beider Clubs vor dem Spiel. Beide sind mit einem Remis gestartet – und das jeweils auf bemerkenswerte Weise. Die Rothosen erkämpften sich ein 0:0 bei Borussia Mönchengladbach, standen defensiv kompakt und bekamen nach der Pause dank der Joker Yussuf Poulsen und Jean-Luc Dompé sogar Oberwasser. "Die Jungs sind voll da, wir wollen mit einem guten Plan auftreten und mit aller Macht gewinnen!", gibt HSV-Trainer Merlin Polzin die Marschroute nun vor.

St. Pauli dagegen bewies im Heimspiel gegen Borussia Dortmund Moral. Die Kiezkicker liefen fünf Kilometer mehr als der Favorit, gewannen mehr Zweikämpfe und machten aus einem 1:3-Rückstand noch ein 3:3. Erstmals seit fast 30 Jahren (4:4 gegen Schalke) erkämpften sie so in der Bundesliga wieder einen Punkt nach einem Zwei-Tore-Rückstand. "Wir haben bis zum Ende daran geglaubt und haben den Punkt absolut verdient geholt", resümierte FCSP-Chefcoach Alexander Blessin nach dem Spiel.

Premieren an der Seitenlinie

"Es ist ein geiles Ding. Deutschlandweit sucht das Hamburger Derby seinesgleichen", weiß Blessin, obwohl es für ihn wie auch für Polzin das erste Hamburger Stadtduell als Trainer sein wird. Dass beide auf erfahrene Schlüsselspieler zurückgreifen können, kommt ihnen dabei wahrscheinlich entgegen.

Bei den Rothosen hält Daniel Heuer Fernandes seit Jahren den Status als Nummer eins im Hamburger Tor, und das zurecht: In Gladbach parierte er zuletzt vier Bälle und wurde folgerichtig zum Man of the Match gewählt. Auf der Gegenseite wartet Nikola Vasilj, der sich in der Bundesliga längst einen Namen als Elfmeterkiller gemacht hat: Fünf von sechs Strafstößen hat er bislang entschärft.

Neben Routiniers wie diesen stehen auch neue Gesichter im Fokus. HSV-Youngster Alexander Rössing-Lelesiit, der schon in Gladbach für frischen Wind sorgte, fiebert dem Derby entgegen: "Die Fans hier sind crazy. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt". Dass die Anhänger in Hamburg für Gänsehaut-Atmosphäre sorgen können, ist längst bekannt – beim ersten Hamburger Bundesliga-Derby seit 14 Jahren dürfte es aber gewiss noch ein Stückchen lauter werden.

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