60 Jahre Bundesliga
Fußball-Fans in Deutschland und darüber hinaus erkennen das bekannte Bundesliga-Logo auf Anhieb. Doch woher kommt es, wie entstand es - und vor allem: Wer ist dort abgebildet? bundesliga.de sagt es dir.
Im August 1963 startete die Bundesliga in ihre Premierensaison, musste allerdings noch lange auf ein offizielles Logo warten. Nachdem in den neunziger Jahren die Bundesliga beim Premieren-Entwurf praktisch zur "Buntesliga" wurde, gab es nach Gründung der DFL ab 2003 die erste Variante der bis heute bekannten, ikonischen Spieler-Silhouette. Der damals noch etwas beleibtere Akteur streckte sich nach dem Ball - ein Bein hoch in der Luft, das andere angewinkelt nach hinten.
Im Logo war der Spieler in weiß auf einem roten Hintergrund zu sehen gehalten - darunter gab es das Wort "Bundesliga" in schwarzer Schrift zweigeteilt zu sehen. Auch wenn es oft gemunkelt wird: Der Akteur auf dem Logo ist keinem speziellen Spieler nachempfunden, wenngleich so mancher Star eine detailgetreue Kopie dieser Szene hingelegt hat.
Der ehemalige Bayern-Torjäger Robert Lewandowski ist wahrscheinlich das bekannteste Beispiel: Beim 4:0-Erfolg im Klassiker gegen Borussia Dortmund stellte der polnische Weltklassestürmer, mittlerweile für den FC Barcelona aktiv, nahezu 1-zu-1 das Bundesliga-Logo nach. Praktisch in der Luft stehend nahm Lewandowski eine Flanke perfekt an und produzierte so die ikonische Haltung, die zum Markenzeichen der höchsten deutschen Spielklasse wurde.
Seit 2003 wurde das Logo mehrfach einem Facelifting unterzogen - erstmals drei Jahre nach Einführung. Auf den ersten Blick gibt es kaum große Unterschiede, doch es wurde kleine Änderungen am Hintergrund vorgenommen, die dem Logo -obwohl immer noch in der Anmutung der ersten Variante - einen leichten 3D-Look verlieh.
Vier Jahre später folgte 2010 dann eine sichtbarere Überarbeitung des Logos, noch frischer und zeitgemäßer wollte sich die Bundesliga damals präsentieren. "Das modernisierte Logo ist wesentlicher Bestandteil bei der Weiterentwicklung des Bundesliga-Designs", erklärte der damalige DFL-Geschäftsführer Tom Bender zum ganzheitlichen Relaunch, der sowohl eine Modernisierung des Markenlogos als auch eine neue Optik für sämtliche medialen Bereiche und eigene Plattformen beinhaltete.
"Das neue Erscheinungsbild wird auch den gestiegenen Anforderungen unserer Medienpartner im In- und Ausland gerecht. Dabei bleiben wir bewusst bei den Grundformen und -farben des 2003 eingeführten Logos, das in kürzester Zeit große Akzeptanz gefunden hat", so Bender. Denn: 92 Prozent der Fußballfans in Deutschland kannten zu dieser Zeit das Bundesliga-Markenzeichen und fast 100 Prozent war die Bundesliga an sich ein Begriff. Gründe genug, das Logo nur zu modernisieren und an den Zeitgeist mit dem beginnenden Einzug von Smartphones und Social Media anzupassen.
Die Resonanz und Akzeptanz war derart gewaltig, dass die modernisierte Variante mit dem ikonischen Spieler, dem Ball im Metallic-Look und dem klar zu erkennenden Bundesliga-Schriftzug sieben Jahre lang zu sehen war. Allerdings mit einer signifikanten Ausnahme: Um die 50. Bundesliga-Saison 2012/13 würdig zu begehen, gab es eine entsprechende Anpassung des Logos - nur eine der Maßnahmen, das Jubiläum der höchsten deutschen Spielklasse zu feiern.
"Die 50. Bundesliga-Saison ist ein hervorragender Anlass, um die Attraktivität der Clubs und der Bundesliga herauszustellen und weiterzuentwickeln. Dies werden wir über die gesamte Spielzeit 2012/2013 nutzen", betonte Bender anlässlich der Vorstellung eines eigenen Spielballes für das Jahr. Das charakterische Erkennungsmerkmal des Logos blieb dasselbe, wenngleich kleiner und in der "0" der Nummer "50" eingebettet - mit dem Schriftzug "1963-2013" daneben.
Ab der darauf folgenden Saison wurde wieder die ursprüngliche Variante aus dem Jahr 2010 genutzt - erst 2017 wurden dann die nächsten Änderungen am Bundesliga-Logo vollzogen. Damit trug die DFL laut offiziellem Statement den Erfordernissen der Digitalisierung konsequent Rechnung – vor allem mit Blick auf die mobile Darstellung.
Im Mittelpunkt des neuen Markenauftritts stand dabei der Fußball – ganz nach dem Motto: “Football First”. Das Erscheinungsbild inklusive On-Air-Design konzentriere sich noch stärker auf das Wesentliche, den Fußballspieler. Dieser bekam einen deutlich athletischeren Look verpasst, der durch die klareren Linien und dem Verzicht auf abgerundete Ecken beim roten Hintergrund noch verstärkt wurde. Darüber hinaus bekam auch die 2. Bundesliga erstmals ein eigenes Logo, um die eigene Position in der Kommunikation mit Fans, Medien und Sponsoren zu stärken.
Auch die DFL erhielt zum allerersten Mal ein eigenes Logo: Im Unterschied zu den Erkennungsmerkmalen der Bundesliga und der 2. Bundesliga, die zuvorderst im sportlichen Kontext zu sehen sein sollen, war das neue Markenzeichen der DFL dazu gedacht, die Liga-Organisation als "tragende Säule des deutschen Fußballs" für politische, soziale und wirtschaftliche Themen hervorzuheben.
Seitdem blieb das Bundesliga-Logo auf allen Plattformen unangetastet - auch wenn kurzzeitig die Farben wechselte, um nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Unterstützung und Solidarität zu signalisieren.