Bundesliga

Er ist der erste Teenager in der Geschichte der Bundesliga, der in fünf aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen getroffen hat: Eintracht Frankfurts Can Uzun. In dieser Verfassung wäre der 19-Jährige auch für die deutsche Nationalmannschaft eine echte Verstärkung, allerdings will der Offensivspieler für die Türkei auflaufen – zum Leidwesen von DFB-Sportdirektor Rudi Völler.
"Ein kleines Tränchen" habe er mit Blick auf die derzeit tollen Leistungen von Can Uzun schon im Auge, musste DFB-Sportdirektor Rudi Völler unter der Woche zugeben. Schließlich hätte sich der 19-jährige gebürtige Regensburger Uzun - derzeit mit fünf Treffern und drei Torvorlagen einer der Senkrechtstarter der noch jungen Bundesliga-Saison - durchaus für eine Nationalmannschaftskarriere in seinem Geburtsland entscheiden können.
Stattdessen aber machte der Offensivspieler im Frühjahr 2024 publik, in Zukunft für die Türkei und somit das Heimatland seiner Eltern auflaufen zu wollen. Obwohl unter anderem Völler versuchte, Uzun für Deutschland zu gewinnen. "Es war ein wunderbares Gespräch mit seinem Vater und seinem Berater - er hat auch wirklich gewackelt, aber am Ende muss man das akzeptieren", so der 65-Jährige.
Im März 2024 im Freundschaftsspiel gegen Ungarn kam der Frankfurter daher schließlich zu seinem ersten A-Länderspiel für die Türkei, dem bislang noch zwei weitere Einsätze folgen sollten. Allerdings alle nicht in einem Pflichtspiel, so dass Uzun formal gesehen immer noch ins Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann überwechseln könnte.
Derlei Überlegungen schiebt DFB-Sportgeschäftsführer Andreas Rettig allerdings von vorneherein einen Riegel vor: "Es macht keinen Sinn, dieses Fass noch einmal aufzumachen. Er hat sich für die Türkei entschieden, das haben wir zu respektieren."
Und somit wird der "wunderbare Kicker" - O-Ton Völler - die Fans in Deutschland zwar vermutlich weiterhin Woche für Woche begeistern, allerdings nur mit dem Frankfurter Adler und nicht dem Bundesadler auf der Brust.