Bundesliga
Für die prächtige Stimmung bei der Weihnachtsfeier am Sonntag hatte Jonathan Schmid schon am Samstag gesorgt. "Es ist immer besser, wenn man vor so einer Feier drei Punkte holt", sagte der Kunstschütze des SC Freiburg mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Die gute Laune Schmids hatte ihren Ursprung in der 85. Minute des Spiels gegen den VfL Wolfsburg. Der Franzose versenkte aus 25 Metern einen ruhenden Ball im Tor der Gäste - und sorgte so für das 1:0 (0:0).
Es war bereits der achte Freistoßtreffer Schmids in seiner Bundesliga-Karriere - und er fiel mit Ansage. Schließlich dröhnte zur Pause der Chuck-Berry-Klassiker "Johnny Be Good" aus den Lautsprechern. Und Johnny war gut. Dank Jonathan Schmid festigte der Sport-Club Freiburg, der zum ersten Mal seit über acht Jahren zu Hause gegen Wolfsburg gewinnen konnte, seine Position in der Spitzengruppe. 25 Punkte nach 14 Partien hatten die Breisgauer, die sogar vor Bayern München rangieren, zuvor noch nie gesammelt.
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"Für die Jahrhundertbücher beim SC Freiburg können wir dann mal reinschreiben, dass wir einmal am 14. Spieltag mehr Punkte hatten als die Bayern", sagte SC-Trainer Christian Streich nach seinem 298. Pflichtspiel an der Seitenlinie bei Sky: "Ist auch lustig."
Das sah Schmid ähnlich. "Wir haben eine geile Truppe. Trotzdem werden wir am Boden bleiben und weiter hart arbeiten", versprach der Matchwinner, der seinen Interview-Marathon als "etwas nervig" empfand, "weil ich nicht so gerne rede." So blieben auch die weiteren Antworten des Außenverteidigers eher kurz.
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Er habe sich während des insgesamt schwachen Spiels vor 23.800 Zuschauern gut gefühlt und wollte unbedingt schießen, gab Schmid zu Protokoll. Das Wichtigste seien aber ohnehin die drei Punkte: "Denn für uns gilt nach wie vor, dass wir so früh wie möglich den Klassenerhalt schaffen wollen."
Und obwohl sich neben Streich ("Es ist so eng, du kannst ruck zuck vier oder fünf Spiele in Folge verlieren") auch Robin Koch zurückhaltend zeigte, sieht der Nationalspieler hinter dem anhaltenden Erfolg mehr als nur einen Trend. "Von Zufall kann keine Rede sein, da steckt eine klare Philosophie dahinter", sagte der Abwehrchef: "Dass wir so ein enges Spiel am Ende ziehen, spricht für die Mannschaft."