Bundesliga
Manuel Neuer zeigt auch mit 39 Jahren, dass er im Tor noch immer der Maßstab ist. Die Konkurrenten schauen zum Keeper des FC Bayern München auf.
Am 2. Spieltag der Bundesliga, beim 3:2 des FC Bayern gegen Augsburg, stand nicht nur das Ergebnis im Mittelpunkt. Nach der Partie lobte Manuel Neuer ausdrücklich den starken Augsburger Keeper Finn Dahmen für dessen Berufung ins Nationalteam. Der jüngere Kollege wiederum revanchierte sich mit großer Anerkennung: "Manuel Neuer hat meine Jugend sehr geprägt. Seitdem ich denken kann, war er im Tor. Er war früher als Kind immer ein Vorbild, wo man hochgeschaut hat. Es ist mega cool, gegen ihn zu spielen."
Ein Satz, der von vielen jüngeren Kollegen stammen könnte. Denn auch nach fast zwei Jahrzehnten Bundesliga ist Neuers Standing unerreicht. Die nachrückende Torwartgeneration kennt kaum ein deutsches Nationalteam ohne ihn. Dahmen (27), Noah Atubolu (23), Jonas Urbig (22) – sie alle sind mit Neuer aufgewachsen, haben von Kindesbeinen an zu ihm aufgeblickt. Sein Stil hat Schule gemacht: Der mitspielende, hochstehende Keeper ist längst internationaler Standard.
Mit 39 Jahren spielt Neuer weiter auf Weltklasse-Niveau. Weder Alexander Nübel, noch Daniel Peretz oder Urbig konnten ihn in München bis dato verdrängen. Auch in der Nationalmannschaft war er bis zu seinem Rücktritt unumstritten – und selbst dort wünscht ihn sich mancher Experte zurück. Etwa Lothar Matthäus: "Wenn ter Stegen fit wird und Spielpraxis sammelt, ist er die Nummer eins. Ansonsten sehe ich Manuel Neuer, falls er zur Verfügung steht, als unseren Torwart bei der Weltmeisterschaft."
Der Bayern-Kapitän selbst beteiligt sich an solchen Debatten nicht, für ihn zählt nur die Leistung auf dem Platz. Und dort liefert er seit Jahren ununterbrochen Weltklasse. In dieser Saison feiert Neuer seinen 40. Geburtstag. Ob er dann aufhört, weiß nur er selbst. Ein anderer Großer seines Fachs, Gianluigi Buffon, hat jedenfalls erst mit 45 Jahren die Handschuhe an den Nagel gehängt...