Wiedersehen und Rückkehr im Rheinischen Derby

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Nein, so richtig glücklich dürften die Verantwortlichen von Bayer 04 Leverkusen nicht gewesen sein, als Ende November eine mehr als zweimonatige Winterpause startete. Drei Siege (5:0 gegen Union Berlin, 2:1 beim 1. FC Köln und 2:0 gegen den VfB Stuttgart) gab es in den letzten drei Pflichtspielen des Jahres 2022 für die Werkself. Das Team befand sich in einem Flow und konnte sich so in der Tabelle aus der Abstiegsregion herausarbeiten.

Vier Spieler aus dem Kader der Leverkusener waren dann bei der WM für ihre Nationalteams unterwegs: Jeremie Frimpong (Niederlande), Sardar Azmoun (Iran), Piero Hincapie (Ecuador) und Exequiel Palacios (Argentinien). Für den 24-jährigen Palacios, der für Argentinien in drei Spielen jeweils als Joker zum Einsatz kam, dürfte die Rückkehr eine besondere gewesen sein: Er darf sich ab jetzt Weltmeister nennen.

Palacios, der in dieser Saison fünf Spiele aufgrund einer Oberschenkelverletzung verpasste, ist Stammspieler der Werkself im zentralen Mittelfeld. Und damit tritt er in die Fußstapfen seines aktuellen Trainers. Denn auch der Spanier Xabi Alonso war als Spieler im zentralen Mittelfeld zuhause und wurde 2010 mit Spanien Weltmeister. Und aufgrund dieser Erfahrung wünschte er sich vor dem Finale, dass Palacios mit Argentinien den Titel holen würde: "Ich drücke Pala die Daumen, dass er die Begeisterung, Weltmeister zu sein, mit hierherbringt."

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Gesagt, getan. Mit Exequiel Palacios begrüßt die Bundesliga stolz einen frisch-gekürten Weltmeister in ihren Reihen. Zum Auftakt in die 19 Spieltage umfassende Restsaison steht für die Werkself nun ein Derby auf dem Programm: Auf die Leverkusener wartet die schwere Auswärtspartie bei Borussia Mönchengladbach. Und mit den Fohlen auch ein Gegner von Palacios‘ Argentiniern im WM-Finale.

Für Marcus Thuram dürfte das WM-Finale nicht in allzu bester Erinnerung sein. Dabei half er nach seiner Einwechslung unter anderem mit einer Torvorlage, dass es die Franzosen noch in Verlängerung und Elfmeterschießen schafften. Am Ende jubelte aber Palacios mit seinen Argentiniern. Knapp einen Monat später treffen beide Spieler zum Auftakt nach der Winterpause am Sonntag (17:30 Uhr) im Borussia-Park aufeinander.

Bei der Generalprobe der Fohlen (0:1 gegen den FC St. Pauli) musste Thuram verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Einem Einsatz im Rheinischen Derby steht aber wohl nichts im Wege. Das gilt auch für alle weiteren WM-Fahrer der Fohlen: Jonas Hofmann (Deutschland), Ko Itakura (Japan), Joe Scally (USA) und Nico Elvedi (Schweiz), die für ihre Nationen bei der WM im Einsatz waren, standen gegen den FC St. Pauli allesamt in der Startelf.

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Beide Clubs, Gladbach und Leverkusen, dürften mit ihrer Hinrunde nicht komplett zufrieden sein. Unter der Leitung von Daniel Farke haben die Fohlen zwar spielerisch einen großen Sprung gemacht, doch nach verheißungsvollem Saisonstart (Platz zwei nach vier Spieltagen) dürfte Platz acht zur Winterpause nicht ganz den Erwartungen entsprechen.

Gleiches gilt für Bayer Leverkusen, das erst wirklich in die Spur fand, nachdem Xabi Alonso ab Anfang Oktober als Trainer an der Seitenlinie stand. Nun wird sich der Fokus am Sonntag aber nicht nur auf Weltmeister Palacios richten. Denn mit Florian Wirtz wird einer der wichtigsten Spieler der Werkself nach zehnmonatiger Verletzungspause auf den Platz zurückkehren, der nicht nur im letzten Testspiel gegen den FC Kopenhagen (1:0) überzeugen konnte.

Beide Teams dürften vor diesem Spiel den Blick nach oben richten. Für die Fohlen sind es aktuell drei Punkte Rückstand auf Platz sechs. Der Werkself fehlen sieben Punkte. Bei 19 ausstehenden Partien ist das alles andere als außer Reichweite. Das Derby beinhaltet nicht nur ein Wiedersehen von WM-Finalisten und die Rückkehr von Florian Wirtz, sondern ist auch ein echtes Verfolger-Duell.