Bundesliga
Deutschland hat nach fünf sieglosen Partien wieder einen Sieg eingefahren und Frankreich mit 2:1 (1:0) bezwungen. Im Dortmunder Signal Iduna Park trafen Thomas Müller (4.) und Leroy Sane (87.) für das DFB-Team, Antoine Griezmanns Elfmeter-Treffer (89.) kam für den Vize-Weltmeister zu spät.
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In Spiel eins nach der Ära Hansi Flick nahm das Interimsgespann um Rudi Völler drei Änderungen im Vergleich zur Niederlage gegen Japan vor: Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen) und Thomas Müller (FC Bayern München) begannen für Joshua Kimmich (FC Bayern), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund) und Kai Havertz (FC Arsenal).
"Jetzt ist es wichtig, mal ein ordentliches Ergebnis zu erzielen, das wird morgen nicht leichter als gegen Japan. Wir sind in der Verantwortung, alles zu geben", hatte Kapitän Ilkay Gündogan (FC Barcelona) vor der Partie eine andere Einstellung als gegen die Asiaten versprochen. Und das deutsche Team hielt, was es versprach. Von Beginn weg ging das DFB-Team aggressiv zu Werke, gewonnene Zweikämpfe wurden frenetisch gefeiert. Feiern war auch in der 4. Minute angesagt, als Müller einen Henrichs-Rückraumpass nach der Annahme mit dem Unterleib per Dropkick in die Tormitte schweißte - die frühe Führung!
Wenige Minuten später hätte Serge Gnabry (Bayern), der Ex-Teamkollege Benjamin Pavard alt aussehen ließ, per Schlenzer fast auf 2:0 erhöht. Die Anfangsphase gehörte dem DFB-Team, danach glichen sich beide Teams aber mehr und mehr an, weil auch die Franzosen ins Spiel fanden. Ein Rechtsschuss vom Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani und eine Doppel-Kopfballchance von Aurelien Tchouameni waren aber nicht präzise genug. Mit dem etwas glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0 ging es für Deutschland also in die Pause.
Rund zehn Zeigerumdrehungen nach Wiederbeginn hatte Deutschland Glück, dass Kolo Muani nach dem flachen Fernschuss von Tchouameni auf halblinks ausrutschte und somit den möglichen Abstauber nicht verwerten konnte (57.). Die Gastgeber wussten, dass sie wieder mehr ins Offensivspiel investieren mussten und waren deshalb in den Folgeminuten um Ballkontrolle bemüht. Eine Lücke tat sich in der größtenteils kompakten Defensive der Gäste aber erst mal nicht mehr wirklich auf.
In der 82. Minute kam stattdessen die "Equipe Tricolore" zu ihrer nächsten Top-Chance: Antoine Griezmann probierte es aus halbrechter Position mit einem sehenswerten Linksschuss, den aber Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona) über die Latte lenkte (82.). So nachlässig die Gäste mit ihren Chancen umgingen, so eiskalt präsentierte sich dann das DFB-Team in der Schlussphase: Nach einem Fehlpass im Spielaufbau durch Jean-Clair Todibo schickte Havertz Sane halbrechts in die Tiefe, der Flügelspieler versenkte aus sechs Metern unten links (2:0, 87.).
Auf der Gegenseite brachte Sane dann Eduardo Camavinga im Strafraum unsanft zu Fall - Elfmeter (88.)! Griezmann verwandelte diesen präzise rechts im Knick (1:2, 89.). Der späte Anschlusstreffer reichte Frankreich aber nicht mehr, Deutschland brachte den knappen Vorsprung nach einer kämpferischen Leistung über die Ziellinie.
Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen:
Deutschland schlägt Frankreich dank einer engagierten Leistung mit 2:1 (1:0). Die Tore für das DFB-Team erzielen Müller und Sane. Griezmann trifft für Frankreich vom Punkt.
Anfeuerungsrufe von den Rängen, bringt es Deutschland über die Ziellinie?
Schiedsrichter Taylor lässt drei Minuten nachspielen.
Frankreichs Nummer 7 versenkt präzise rechts neben dem Pfosten. Ter Stegen ist chancenlos.
Geht da noch was für Frankreich? Sane zieht Camavinga im Sechzehner die Beine weg. Strafstoß!
Der frühere Schalker Todibo spielt Tah in die Füße und die Kugel springt im Mittelfeld zu Havertz, der sofort aufdreht und halbrechts Sane durchstarten sieht. Sane bekommt den Ball perfekt in den Lauf und vollstreckt aus sechs Metern per Linksschuss links unten.
Dicke Chance für Frankreich: Griezmanns Linksschuss lenkt ter Stegen gerade so über die Latte.
Frankreich tauscht im Mittelfeld, Fofana spielt nun für Rabiot. Bei Deutschland ersetzt Gosens hinten links Henrichs und in der Offensive wirbelt fortan Hofmann für Wirtz.
Der frühere Dortmunder startet den diagonalen Laufweg, doch Thuram spielt den Pass viel zu früh und damit in die Arme von ter Stegen.
Der Leverkusener erhält einen Querpass von Brandt und zieht mit dem ersten Kontakt ab, doch Saliba steht im Weg! Kommt der Ball durch, wird es brenzlig für die Franzosen.
Völler bringt in vorderster Reihe Havertz für Müller, links agiert nun Brandt für Gnabry. Auf der anderen Seite schickt Deschamps unter anderem den Ex-Gladbacher Thuram aufs Feld.
Der Ball läuft in diesen Sekunden gut durch die Reihen des DFB-Teams, doch so richtig will sich keine Lücke auftun. Frankreich verteidigt es gut.
Der Druck der "Equipe Tricolore" nimmt zu: Tchouameni flankt per Außenrist auf den Kopf von Griezmann, der in der Luft steht und das Leder knapp links am Kasten vorbeiköpft.
Frankreichs Mittelfeldmann wird zwar von Wirtz eng bewacht, kann aber dennoch aus zentraler Position rund 23 Meter vor dem Kasten abziehen. Ter Stegen lässt den flachen Rechtsschuss zur Seite abprallen, dort will Kolo Muani abstauben und rutscht weg. Glück für die deutsche Mannschaft.
Wegen eines Fouls an Coman wird der Abwehrspieler von Schiri Taylor verwarnt.
Sane zieht von rechts nach innen und will dann mit einem angetäuschten Schuss Gnabry in der Spitze bedienen. Die Franzosen blocken allerdings den Ball.
Tchouameni rutscht der Ball aus der Ferne über den rechten Schlappen. Die Kugel fliegt deutlich rechts am Tor vorbei, doch Can ist noch dran. Den nachfolgenden Eckball können die Deutschen problemlos klären.
Frankreich bringt den Ball wieder ins Rollen.
In den ersten zehn Minuten ist Deutschland überlegen und agiert mit viel Zug zum Tor. Die Belohnung: Müller versenkt den ersten Abschluss im Netz. Danach ist es eine ausgeglichene Partie mit leichten offensiven Vorteilen für die Franzosen. Alles lässt sich bei dem amtierenden Vize-Weltmeister logischerweise nicht verteidigen, doch die deutsche Mannschaft wirft sich in jeden Zweikampf - die Körpersprache ist eine völlig andere als zuletzt.
Can erkämpft sich einen Ball gegen den wendigen und pfeilschnellen Coman - das Publikum quittiert das zurecht mit Applaus.
Bis auf die Verletzung von Gündogan gibt es in Durchgang eins auch kaum Unterbrechungen.
Wieder ist es ein Duell zwischen Rüdiger und Kolo Muani: Deutschlands Innenverteidiger stellt seinen Körper regelkonform rein, Frankreichs Stürmer kommt nicht vorbei und muss den Ball ins Aus rollen lassen.
Groß reißt den stürmenden Kolo Muani von hinten zu Boden - Taylor zückt zurecht sofort Gelb. Der nachfolgende Freistoß bringt den Gästen nichts ein.
Der Profi von Real Madrid köpft den Freistoß von Griezmann zunächst aufs Tordach und bekommt dann aufgrund des leicht abgefälschten Balles noch eine Chance bei einer kurz ausgeführten Ecke. Coman flankt aus dem Halbfeld rein, wieder ist Tchouameni relativ unbedrängt, köpft aber ter Stegen in die Arme.
Rüdiger fegt Coman wenige Meter vor der Grundlinie weg. Freistoß Frankreich von rechts.
"Deutschland, Deutschland, Deutschland", schallt es von den Rängen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde ist dieser Support auch berechtigt. Die DFB-Elf tritt ganz anders auf als zuletzt, ist enger am Mann und in puncto Ballbesitz sogar einen Tick vor den Franzosen. Und dank Müller steht es eben 1:0.
Tchouameni lässt einen Theo-Querpass halblinks zu Kolo Muani klatschen, der Frankfurter löst sich gegen zwei Gegenspieler und schießt aus 14 Metern rechts über den Kasten. Gute Kombination von "Les Bleus".
Bitter für die DFB-Elf: Kapitän Gündogan muss nach einem Luftzweikampf mit Rabiot frühzeitig vom Rasen. Offensichtlich macht ihm der Rücken zu schaffen. Für den Mittelfeldmann vom FC Barcelona kommt Groß.
Der Flügelspieler des FC Bayern tanzt Gnabry auf rechts aus und will sich dann auch noch an Henrichs vorbeischieben. Dabei verliert Coman das Gleichgewicht und kann die Flanke deshalb nicht ins Zentrum bringen.
Coman steckt auf halbrechts auf engem Raum für den ehemaligen Frankfurter Kolo Muani durch. Der Stürmer geht ins Laufduell mit Rüdiger und will im Sechzehner aus spitzem Winkel abschließen. Doch dann geht der Franzose zu Boden und reklamiert Elfmeter. Er will einen Schubser von Rüdiger gespürt haben. Das sehen Taylor und seine Video-Assistenten anders - das Spiel läuft ohne Strafstoß weiter.
Coman foult Henrichs in der deutschen Hälfte - Foul und Freistoß für die DFB-Elf.
Henrichs schickt Wirtz auf der linken Seite tief, der Leverkusener Ballkünstler spielt den Ball dann halbhoch auf den ersten Pfosten, wo Müller diagonal einläuft. Der Bayern-Angreifer wird aber eng bewacht und kann die Kugel deshalb nicht aufs Tor bringen. Für die ansonsten präzise Flanke bedankt sich Müller anschließend bei Teamkollege Wirtz.
Die DFB-Elf geht sehr aggressiv und konsequent im Gegenpressing zu Werke: Soeben verliert Frankreich-Kapitän Griezmann in der eigenen Hälfte auf Höhe der Seitenlinie den Ball.
Bei Einwurf Deutschland in der eigenen Hälfte kommt der Ball in Müllers Richtung, Frankreichs Innenverteidiger Saliba stützt sich auf - Foul. Müller massiert sich kurz den Nacken, kann aber wohl ohne größere Probleme weiterspielen.
Flügelspieler Gnabry lässt seinen ehemaligen Bayern-Mitspieler links im Sechzehner ziemlich alt aussehen, wackelt Pavard zweimal aus und schlenzt den Ball dann doch recht deutlich rechts am Tor vorbei.