Mit Hammer-Tor ins Viertelfinale

Trainer Julian Nagelsmann musste auch gegen Oranje auf viele Stammkräfte verzichten. Zudem stand Bosnien-Doppelpacker Deniz Undav kurzfristig mit muskulären Problemen nicht zur Verfügung. So feierten gleich zwei Spieler Länderspielpremiere: Hoffenheims Oliver Baumann und Stuttgarts Jamie Leweling durften sogar von Beginn an ran. Mit 34 Jahren und 131 Tagen avancierte Baumann zum zweitältesten Debütanten der Nachkriegszeit (nach Matthias Mauritz).

Und Leweling fügte sich direkt prächtig ein: Nach einem Ballgewinn von Serge Gnabry jagte der 23-Jährige die Kugel nach 100 Sekunden wuchtig links unten ins Netz. Der Jubel über das vermeintliche Debüttor währte aber nicht lange. Gnabry stand im Vorfeld knapp im Abseits und der Treffer zählte nicht. Deutschland blieb aber auch in der Folge das dominante Team - hatte vor der Pause aber nur noch eine richtig dicke Möglichkeit. Diesmal ging im Vorfeld alles korrekt zu, aber Leweling konnte den Ball nach erneutem Zuspiel von Gnabry aus 14 Metern nicht im Tor unterbringen (28.). Nach Torschüssen stand es nach 45 Minuten 8:0 für das DFB-Team - nur die Belohnung für eine starke Leistung fehlte.

Zur Pause kam Robert Andrich für seinen sehr auffälligen Leverkusener Teamkollegen Florian Wirtz in die Partie. Dadurch fehlte es dem deutschen Spiel nach dem Seitenwechsel zunächst ein wenig an Kreativität und die Niederlande kamen besser in die Partie - ohne aber ihrerseits klare Chancen herauszuspielen. Wenn aus dem Spiel nicht so viel geht, muss ein Standard her: Kimmich zirkelte eine Ecke auf den Kopf von Kleindienst, dessen Kopfball zwar abgewehrt wurde, aber bei Leweling landete, der die Kugel aus 14 Metern mit brachialer Gewalt rechts oben in den Knick donnerte - und diesmal zählte der Treffer.

In der Folge zog sich das deutsche Team etwas zurück und überließ den Niederländern mehr vom Spiel, ohne in große Bedrängnis zu geraten. Knapp wurde es dennoch, weil Leipzig-Star Xavi mit einem fulminanten Distanzschuss nur die Latte traf (76.). Es blieb eines der wenigen Highlights der Elftal. Auf der Gegenseite verpasste Maximilian Mittelstädt nach feiner Vorarbeit von Leweling die Entscheidung (84.). Das hätte sich fast gerächt, aber in der 90. Minute konnte sich dann auch Baumann auszeichnen und fischte einen wuchtigen Abschluss von Donyell Malen bärenstark aus dem linken Eck. Der Hoffenheimer sicherte damit das insgesamt hochverdiente 1:0 und den Einzug ins Viertelfinale.

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